Stuttgarter Kickers

Stuttgarter Kickers
Stuttgarter Kickers
Vereinsemblem der Stuttgarter Kickers
Voller Name Sportverein Stuttgarter Kickers e. V.
Gegründet 21. September 1899
Vereinsfarben Blau-Weiß
Stadion Gazi-Stadion auf der Waldau
(ehemals Kickers-Platz bzw. Waldaustadion)
Plätze 11.436
Präsident Rainer Lorz
Trainer Dirk Schuster
Homepage www.stuttgarter-kickers.de
Liga Regionalliga Süd
Fußball-Oberliga Baden-Württemberg (II.)
2010/11 2. Platz
6. Platz (II.)
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Heim
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Auswärts

Der SV Stuttgarter Kickers (offiziell: Sportverein Stuttgarter Kickers e. V.) ist ein rund 1.500 Mitglieder zählender Sportverein aus dem Stuttgarter Stadtteil Degerloch. Bekannt ist der Verein vor allem durch seine Fußball-Abteilung, deren erste Mannschaft in der Saison 1988/89 sowie 1991/92 der Bundesliga angehörte und aktuell in der viertklassigen Regionalliga Süd spielt. Die größten Erfolge des Vereins waren die Deutsche Vize-Meisterschaft im Fußball 1908 sowie das Erreichen des DFB-Pokal-Finales 1987. Die, wegen ihrer Vereinsfarbe „die Blauen“ genannten Kickers stehen in Rivalität mit dem, „die Roten“ genannten VfB Stuttgart.

Neben den Fußballern des Vereins gewannen auch Sportler der Leichtathletikabteilung zahlreiche Titel und Medaillen. Zudem unterhält der Verein Abteilungen für Tischtennis, Schiedsrichter sowie die Fanabteilung der Stuttgarter Kickers (FAdSKi). Die Hockeyspieler und Handballer des Vereins wurden in die neu gegründeten Vereine HTC Stuttgarter Kickers und HV Stuttgarter Kickers ausgegliedert. Eine früher existierende Gesangsabteilung wurde in den 1960er Jahren wegen Nachwuchsproblemen aufgelöst.

Ihre Heimspiele bestreitet die erste Fußballmannschaft der Stuttgarter Kickers im städtischen Gazi-Stadion auf der Waldau, dem früheren Waldau-Stadion, unterhalb des Fernsehturms. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das nach dem langjährigen Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler benannte Vereinsgelände.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Fußballabteilung

1899 bis 1933: Von der Gründung zur Spitzenmannschaft

Saisondaten 1901 bis 1933

Spielzeit Liga Platz ø Zuschauer
1901/02 A-Klasse Schwaben 1.
1902/03 A-Klasse Schwaben 1.
1903/04 A-Klasse Schwaben 1.
1904/05 A-Klasse Schwaben 1.
1905/06 A-Klasse Schwaben 1.
1906/07 A-Klasse Schwaben 1.
1907/08 A-Klasse Schwaben 1.
1908/09 Südkreis A-Klasse 2.
1909/10 Südkreis A-Klasse 3.
1910/11 Südkreis A-Klasse 2.
1911/12 Südkreis A-Klasse 4.
1912/13 Südkreisliga 1.
1913/14 Südkreisliga 1.
1914/15 Kein Spielbetrieb -
1915/16 Bezirksliga Schwaben 1.
1916/17 Bezirksliga Schwaben 1.
1917/18 Kein Spielbetrieb -
1918/19 Kein fester Spielbetrieb -
1919/20 Kreisliga Württemberg 2.
1920/21 Kreisliga Württemberg 1.
1921/22 Kreisliga Württemberg 1.
1922/23 Kreisliga Württemberg 1.
1923/24 Bezirksliga Württ./Baden 1.
1924/25 Bezirksliga Württ./Baden 1.
1925/26 Bezirksliga Württ./Baden 4.
1926/27 Bezirksliga Württ./Baden 3.
1927/28 Bezirksliga Württ./Baden 1.
1928/29 Bezirksliga Württ./Baden 2.
1929/30 Bezirksliga Württ./Baden 6.
1930/31 Bezirksliga Württ./Baden 3.
1931/32 Bezirksliga Württ./Baden 7.
1932/33 Bezirksliga Württ./Baden 1.
Die Gründungsmannschaft im Jahr 1899

