- Ruhnama
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Die Ruhnama (pers.: „Buch der Seele“) ist ein Buch, welches angeblich der ehemalige turkmenische Staats- und Regierungschef Saparmyrat Nyýazow selbst geschrieben hatte. Es war das zentrale Werk im Unterdrückungsapparat der Diktatur und offiziell Pflichtlektüre für das Volk. Es erschien im Herbst 2001 und ist eine Vermengung von Geschichte, Verhaltensregeln und Lobpreisungen auf die „Heilige Schrift“. Die Inhalte werden in den Schulen Turkmenistans unterrichtet und dienen dem Personenkult um Nyýazow. Ein zweiter Band der Ruhnama erschien im Herbst 2004.
Die Ruhnama war bis Ende 2006 in allen Schulen Pflichtlektüre und die enthaltene Lehre musste ¼ des Unterrichts ausmachen. Staatsbedienstete mussten in diesem Buch an jedem Samstag lesen.[1] Selbst für den Führerschein und während Prüfungen in den Schulen und Hochschulen ist Wissen um den Inhalt notwendig.[1]
Die Ruhnama wurde in 40 Sprachen übersetzt – DaimlerChrysler hatte 2003 die deutsche Übersetzung des ersten Teils vorgelegt[2][3], der zweite Teil kam von Siemens[1][4]. Die Baufirma Bouygues[1] veranlasste die französische Übersetzung[5][6], die Çalık Holding[5] die Übersetzung ins Türkische und ins Englische[7]. Die Übersetzungen verhalfen den Firmen zu Aufträgen in Turkmenistan.
Filme
- Arto Halonen: Ruhnama - Im Schatten des heiligen Buches (OT: Shadow of the Holy Book). 2007
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Ruhnama - Im Schatten des heiligen Buches. In: dieGesellschafter.de. Aktion Mensch, abgerufen am 17. August 2010 (Zusammenfassung der Dokumentation von Arto Halonen).
- ↑ Matthias Brüggmann: Der bizarrste Diktator der Welt ist tot. Handelsblatt, 21. Dezember 2006
- ↑ Gesellschaft für bedrohte Völker: Ruhnama - Im Schatten des Heiligen Buches. Die Menschenrechtslage in Turkmenistan
- ↑ Big Business in Turkmenistan. Sendung vom 11. November 2009 Mitteldeutscher Rundfunk
- ↑ a b France and Turkmenistan: significant partnerships (englisch)
- ↑ [1]
- ↑ Turkey and Turkmenistan: significant partnerships (englisch)
Weblinks
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