- SNAFU
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SNAFU ist ein aus der englischen Sprache entlehntes Akronym für Situation Normal, All Fucked Up (deutsch etwa: „Lage normal, alles im Arsch“) bzw. Situation normal, all fouled up. Von vergleichbarer Bedeutung im Deutschen ist die Umkehrung der Lagebeschreibung „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos“ zu der mit Galgenhumor gewürzten Verballhornung „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“ Eine weitere Anlehnung besteht in dem Spruch „Operation gelungen, Patient tot!“
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Herkunft des Begriffs
Der Begriff entstand in der US-Armee vor oder während des Zweiten Weltkriegs. Der Ex-Soldat Don Taylor behauptet, den Begriff 1941 während seiner Dienstzeit im 160. Infanterieregiment in Camp San Luis Obispo, Kalifornien geprägt zu haben.[1] Belegbar ist er aber erst ab 1942, als Col. Frank Capra im Auftrag der „Armed Forces Motion Picture Unit“ eine Figur namens Snafu für das „Army-Navy Screen Magazine“ erfand. Zwischen 1943 und 1945 erschienen 28 etwa drei- bis fünfminütige S/W-Cartoons unter dem Titel „Private Snafu“ (einer von MGM, einer von Harman-Ising und 26 von Warner Bros. produziert; 26 Cartoons der Serie sind noch erhalten).[2]
Weitere Beschreibungen des Prinzips
In dem Roman Die Leopardin (Jackdaws, 2001) von Ken Follett, der von einer britischen Agentin im besetzten Frankreich des Jahres 1944 handelt, wird beim Bericht über eine gescheiterte Kommandoaktion der Begriff „Totaler Snafu“ in der Bedeutung von „Totales Desaster“ verwendet.
In dem US-Film Memphis Belle (1990) kommt in einer Szene ebenfalls der Begriff Snafu vor. In dieser wird Snafu von einer Bomberbesatzung als Situation Normal, All Fucked Up erklärt.
In dem SF-Roman Die Lincoln-Jäger (The Lincoln Hunters, 1958) von Wilson Tucker wird der Begriff SNAFU ebenfalls mehrfach benutzt. Die deutsche Übersetzung (von 1984, Heyne Verlag) merkt dazu beim ersten Vorkommen an: „* SNAFU = Akronym für SITUATION NORMAL; ALL FUCKED UP: etwa Alles Scheiße, Deine Elli.“[3]
In der Illuminatus-Trilogie der Autoren Robert Shea und Robert Anton Wilson spielt das sogenannte SNAFU-Prinzip eine zentrale Rolle, welches besagt, dass innerhalb von Hierarchien Vorgesetzte und Untergebene einander (aus jeweils unterschiedlichen Gründen) wichtige Informationen gezielt vorenthalten, wodurch dann früher oder später ein totales Chaos entsteht (Situation Normal, All Fucked Up).
In dem Buch Der Phrasenprüfer über Wau Holland wird der Informationsverlust bis hin zur Lüge »Gelogen ist nur, wenn’s der andere glaubt.« als Folge hierarchischer Strukturen, anhand von Gesprächen auf einer Sicherheitstagung 1999 von Andreas Pfitzmann als Beispiel für erlebtes SNAFU berichtet.[4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.snafu.com/Snafu/SnafuStory.html
- ↑ http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18604/1.html
- ↑ Wilson Tucker: Die Lincoln-Jäger, Heyne 06/4105, ISBN 3-453-31065-9, Deutsche Ausgabe 1984, Seite 45
- ↑ http://jungle-world.com/artikel/2004/08/12388.html
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