Régusse

Régusse
Régusse
Wappen von Régusse
Régusse (Frankreich)
Régusse
"Deo Juvante" (Mit der Hilfe Gottes)
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département Var
Arrondissement Brignoles
Kanton Tavernes
Koordinaten 43° 39′ N, 6° 8′ O43.6552777777786.1319444444445540Koordinaten: 43° 39′ N, 6° 8′ O
Höhe 540 m (360–932 m)
Fläche 35,30 km²
Einwohner 1.979 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 56 Einw./km²
Postleitzahl 83630
INSEE-Code

Régusse (provenzalisch Regusso) ist eine französische Gemeinde mit 1979 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Régusse liegt 3 km von Moissac-Bellevue, 7 km von Aups und Montmeyan und 12 km vom Lac de Sainte-Croix entfernt auf einer felsigen Bergkuppe zwischen einer fruchtbaren Ebene und bewaldeten Hügeln. Die Gemeinde liegt im Regionalen Naturpark Verdon.

Das Dorf Saint-Jean im Norden der Gemeinde entstand in den 1980er Jahren als Neubaugebiet um die gleichnamige Kapelle, um der Abwanderung entgegenzuwirken.

Geschichte

Die Ursprünge der Gemeinde Régusse gehen bis in die römische Zeit zurück, als auf keltisch-ligurischen Fundamenten eine Siedlung auf einem felsigen Hügel entstand, der Régussia genannt wurde.

Im Mittelalter spielte der Templerorden und die Kommende Saint Maurin in Montmeyan eine wichtige Rolle. Im Jahr 1274 war der Ort ein Lehen des Ordens bis er 1309 zum königlichen Land wurde. 1319 ging die Herrschaft an die Johanniter und über Arnaud de Trians durch Heirat an die Familie Castellane, die sie im 16. Jahrhundert an César-Antoine d'Albert verkaufte.

Während der Hugenottenkriege wurde das Dorf belagert, besetzt und schließlich von seinen Einwohnern verlassen. Ab 1580 begann der Wiederaufbau des Ortes durch ungarische Siedler. Albert verkaufte den Ort 1613 an Michel de Grimaldi. 1649 wurde der Ort zugunsten seines Sohnes Gaspard de Grimaldi zum Marquisat ernannt. Seine Herrschaft umfasste die Dörfer Saint-Martin, Villeneuve, La Tour, die Baronie Roumoules, Pailouvier und Riez.

1840 verlor der Nachbarort Villeneuve (auch Villeneuve-Coutelas) seine Selbständigkeit und wurde in die Gemeinde Régusse eingegliedert. 1875 übergab das Dorf die Glocke seiner Kapelle an die Kirche Saint-Laurent in Régusse.

Bevölkerung

Aufgrund eines anhaltend hohen Migrationsgewinnes konnte sich die Bevölkerung der Anfang der 1960er Jahre nur 207 Einwohner zählenden Gemeinde bis zur Erhebung des Jahres 2006 trotz einer durchgängig negativen Geburtenziffer mehr als verachtfachen.

Bevölkerungsentwicklung in Régusse
Jahr Einwohner


1962 [1] 207
1968 272
1975 326
1982 482
1990 820
1999 1137
2006 [2] 1707

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der auf einer felsigen Anhöhe gelegene Ort konnte Überreste seiner einstmaligen Befestigungsanlage und zahlreiche bemerkenswerte alte Gebäude erhalten.

  • Die Kapelle Notre-Dame de la Miséricorde wurde erstmals 1642 erwähnt. Sie diente einer Bruderschaft der Weißen Büßer zum Gebet. Heute beherbergt sie das Museum Maison du Combattant.
  • Die Kapelle Saint-Jean d'Albert entstand im 17. Jahrhundert.
  • Die Kirche Saint-Laurent wurde 1676 errichtet.
  • Die als Inscrit Monument Historique eingetragenen Windmühlen wurden im 12. und 13. Jahrhundert errichtet und 1995 restauriert. In einer der beiden Mühlen wurde ein Museum für landwirtschaftliche Werkzeuge eingerichtet, die andere ist wieder als Mehlmühle in Betrieb. Die Windmühlen der Provence gehen auf den Templerorden zurück, die das Konzept aus dem heiligen Land übernahmen. Noch im Jahr 1811 produzierten die Mühlen jährlich über 50 Tonnen Mehl, lagen dann aber bis zu ihrer Restaurierung still. Die Konstruktion der provenzalischen Windmühlen ist an die beiden vorherrschenden Winde, den Ostwind und den Mistral angepasst, indem sich das Kegeldach und die Flügel ausrichten lassen.

Quellen

  1. INSEE: Bevölkerungsentwicklung von Régusse 1962-1999
  2. INSEE: Ergebnisse der Erhebungen 2004, 2005 und 2006

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