- Rückfußlauf
-
Der Rückfußlauf, der auch Fersenlauf genannt wird, ist ein besonders bei Hobbyläufern, Langstreckenläufern und Marathonläufern angewandter Laufstil. Dabei prallt der Fuß bei der Aufsatzphase im Bereich des Fersenaußenrandes auf den Boden. Der Fuß knickt dann leicht nach innen bis die komplette Sohle aufliegt. Schließlich rollt der Fuß über den Großzehenballen ab, während er sich gleichzeitig schon wieder abdrückt.
Der Rückfußlauf ist am weitesten verbreitet, da er weniger anstrengend als der Vorfußlauf zu sein scheint. Die meisten Laufschuhe sind auf diesen Laufstil ausgerichtet. Durch ihre zusätzliche Dämpfung versuchen sie den Nachteil der stärkeren Belastung der Gelenke durch den Aufprall auszugleichen. Neueren Untersuchungen zufolge nimmt allerdings die tatsächliche Stärke der Erschütterung zu, je besser ein Laufschuh gedämpft ist, denn der menschliche Fuß passt sich an die Härte des Untergrunds an.[1] Beim Barfußlaufen wird der Fuß sogar gekräftigt und man läuft nahezu automatisch im biomechanisch günstigeren Laufstil, dem Vorfußlauf.
Da die Ferse knöchern ist und über keine Dämpfungseigenschaften verfügt, wird die Erschütterung direkt auf das gesamte Knochengerüst übertragen.[2]
Der Vorfußlauf ist außerdem dank der Rückstoßelastizität des Muskel- und Bindegewebes deutlich ökonomischer und kraftsparender als der Rückfußlauf.[3] Die Umgewöhnungsphase muss allmählich erfolgen, um Verletzungen durch eine plötzliche Überlastung zu vermeiden.[4]
Beim Barfuß-Gehen ist das Aufsetzen auf dem Mittelfuß vorteilhaft. Schuhe hingegen haben meist eine starke Dämpfung auf der Ferse, wodurch ein Auftreten mit der Ferse möglich und – aufgrund der größeren Schrittlänge – vorteilhaft wird. In westlichen Ländern ist das Auftreten mit der Ferse beim Gehen und in Folge auch beim Laufen mittlerweile am gebräuchlichsten. Professionelle Marathonläufer verwenden jedoch den Vorfuß- oder Mittelfußlauf[5].
Inhaltsverzeichnis
Anwendungsbereiche
Läufer, die Probleme mit der Achillessehne haben, sollten diesen Laufstil dem Vorfußlauf vorziehen.
Vorteile des Laufens auf dem Rückfuß
- Gerade im langsamen Lauftempo, das dem Gehen näher kommt, gut geeignet
Nachteile des Laufens auf dem Rückfuß
- Stärkere Stoßbelastung der Gelenke.
- Weniger flüssige Laufbewegung, da der Stoß der Laufbewegung vom Fersenbein direkt in obere Körperregionen weiter geleitet wird
- Im Gegensatz zum Vorfußlauf knickt der Fuß gerade bei Überpronation stärker nach innen
Einzelnachweise
- ↑ McDougall, Christopher: Born to Run: A Hidden Tribe, Superathletes, and the Greatest Race the World Has Never Seen. Knopf, 2009
- ↑ McDougall, Christopher: Born to Run: A Hidden Tribe, Superathletes, and the Greatest Race the World Has Never Seen. Knopf, 2009
- ↑ http://www.sportwelt-verlag.de/Trinews/Blog/Ruckstosselastizitat/ruckstosselastizitat.html Rückstoßelastizität beim Vorfußlauf nutzen
- ↑ Mierke, Ken: Lauftraining für Triathleten und Marathonläufer. Sportwelt Verlag, 2007
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=hsUfo_jHQ60
Literatur
- Matthias Marquardt: Natürlich Laufen. spomedis. ISBN 3936376077
- Herbert Steffny, Ulrich Pramann: Perfektes Lauftraining. Seite 48 - 50. Südwest. ISBN 3517075825
- Herbert Steffny: Das große Laufbuch. Südwest Verlag, München 2009, ISBN 3-517-06728-8.
Weblinks
Wikimedia Foundation.