Der Verein wurde am 21. September 1899 von 21 Männern gegründet, die sich vom Stammverein, dem Cannstatter Fußballklub abspalteten, weil dieser sich mehr und mehr der Sportart Rugby zuwandte. Unter ausdrücklichem Ausschluss des Rugbys sollte sich der neu gegründete Fußballclub Stuttgarter Cickers ausschließlich auf den Assoziationsfußball und die Leichtathletik konzentrieren. Anstatt dem traditionellen rot sollten die künftigen Vereinsfarben blau und weiß sein.[1] Das Vereinsemblem wurde von einem Professor für den angeblichen Preis von 300 Goldmark erworben. Die drei im Logo um das Kickers-K gruppierten Sterne sollen dabei für Könner, Kämpfer und Kameraden stehen.[2]

Als die Anhänger des Rugbysports trotz des ablehnenden Beschlusses der Gründungsversammlung eine Einführung der Sportart bei den Cickers erzwingen wollten, verließen diese 1902 nach einer erneuten Ablehnung durch die Vollversammlung den Verein und traten geschlossen zum FV 1893 Stuttgart über, aus dem später der heutige VfB Stuttgart entstand. Hier liegt die Wurzel für die noch heute besondere Rivalität der beiden großen Stuttgarter Fußballvereine.[3]

Im Fußball konnten sich die Stuttgarter Cickers, die am 8. Juli 1900 als erster Stuttgarter Verein dem Verband Süddeutscher Fußball-Vereine beitraten und bis 1905 am Stöckachplatz in Stuttgart-Ost beheimatet waren, rasch als eine der besten Mannschaften Württembergs etablieren, so dass sie bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 ohne Unterbrechung Württembergischer Meister wurden und insgesamt 24 Württembergische Meisterschaften errangen.

Ab der Saison 1903/04 organisierte der Süddeutsche Fußballverband den Punktspielbetrieb in seinem in Kreise eingeteilten Verbandsgebiet. Die Kickers gehörten dem Südkreis zugeordneten Gau Schwaben an, in dem die Vereine aus Stuttgart und der weiteren Umgebung spielten. Hier wurden sie der A-Klasse als höchster Spielklasse zugeordnet. Nachdem man bereits in den vorhergehenden Jahren überlegen die Meisterschaft der A-Klasse Schwaben gewann, gelang in der Saison 1907/08 mit dem Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft und der Teilnahme an der Endrunde um den deutschen Titel der erste über die Grenzen Württembergs hinausgehende Erfolg. In den Spielen um die Süddeutsche Meisterschaft setzten sich die Cickers gegen den 1. FC Nürnberg, den FC Hanau 93 und Pfalz Ludwigshafen durch. Hierbei gewannen sie bei einem Torverhältnis von 29:7 sämtliche Spiele. Durch die erstmals gewonnene Süddeutsche Meisterschaft qualifizierte man sich für die Endrunde zur deutschen Meisterschaft. Hier verloren die Stuttgarter Cickers zunächst im Viertelfinale gegen den Vorjahresmeister Freiburger FC mit 0:1. Das Spiel wurde vom DFB jedoch annulliert und neu angesetzt da die Freiburger Spieler nach einem Protest der Cickers wegen einer fehlerhaften Schiedsrichterentscheidung das Spielfeld vorzeitig verlassen wollten. Nachdem die Kickers das Wiederholungsspiel gegen Freiburg mit 5:2 und das Halbfinale gegen den Duisburger Spielverein mit 5:1 gewannen stand man im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1908. Das Finale fand am 7. Juni 1908 auf dem Germania-Platz in Berlin-Tempelhof statt. Vor 4.000 Zuschauern traten die Cickers gegen den amtierenden deutschen Vizemeister BFC Viktoria 1889 an. Die Berliner gewannen gegen die ersatzgeschwächt angetretenen Stuttgarter Cickers mit 3:1.[4] Trotz der Niederlage übernahm Ulrich Herzog von Württemberg (1877–1944) die Schirmherrschaft über den Verein und führte ihn somit auch in gesellschaftlicher Hinsicht in die vorderen Reihen Stuttgarts.

