SS Straßburg

SS Straßburg

Die SG SS Straßburg war ein aus SS-Mitgliedern bestehender Militär-Fußballverein, der von 1940 bis 1945 am Spielbetrieb teilnahm.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden im ganzen Deutschen Reich Soldatenmannschaften gegründet. Diese wurden von Wehrmacht und DFB stark gefördert. So bekamen manche Mannschaften einige der besten Spieler zugewiesen und waren so für kurze Zeit überaus erfolgreich. Der LSV Hamburg zum Beispiel schaffte es in zwei Jahren Vizemeister im DFB-Pokal werden, sowie ins Endspiel der deutschen Meisterschaft einzuziehen. Die SS wollte dem nicht nachstehen. 1940 wurde von Straßburg aus angefragt, ob man hier eine reine SS-Mannschaft gründen könne. Dies musste von Heinrich Himmler persönlich genehmigt werden. Himmler ordnete nicht nur die Gründung an, sondern auch, dass der Verein ohne weitere Qualifikation ab sofort in der ersten Liga, der Gauliga Elsass spielen dürfe.

Spieljahre 1940–1945

Ab der Saison 1940/41 war der Verein berechtigt eine reine SS-Mannschaft zu stellen. Die SS suchte sich ähnlich wie die Soldatenmannschaften die besten Spieler aus dem gesamten Reich heraus und ließ sie nach Straßburg verlegen, damit sie hier für die SG spielten. Im ersten Jahr belegte das Team Platz drei (von acht Teams), allerdings erreichte nur der Erste damals die Endrunde der deutschen Meisterschaft.

Die Saison 1941/42 wurde zur erfolgreichsten der kurzen Vereinsgeschichte. Das erste und einzige Mal wurde die SG Meister, mit knappem Vorsprung auf den Rasen SC Straßburg, vor und nach dem Krieg bekannt als Racing Straßburg. Vor der Teilnahme an der Meisterschaft, stand die Qualifikation an, in der man die Stuttgarter Kickers mit 2:0 schlug. Im Achtelfinale schlug das Team Schweinfurt 05 2:1. Im Viertelfinale war dann für das unbeliebte Team Schluss. Gegen den bis heute berühmten Schalker Kreisel des FC Schalke 04 hatte man keine Chance und verlor 0:6.

Kurze Zeit später nahm das Team auch am Tschammerpokal teil. Dort unterlag das SS-Team im Achtelfinale nach Siegen über Borussia Neunkirchen (5:4) und Waldhof Mannheim (5:4 n.V.) dem späteren Sieger TSV 1860 München mit 1:15.

In den folgenden zwei Saisons blieb man hinter den Erwartungen und schaffte es nicht mehr in die Endrunde. 1944/45 wäre die Mannschaft wieder angetreten, doch es fand kein Spielbetrieb mehr statt.

Sportlicher Werdegang im Überblick

Saison Liganame Platzierung
1940/41 Gauliga Elsass, Staffel 1 3.
1941/42 Gauliga Elsass 1.
1942/43 Gauliga Elsass 3.
1943/44 Gauliga Elsass 2.

Blick auf die Mannschaft im Rest des Reichs

Im Rest des Reichs war das Team unbeliebt. Es hatte genau wie andere ähnliche Soldatenmannschaften Privilegien, die andere Teams nicht besaßen. So wussten die meisten Teams bis kurz vor Anpfiff noch nicht, ob ein bestimmter Spieler nun Fronturlaub bekommen hatte oder nicht, während die SG immer mit einer vollen Mannschaft antreten konnte. Auch die sofortige Eingliederung der Mannschaft in die erste Liga wurde kritisiert. Ob Himmler sich für das Team, dessen Gründung er angeordnet hatte, interessierte oder gar einmal ein Spiel besuchte, kann nicht geklärt werden. Das Team trat in schwarz und weiß an und trug als Logo die SS-Runen.

Ehemalige bekannte Spieler

Literatur

  • Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Stürmer für Hitler. Vom Zusammenspiel zwischen Fußball und Nationalsozialismus. Die Werkstatt, Göttingen 1999, ISBN 3-89533-241-0
  • Christian Eichler: Lexikon der Fußballmythen. Pieper, Frankfurt 2000, ISBN 3-492-24021-6

Weblinks


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