Ayuthaya

Ayuthaya
Sonnenuntergang im Ayutthaya historical Park

Die Stadt Ayutthaya (offizieller Name: Phra Nakhon Si Ayutthaya, Thai: พระนครศรีอยุธยา, auch Ayudhia) ist die Hauptstadt der Provinz Ayutthaya in Zentralthailand. Ayutthaya hatte im Jahre 2000 65.000 Einwohner.

Ayutthaya war früher Hauptstadt des siamesischen Königreichs Ayutthaya und im 18. Jahrhundert die Metropole Südostasiens.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ayutthaya liegt auf einer Insel am Zusammenfluss dreier Flüsse, Maenam Chao Phraya, Pasak und Lopburi, heute ca. 70 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangkok, ein Ergebnis der jahrhundertelangen Sedimentbildung. Im 14. Jahrhundert befand sie sich noch in der Nähe der Küste des Golfs von Thailand.

Geschichte

Siehe auch: Geschichte Thailands, Königreich Ayutthaya, Liste der Könige von Thailand

Nach einer frühen Gründung durch die Khmer erweiterte der Fürst U Thong die Stadt und machte sie im Jahr 1351 zur Hauptstadt seines Königreiches, nachdem er auf der Flucht vor einer Windpockenepidemie aus Lopburi hierher geflohen war. Bereits Anfang des 15. Jahrhunderts war Ayutthaya eine ernst zu nehmende Macht. Darauf folgte eine mehr als 400-jährige Periode der Herrscher von Ayutthaya. Insgesamt 35 Könige beherrschten mehr oder weniger große Gebiete Siams und erweiterten die Hauptstadt stetig.

Sanphet Prasat (königlicher Palast), Modell in Ancient City, Bangkok

Seit dem 16. Jahrhundert kamen auch europäische Kaufleute in die Stadt und berichten voller Begeisterung vom Glanz und der Pracht der Architektur. In ihrer Blütezeit war Ayutthaya eine Weltstadt mit den drei Königspalästen, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttoren, die von 29 Verteidigungsforts geschützt wurde. Franzosen, Portugiesen, Briten, Holländer und Japaner wohnten in ihren Stadtbezirken, abgesondert von den etwa 1 Million Siamesen der Hauptstadt. Die Europäer besaßen eigene Kirchen, von denen die Kathedrale St. Joseph aus dem 18. Jahrhundert noch erhalten ist.

Der Reichtum gründete auf den reichen Ernten der fruchtbaren Zentralebene sowie auf Steuern und Abgaben, die auf Handel und Transport erhoben wurden. Handelsbeziehungen bestanden mit China, Java, Malaysia, Indien, Ceylon, Persien, Japan, Portugal, Frankreich, Holland und England. Die enorme Entwicklung in der Architektur, Malerei und Literatur verdeutlicht den Wohlstand. Gold war ein vielbenutztes Metall, als Blattgold verwendet bei Buchbindern, Gemälden, ja ganzen Gebäuden (viele Chedis zum Beispiel waren goldüberzogen).

Zunächst von Erdwällen und Palisaden geschützt, wurde sie um 1550 mit einer Ziegelmauer befestigt. Mehrere Belagerungen durch die Birmanen konnte sie im Laufe der Geschichte überstehen, ehe sie am 7. April 1767 erobert, geplündert und fast vollständig zerstört wurde. Ayutthaya erholte sich von dieser Katastrophe nicht mehr, kurze Zeit später gründete König Phuttayodfa Chulalok (Rama I.) die neue Hauptstadt Bangkok, wo er eine weitgehende Kopie des zerstörten Königspalastes in Form des Grand Palace errichten ließ.

Sehenswürdigkeiten

Wat Phra Si Sanphet
  • Chao Sam Phraya-Nationalmuseum: Museum inmitten der Altstadt mit wertvollen Objekten, die in Wat Ratchaburana (s.u.) gefunden wurden, sowie geschnitzten Votivtafeln und Buddha-Statuen.
  • Ayutthaya Historical Study Center: Das moderne Gebäude wurde von thailändischen und japanischen Architekten entworfen und dient der historischen Forschung zur Geschichte Ayutthayas. Zudem gibt es ein Museum und eine Bibliothek mit einschlägiger Literatur.
  • Chandra-Kasem-Palast: aus dem 16. Jahrhundert, diente als Residenz von König Naresuan dem Großen
  • Wang Luang (auch Alter Palast): ehemalige Palastanlage aus der Zeit von König Boromatrailokanat (1448-1488), heute ist noch der Trimuk-Pavillon zu besichtigen
  • Wat Mahathat wurde bereits viele Jahre vor Gründung der Stadt errichtet. Es war das rituelle Zentrum der Stadt. Die heutigen Ruinen stammen aus der Restaurierung, die von König Prasat Thong in Auftrag gegeben wurde. Der 46 m hohen Prang ist eines der eindrucksvollsten Gebäude der alten Hauptstadt.
  • Wat Na Phra Men (geschrieben: Nah Pra Meru) liegt auf der anderen Flussseite gegenüber dem königlichen Palast. Im Viharn Noi gibt es eine eindrucksvolle sitzende Buddha-Statue im Dvaravati-Stil. Die Haupt-Buddha-Statue im Ubosot wird König Prasat Thong zugeschrieben (Mitte 17. Jahrhundert), sie ist eine sitzende Statue „in königlichem Ornat“ (siehe Buddha-Statue (Thailand)).
  • Wat Phanan Choeng: Tempel mit einem der größten alten Buddha-Statuen des Landes
  • Wat Phra Ram: aus dem 14./15. Jahrhundert mit einem eleganten Chedi
  • Wat Phra Sri Sanphet ist der schönste Tempel (Wat) der Stadt. Er liegt direkt südlich des ehemaligen Palast-Geländes. Seine drei großen Chedis, die die Asche von König Rama Thibodi II. und seines Vaters aus dem 15. Jahrhundert beherbergen, sind das Wahrzeichen von Ayutthaya. Der zugehörige Viharn und die Mondops sind von den Burmesen zerstört worden. Eine der beiden 10 m großen, stehenden Buddha-Statuen, der Phra Buddha Lokanart konnte von König Rama I. restauriert werden. Sie steht jetzt im östlichen Viharn des Wat Pho in Bangkok.
  • Wat Phu Khao Thong: mit einem Chedi, den der birmanische König Bayinnaung nach der ersten Eroberung Ayutthayas 1569 errichten ließ
  • Wat Ratchaburana: Tempelanlage erbaut zur Regierungszeit von König Chao Sam Phraya (Boromarajathirat II.) mit einem sehr harmonischen Prang, dessen Krypta begehbar ist (Stuckarbeiten, Wandmalereien in der Krypta). Die Goldfunde aus der Krypta, allen voran ein kniender Elefant, lassen sich im Chao Sam Phraya National-Museum bewundern.
  • Wat Suwan Dararam: königlicher Tempel aus der später Ayutthaya-Zeit
  • Wat Yai Chai Mongkon: sehr alte Tempelanlage mit einem Chedi aus der Zeit König Naresuans (1590-1605)

Siehe auch: Geschichtspark Ayutthaya

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Sven Trakulhun: Siam und Europa: Das Königreich Ayutthaya in westlichen Berichten 1500-1670. Laatzen 2006. ISBN 3-86525-252-4.

Weblinks


14.35100.583333333337Koordinaten: 14° 21′ N, 100° 35′ O


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