SMS Albatross (1907)

SMS Albatross (1907)
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
SMS Albatross .jpg
Schiffsdaten
Schiffname SMS Albatross
Schiffstyp Minenkreuzer
Schiffsklasse Nautilus-Klasse
Kiellegung: 1907
Stapellauf (Schiffstaufe): 23. Oktober 1907
Indienststellung: 19. Mai 1908
Bauwerft: A.G. Weser in Bremen
Verbleib: 1921 in Hamburg abgewrackt
Besatzung: 198–208 Mann
Baukosten: xx Goldmark
Schwesterschiffe
Nautilus
Technische Daten
Verdrängung: Konstruktion: 2.208 ts
Maximal: 2.506 ts[1]
Länge: 100,9 m
Breite: 11,5 m
Tiefgang: 4,57 m
Antrieb: 4 Marine-Dampfkessel
2 Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
2 ?flügelige Propeller Ø ? m
Leistung: 6.600 PSi
Geschwindigkeit: 20 kn
(max. 20,7 kn)
Reichweite: ca. 3.680 sm
bei 9 kn Marschfahrt
Brennstoffvorrat: ca. 526 t Kohle
Bewaffnung
Geschütze: 8 × 8,8 cm L/35
später zusätzlich 3 Revolverkanonen
Minen Kapazität für 200 Stück
Kommandanten

Die zweite SMS Albatross war ein Minenkreuzer der ehemaligen Kaiserlichen Marine.

Inhaltsverzeichnis

Einsatzkonzept

Die Albatross und ihr Schwesterschiff Nautilus wurden aufgrund der Erfahrungen des Russisch-Japanischen Kriegs 1904/05 und einer Neubewertung des Minenkriegs entworfen. Seeminen, so die Erfahrungen, stellten kein reines Defensivmittel mehr dar, sondern konnten auch erfolgreich als Offensivwaffe eingesetzt werden. Beide Schiffe waren dazu konzipiert, im Verband der Hochseeflotte mitzufahren und im Fall eines taktischen Rückzuges hinter der eigenen Flotte Minensperren zu werfen, auf die verfolgende feindliche Schiffe auflaufen sollten bzw. Offensivsperren in den Anfahrtswegen feindlicher Häfen zu legen. Deshalb wurden sie nicht als Minenleger, sondern als Minenkreuzer klassifiziert. Angesichts ihrer nur schwachen Artilleriebewaffnung stellt dies aber eher einen Euphemismus dar. Mit ihren kleinen Geschützen hätten sie im Gefecht mit einem Leichten Kreuzer nicht lange bestehen können und waren deshalb stets auf den Schutz „echter“ Kreuzer angewiesen.

Geschichte

Die Albatross auf Grund vor Gotland
Gedenkstein auf Gotland

Nach den verschiedenen Probefahrten im Jahr 1907 wurde das Schiff dem Manöver-Geschwader mit dem Hauptliegehafen Cuxhaven zugeteilt. 1911 wurde es von dem Hansa-Dampfer Wartburg gerammt und repariert.

Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs, im August 1914, warf die Albatross zusammen mit dem Kleinen Kreuzer SMS Stuttgart eine Offensivsperre von 200 Minen in das Mündungsgebiet des Tyne. Es folgten weitere Einsätze in der südlichen Nordsee und später auch in der Ostsee. Für den 1. Juli 1915 war geplant, eine offensive Minensperre von 180 Minen, nordöstlich und nordwestlich von Bogskär zu werfen. Auf dem Rückweg traf ein unter dem Befehl von Konteradmiral Michail Bachirew stehendes russisches Geschwader, bestehend aus den Panzerkreuzern Admiral Makarow und Bajan sowie den Geschützten Kreuzern Bogatyr und Oleg, am 2. Juli 1915 während des sogenannten Gotland-Raid vor der schwedischen Insel Gotland auf die Albatross und den Kleinen Kreuzer SMS Augsburg sowie drei Torpedoboote. Die Russen konzentrierten ihr Feuer auf die Albatross, die schwer getroffen von ihrem Kommandanten, Fregattenkapitän West, an der gotländischen Küste auf Grund gesetzt wurde. Die Mannschaft hatte 28 Tote zu beklagen, an die ein Gedenkstein an der Kirche von Östergarn erinnert. Die Überlebenden wurden von den Schweden bis zum Ende des Krieges interniert.

Am 23. Juli 1915 schleppten die Schweden das Schiff nach Fårö und gaben es nach Ende des Krieges im Dezember 1918 an das Deutsche Reich zurück.

Verbleib

Am 31. Dezember 1918 kehrte das Schiff nach Danzig zurück. Am 21. März 1921 wurde es aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und danach in Hamburg abgewrackt.

Referenzen

  1. Angaben in Quelle (Dieter Jung: Die Schiffe der Kaiserlichen Marine 1914–1918 und ihr Verbleib, S. 50/51) in engl. long-tons.

Literatur

  • Conway's All the World's Fighting Ships 1906-1921 S. 158
  • Marine-Arsenal Sonderheft Bd. 15 "Das Desaster des Minenlegers Albatross" S. 46/47
  • Dieter Jung: Die Schiffe der Kaiserlichen Marine 1914–1918 und ihr Verbleib, Bernard & Graefe Verlag, Bonn 2004, ISBN 3-7637-6247-7

Weblinks


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