- Rudolf Otto Wiemer
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Rudolf Otto Wiemer (* 24. März 1905 Friedrichroda; † 5. Juni 1998 Göttingen) war ein deutschsprachiger Lyriker, Puppenspieler und Pädagoge.
Leben und Werk
Wiemer wurde am 24. März 1905 in Friedrichroda, Am Friedensplatz, geboren und besuchte die Schule in Schnepfenthal und Gotha. 1921 schloss er sich der Wandervogel-Bewegung an, in der Literatur, Musik, Theaterspiel und Naturverbundenheit besonders gepflegt wurden.
Von 1923 bis 1924 machte er eine Ausbildung zum Lehrer. Bereits ein Jahr zuvor (also 1922) veröffentlichte er sein erstes Theaterstück, das als Laienspiel publiziert wurde.
Ab 1928 trat er vermehrt als Theater- und Musikkritiker in Sondershausen in Erscheinung, wo er auch als Lehrer und Organist arbeitete.
1932 heiratete er die Musikpädagogin Elisabeth Peinemann. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor.
Während des Zweiten Weltkrieges war Wiemer als Lehrer und Soldat tätig und geriet kurzzeitig in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Von 1945 bis 1947 lebte Wiemer in Liebenburg nahe Goslar. Vermehrt wirkte er inzwischen als Schriftsteller, verdiente sein Geld aber zunächst noch weiterhin als Lehrer. In diese Zeit fiel die Gründung seines eigenen Puppentheaters, des Liebenburger Kaspers. Als Puppenspieler gehörte er zu den künstlerisch geachteten Vertretern dieses Berufsstandes; er hielt Kontakt zu puppenspielerischen Größen seiner Zeit wie z. B. Max Jacob und Walter Büttner. Als Laienspiele brachte er zahlreiche Puppenspiele heraus. Ein Markenzeichen war die Figur des Jochen Holtschuh (diesen lustigen Familiennamen gab es tatsächlich noch um 1900 in Friedrichroda).
In den Folgejahren wirkte Wiemer als Lehrer in Salzgitter und Göttingen, arbeitete aber mehr und mehr schriftstellerisch.
Sein literarisches Gesamtwerk umfasst Lyrik, Erzählungen, Romane, Kinderbücher, Theater (Puppenspiele wie Schauspiele) und Hörspiele. Dabei fällt auf, dass viele seiner Arbeiten christlich, ja gar biblisch inspiriert sind. Für sein Werk wurde Wiemer mehrfach ausgezeichnet.
Wiemer starb am 5. Juni 1998 nach kurzer Krankheit in seinem Haus in Göttingen.
Seine Geburtsstadt Friedrichroda ehrte Wiemer 1993 mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde und mit einer Straßenbenennung (Wiemerweg). Das Heimatmuseum von Friedrichroda richtete 2005 ein „Wiemerzimmer“ ein, wo u. a. die Figuren aus seiner Puppenspielerzeit ausgestellt sind.
Werke (Auswahl)
- Liebes altes Lesebuch: Kurzweilige und nützliche Geschichten, Gedichte, Fabeln für Alte und Junge, Aufstieg-Verlag, 12. Aufl. 1991, ISBN 3761200986
- dann werden die Steine schreien. Jesus-Geschichten - neu erzählt, SCM R.Brockhaus, 2003, ISBN 978-3-417-20634-0
- Lied: Sage, wo ist Bethlehem, Melodie Ludger Stühlmeyer
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