- SS Albatross
-
Dieser Artikel beschreibt das 1920 in Amsterdam gebaute Segelschiff SS Albatross, zu anderen Schiffen gleichen oder ähnlichen Namens siehe Albatros. - Projekt "High Seas High School" auf der Thor Heyerdahl
- Weiße Bö
- Teile dieses Artikels wurden von der englischen Version (Stand 5. November 2006) dieser Seite übersetzt.
- Charles "Chuck" Gieg & Felix Sutton (1962). The Last Voyage of the Albatross. Duell, Sloan and Pearce: New York. (Gieg war einer der Schüler auf der letzten Fahrt.)
- Parrott, Daniel. (2003). Tall Ships Down - the last voyages of the Pamir, Albatross, Marques, Pride of Baltimore and the Maria Asumpta. McGraw Hill. ISBN 0-07-139092-8. (Darstellung der Geschichte und Überlegungen zum Untergang der Albatross)
- Richard E. Langford: White Squall: The Last Voyage of Albatross. Bristol Fashion, 2000, ISBN 1-892-216361. (Langford war Englischlehrer auf der letzten Fahrt)
- White Squall – Reißende Strömung in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Langfords Buch (Photo der Albatross auf dem Umschlag)
Die SS Albatross (SS steht für sailing vessel, d. h. Segelschiff), ursprünglich Albatros, später Alk genannt, war ein Segelschiff, das 1920 von der staatlichen Schiffswerft in Amsterdam (Niederlande) gebaut wurde.
Das Schiff wurde ursprünglich als zweimastiger Schoner getakelt und für eine Schiffsbesatzung von 19 Personen ausgelegt. Die Albatros, später Alk, befuhr fast zwei Jahrzehnte die Nordsee, bevor sie 1937 von der damaligen deutschen Regierung gekauft wurde. Zwölf Jahre später, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Albatros 1949 von der Royal Rotterdam Lloyd gekauft, um sie als Schulschiff für die Offizierausbildung einzusetzen. Ihre kompakte Größe machte sie ideal für diese Aufgabe, da die zwölf Offizieranwärter auf diese Weise von den Ausbildern und der professionellen Seemannschaft (insgesamt sechs Seeleute) gezielt unterrichtet werden konnten. Während der niederländischen Eignerschaft befuhr die Albatros primär die Nordsee und unternahm selten weitere Fahrten nach Spanien und Portugal.
Der US-amerikanische Flieger, Schriftsteller und Segler Ernest K. Gann (* 1910; † 1999) kaufte die Albatros schließlich 1956 und takelte sie zur Brigantine auf; als solche befuhr sie für fast drei Jahre den Pazifik. 1959 erwarb die Ocean Academy Ltd. mit Sitz in Darien in Connecticut das Schiff, um es erneut als Ausbildungsschiff zu nutzen. In den folgenden Jahren planten Dr. Christopher B. Sheldon und seine Ehefrau Dr. Alice Strahan Sheldon ein Ausbildungsprogramm für bis zu 14 Schüler in der Karibik und im östlichen Pazifik. Dabei würden die Schüler als Mitsegler in den Bordalltag integriert und zugleich an Bord in regulären Schulfächern unterrichtet; von den angelaufenen Häfen aus sollten zusätzlich meist eintägige Ausflüge stattfinden (ähnlich dem heutigen "High Seas High School"-Projekt auf der Thor Heyerdahl).
Im Herbst 1960 lief die Albatross zur ersten Ausbildungsfahrt aus. Am 2. Mai 1961 wurde die Albatross etwa 125 Seemeilen westlich der Inselgruppe der Dry Tortugas – während der Überfahrt von Progreso in Mexiko nach Nassau auf den Bahamas – vermutlich von einer Weißen Bö getroffen und sank fast augenblicklich. Bei dem Unglück ertranken Dr. Alice Sheldon, George Ptacnik, Rick Marsellus, Robin Wetherall, John Goodlett und Chris Coristine.
Der Verlust der Albatross veranlasste die US-Küstenwache, die Anforderungen an die Konstruktion und Stabilität von Segelschulschiffen zu überarbeiten; die neuen Regeln wurden im „Sailing School Vessels Act“ von 1982 zusammengefasst.
Die letzte Fahrt der Albatross wurde 1996 von Ridley Scott mit dem Film White Squall (engl. für "Weiße Bö") verfilmt. Im Gegensatz zur in weiten Teilen fiktionalen Hollywood-Version, zeichnen die Erlebnisberichte von Überlebenden The Last Voyage of the Albatross (Charles "Chuck" Gieg, Schüler) und White Squall: The Last Voyage of the Albatross (engl.: Weiße Bö – Die letzte Reise der Albatross; von Richard E. Langford, Englischlehrer) ein realistischeres Bild der letzten Reise.
Ein ähnliches Unglück ereilte den Schoner Pride of Baltimore – ein Nachbau des historischen Baltimore Clipper – am 14. Mai 1986 bei der Überfahrt von England in die karibische See. Das Schiff wurde von einer Weißen Bö 250 Seemeilen nördlich von Puerto Rico getroffen und sank. Der Kapitän und drei Mannschaftsmitglieder starben; die acht Überlebenden wurden vier Tage und sieben Stunden später vom norwegischen Tanker Toro aus einem Rettungsfloß gerettet.
Schiffsdaten
Typ | ursprünglich Schoner, später Brigantine |
Rumpf | Stahl |
Länge | 25,2 Meter |
Breite | 6,3 Meter |
Tiefgang | 3 Meter |
Raummaß | 93 Bruttoregistertonnen |
Siehe auch
Quellen
Literatur
Weblinks
Wikimedia Foundation.