- Rübengeister
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Rübengeistern ist eine Tradition in Oberschwaben, bei der Kinder mit ausgehöhlten Zuckerrüben durch die Dörfer ziehen und um Süßigkeiten bitten. Dabei wird oft ein Spruch ähnlich „Wir sind die Rübengeister und gehen von Haus zu Haus, wir bitten um ne Gabe, dann gehen wir wieder nach Haus!“ aufgesagt.
Rübengeistern ist eine Tradition ähnlich dem Halloween.
Ursprung der Rübengeister im oberen Neckarraum ist ebenfalls der Kinderbrauch, aus frisch geernteten Futterrüben allerlei Spukgebilde zu schnitzen und diese im Inneren durch eine Kerze erleuchteten Schreckgesichter abends an die Fenster zu stellen oder durch die Straßen zu tragen. In diesen Kobolden und feurig drohenden Erdgeistern ist ein Stück uralten Volksglaubens lebendig, wie er sich auch in den Schemen und Larven äußert. Die Arbeit des Rübengeistschnitzens beginnt schon bei der Auswahl des Rübenkopfes. Beulen, Warzen, Höcker und Verwurzelungen werden in die Formgebung mit einbezogen. Von der Wahl der Wandungsdicke hängt es ab, ob das Licht nur durch die Öffnungen wie Mund, Nase und Augen fällt oder ob das ganze Gesicht dämonisch zu leuchten beginnt. Mit Halloween hat das Rübengeisterschnitzen wenig gemeinsam. Seit 1956 wird anlässlich der im Rottweiler Stadtteil Göllsdorf gefeierten Saukirbe ein im Land einmaliger Rübengeisterumzug veranstaltet. Zum nächtlichen Umzug werden die Rübengeister auf Stangen befestigt um hoch oben ihre Fratzen schneiden zu können. Der Mundartdichter Egon Rieble verfasste dazu ein eigenes „Riabagoaschterlied“.
Siehe auch: Rubebötz
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