Zur Saison 1908/09 wurden die drei Staffeln der A-Klasse Südkreis zu einer einzigen zusammengelegt. Die Cickers bekamen in der Liga nun Konkurrenz aus Mittelbaden und dem Oberrheingau. Nachdem in den ersten Jahren der gemeinsamen Südkreisliga zunächst die Karlsruher Mannschaften dominierten, beendeten die Stuttgarter Cickers die Meisterschaft 1912/13 punktgleich mit dem 1. FC Pforzheim auf dem ersten Platz. Das daraufhin erforderliche Entscheidungsspiel um die Südkreismeisterschaft gewannen die Cickers mit 2:0 und qualifizierten sich damit zur Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft. Dort setzte man sich gegen den Frankfurter FV, den VfR Mannheim und die SpVgg Fürth durch und wurde zum zweiten Mal Süddeutscher Meister. Bei der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft 1913 schieden die Cickers jedoch bereits im Viertelfinale nach einem 1:2 gegen den Duisburger SpV aus.

Der im Jahr 1914 ausbrechende Erste Weltkrieg brachte das Vereinsleben aufgrund der zahlreichen Einberufungen von Spielern und Verantwortlichen fast zum Erliegen. Der Verband schaffte die Pflichtspielrunde ab und führte den Wettbewerb von Kriegsgemeinschaften um den Eisernen Fußball ein. Die Cickers bildeten hierfür gemeinsam mit anderen Vereinen in Stuttgart den FV Die Blaue Elf. Im nächsten Jahr wurde der reguläre Spielbetrieb wieder aufgenommen, und auch die Stuttgarter Cickers stellten wieder eine eigene Mannschaft.

1917 wurde man erneut Süddeutscher Meister. Aufgrund des Krieges wurde jedoch keine Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ausgetragen. In der darauffolgenden Spielzeit konnten die Cickers im Frühjahr keine Mannschaft mehr stellen, so dass man die Spiele kampflos verlor. Nachdem durch die Novemberrevolution in Deutschland auch 1918/19 kein geregelter Spielbetrieb möglich war, wurde im darauf folgenden Jahr der Ligabetrieb in der Kreisliga Württemberg wieder aufgenommen. Erstmals seit Vereinsgründung verpasste der 1920 in den heutigen Namen SV Stuttgarter Kickers umbenannte Verein in der Spielzeit 1919/20 die Württembergische Meisterschaft. In der Abschlusstabelle lag der SC 1900 Stuttgart mit 32:4 Punkten drei Zähler vor den zweitplatzierten Kickers.

Über die nächsten Jahre dominierten erneut die Stuttgarter Kickers den Fußball in Württemberg. In den Anfangs-1920er Jahren war der prominente Österreicher Heinrich Körner Trainer bei den Kickers. Die Nationalspieler Georg Wunderlich, vormals SpVgg Fürth, und Hellmut Maneval spielten den Großteil der Dekade beim Verein. Zu Beginn des Jahrzehtes gelangen mit einem 1:1 gegen MTK Budapest und einem 2:1 gegen den SK Rapid Wien hervorragende Ergebnisse gegen zwei Vereine des seinerzeitigen kontinentaleuropäischen Fußballadels.[5] Ab Mitte der 1920er Jahre machte, neben einigen anderen Klubs, wie den Sportfreunde Stuttgart, vor allem der zukünftige Dauerrivale VfB Stuttgart dem Verein die alleinige Vormachtstellung streitig.

