Ruoff

Ruoff ist ein Familienname, dessen Ursprung in Baden-Württemberg liegt.

Etymologie

Es gibt mehrere Theorien zur Entstehung des Namens.

• Ruoff stammt aus dem 5. Jahrhundert. Er wird von dem altnordischen Wort rhodu hergeleitet, welches ruhmvoll heißt. Seit 1362 ist mit dem Namen Ruoff ein Wappen verbunden, das einen roten Stierkopf mit Ring in einem blau/gold geteilten Feld zeigt. Die damit verbundene Ruoff-Familie ist seit etwa 1450 in Schorndorf an der Rems (Baden-Württemberg, Deutschland) bekannt.

• Ruoff leitet sich vom althochdeutschen Vornamen Ruffo ab, wie ein Bürger um 1290 im Ort Geradstetten bei Schorndorf genannt wurde. Zu dieser Zeit hatten die Leute noch keine Nachnamen und wurden deshalb oft mit dem Vornamen und dem Ortszusatz ihrer Herkunft bezeichnet, zum Beispiel Ruffo von Gerardstetten. Dieser Namen Ruffo wandelte sich dann später in Rufo, Ruff, Ruf, Ruef, Rueff, Ruof und Ruoff ab, so dass alle Träger dieser Namen mehr oder minder in einem Zusammenhang zu sehen sind.

• Ruoff leitet sich vom Vornamen Rudolf ab und stellt dessen sprachliche Verkürzung dar.

• Ruoff und die oben genannten Vor- und Nebenformen stammen von dem Verb „rufen“ her. Der oder die ersten Namensträger hatten Tätigkeiten oder Berufe im Zusammenhang mit dem Ausrufen oder Verkündigen von Mitteilungen an die Bewohner eines Ortes ausgeübt und so den Namen Rufer oder Ruofer (Mhd.) erhalten. Diese Ansicht wird durch ein Ruoff-Wappen bestärkt, das ein Horn bzw. einen Hornbläser zeigt.

• Ruoff und die alternativen Schreibweisen „Rueff“, „Ruof“ oder „Ruef“ (vielleicht auch „Ruf“ und „Ruff“) leiten sich vom lateinischen Vornamen Rufus ab, was „der Rote“ oder „Rotblonde“ bedeutet. Der Name erscheint typischerweise nur im schwäbisch-alemannischen Sprachraum, also in den Gebieten um den römischen Limes. Die Ursache für seine unterschiedlichen Schreibweisen wird deutlich, wenn man die regionalen Mundarten in Betracht zieht: Der Name Rufus wurde zunächst im Alltagsgebrauch zu „Ruf“ verkürzt, ebenso wie beispielsweise Paul(us) oder Martin(us). Bei der Aussprache dieser Kurzform folgt nun auf das „u“ im Süddeutschen häufig ein dunkler Kehllaut als gleichrangiger zweiter Vokal. Dieser Vokal wurde mit dem Aufkommen der Schriftkunde nach Gehör und Ermessen einmal als „o“, ein andermal als „e“ festgelegt. Die Aussprache liegt noch heute recht genau in der Mitte. Das „o“ ist im Grunde stumm; es ist ein im Allemanischen gebräuchlicher Dehnungslaut: das „u“ im Namen „Ruoff“ wird also nicht kurz, sondern langsam gesprochen. Im Elsaß wurde das „o“ zum „e“: Damit wird vermieden, dass das „u“ als „ü“ gesprochen wird.

Verbreitung

Soweit in den Archiven zurückverfolgt werden kann (Dreißigjähriger Krieg) sind viele der heutigen Namensträger auch bei gleicher Schreibweise nicht miteinander verwandt. Sie stammen aber alle aus dem Raum zwischen Neckar und Donau. Heute gibt es in Deutschland rund 3.000 Namensträger, die überwiegend in Baden-Württemberg leben. In den USA leben hingegen mehr als 20.000 Namensträger.

Personen mit dem Familiennamen Ruoff

• Fritz Ruoff (1906−1986), deutscher Bildhauer und Maler
• Richard Ruoff (1883-1967), deutscher Offizier
• Ulrich Ruoff, Schweizer Unterwasser-Archäologe; von 1962 bis 2000 Zürcher Stadtarchäologe

Weblinks/ Quellen

• Der Ursprung des Namens Ruoff