- Rudolf Kobert
-
Eduard Rudolf Kobert (* 3. Januar 1854 in Bitterfeld; † 27. Dezember 1918 in Rostock) war ein deutscher Medizinhistoriker und Pharmakologe.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Kobert studierte Medizin in Halle und wurde ebenda 1877 mit einer Arbeit zur Terpentinölwirkung promoviert. Zunächst war er an der medizinischen Klinik und Poliklinik in Halle unter der Leitung von Weber, später als Assistent von Goltz in Strassburg, dann sechs Jahre als Assistent von Schmiedeberg tätig. Ohne habilitiert zu sein, wurde er 1886 zum Professor der Pharmakologie, Diätetik und Geschichte der Medizin in Dorpat ernannt.
Aus dieser Zeit stammen seine grundlegenden pharmakologischen Arbeiten über Saponine, Rizin, Amanita phalloides usw. Wegen der Russifikation der Universität legte er 1896 sein Amt nieder und übernahm die Leitung der Brehmerschen Anstalten zu Görbersdorf. Wie ernst er auch diese ihm ferner liegende Aufgabe auffasste, zeigen seine Anstaltsberichte. 1899 nahm er einen Ruf als Professor der Pharmakologie, physiologischen Chemie und Medizingeschichte an der Universität Rostock an, wo er am 27. Dezember 1918 starb.
Werke
Kobert verfasste eine große Anzahl vor allem pharmakologischer und toxikologischer Schriften und trat ebenso als Herausgeber medizinhistorischer Werke hervor.
- Beiträge zur Terpentinölwirkung. - 1877. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Beiträge zur Kenntnis der Saponinsubstanzen für Naturforscher, Ärzte, Medizinalbeamte. - Stuttgart : Enke, 1904. Digitalisierte Ausgabe
- Lehrbuch der Intoxikationen. 2., durchweg neubearb. Aufl. Enke, Stuttgart (Digitalisierte Ausgabe)
- Einige Notizen über die Bedeutung und den biologischen Nachweis von vegetabilischen Agglutininen und Hämolysinen. Parey, Berlin 1909 (Digitalisat der ULB Düsseldorf)
- Über Amanita phalloides. 1911. (Digitalisat der ULB Düsseldorf)
- Über kieselsäurehaltige Heilmittel, insonderheit bei Tuberkulose. - Rostock : Warkentien, 1918. Digitalisierte Ausgabe
- Beiträge zur Kenntnis der vegetabilischen Hämagglutinine : eine auf Veranlassung der Königl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften ausgeführte und durch Verleihung des Liebigstipendiums unterstützte Experimentaluntersuchung. - Berlin : Parey, 1913. Digitalisierte Ausgabe
- Kleine Mitteilungen. 1916. Digitalisierte Ausgabe
- Aus der Geschichte der Tollkirsche und der Pupillenerweiterung durch Gifte. - 1920. Digitalisierte Ausgabe
Literatur
- H. Buess: Rudolf Kobert (1854–1918); a pioneer of pharmacology, toxicology, pharmacohistory and public health. Schweiz Med Wochenschr. 1954 Apr 17;84(16):448–50.
- Jörg Lübbe: Rudolf Kobert (1854–1918), sein Beitrag zur Entwicklung der Pharmakologie und zu der Geschichtsschreibung der Medizin. Diss. FU Berlin 1983
- Detlef Ties: Rudolf KOBERT (1854–1918) als Toxikologe und Gerichtschemiker. In: T + K (Toxichem + Krimtech), Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie 71/1 (2004), S. 17–31 (ausführliche Biographie mit Porträtfotos) als PDF-File
Weblinks
Kategorien:- Digitalisierte Literatur der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Medizinhistoriker
- Hochschullehrer (Universität Rostock)
- Hochschullehrer (Tartu)
- Deutscher
- Geboren 1854
- Gestorben 1918
- Mann
Wikimedia Foundation.