1933 bis 1945: Die Kickers unterm Hakenkreuz

Saisondaten 1933 bis 1945

Spielzeit Liga Platz ø Zuschauer
1934/35 Gauliga Württemberg 3.
1935/36 Gauliga Württemberg 1.
1936/37 Gauliga Württemberg 5.
1937/38 Gauliga Württemberg 2.
1938/39 Gauliga Württemberg 1.
1939/40 Gauliga Württemberg 1.
1940/41 Gauliga Württemberg 1.
1941/42 Gauliga Württemberg 1.
1942/43 Gauliga Württemberg 3.
1943/44 Gauliga Württemberg 2.
1944/45 Gauliga Württemberg 3.

Mit Beginn des Nationalsozialismus schlossen sich auch die Stuttgarter Kickers den neuen Machthabern an. Bereits kurze Zeit nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten unterzeichnen die Süddeutschen Spitzenvereine am 9. April 1933 eine Erklärung, wonach sie sich zum Ausschluss von Juden und Marxisten verpflichten. Die Kickers schlossen ihre jüdischen Mitglieder daraufhin offiziell aus dem Verein aus.[6] Kurze Zeit später übernahm man die allen Vereinen verordnete Einheitssatzung und wurde gleichgeschaltet.

Auch der Spielbetrieb im Deutschen Reich wurde ab 1933 grundlegend neu geordnet. Die traditionsreichen Regionalverbände, die zuvor die Fußballmeisterschaft in zahlreichen regionalen Staffeln ausgetragen hatten, wurden aufgelöst. An ihre Stelle trat das dem Reichsbund für Leibesübungen zugeordnete Fachamt Reichsfußball. Die Fußballmeisterschaft wurde in 16 sich an den Reichsgauen orientierenden Gauligen als höchster Spielklasse ausgetragen, deren Sieger in einer Endrunde den deutschen Meister ermittelten.

Die im Herbst 1933 beginnende erste Spielzeit der Gauliga Württemberg schlossen die Stuttgarter Kickers punktgleich mit der Mannschaft von Union Böckingen ab. Das daraufhin angesetzte Entscheidungsspiel um die Gauligameisterschaft verloren die Kickers und verpassten somit den Einzug in die Endrunde zur deutschen Meisterschaft. Nachdem man im darauffolgenden Jahr den dritten Platz belegte, gewannen die Kickers 1936 wieder die württembergische Meisterschaft. In der Gruppenphase der Endrunde zur deutschen Meisterschaft belegte man jedoch nur den letzten Platz.

Von 1939 bis 1942 gewannen die Stuttgarter Kickers vier Mal in Folge die Meisterschaft der Gauliga Württemberg. Erfolge auf Reichsebene blieben dem Verein jedoch verwehrt. Am erfolgreichsten verlief hierbei noch die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1939, als die Kickers in der Vorrundengruppe IV auf die Mannschaften des SK Admira Wien, des VfR Mannheim und des SV Dessau 05 trafen. Nachdem die Stuttgarter das erste Spiel gegen Wien mit 2:6 verloren, konnten sie die nächsten drei Spiele – bei denen der Stuttgarter Edmund Conen allein acht Tore erzielte – gewinnen. Das vorentscheidende Gruppenspiel fand gegen Admira Wien vor 70.000 Zuschauern, wobei Tausende keinen Einlass mehr finden konnten, in der Stuttgarter Adolf-Hitler-Kampfbahn statt. Die Kickers gingen durch ein Tor von durch Eugen Frey mit 1:0 in Führung, mussten im weiteren Spielverlauf jedoch den 1:1-Ausgleich, der zugleich den Endstand bedeutete, hinnehmen. Im letzten Spiel genügte den Kickers somit ein Unentschieden zum Gruppensieg und dem damit verbundenen Einzug ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft. Das Spiel in Dessau ging jedoch mit 0:1 verloren, wodurch die Punktgleiche Mannschaft von Admira Wien die Vorrunde aufgrund des besseren Torquotienten als Erster vor den Kickers abschloss. In den nächsten beiden Jahren belegte man in der Vorrunde der deutschen Meisterschaft jeweils Rang 3, 1942 scheiterten die Kickers im bereits im Ausscheidungsspiel zur Endrunde gegen die SG SS Straßburg mit 0:2.[7]

Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs bildeten die Stuttgarter Kickers eine Kriegssportgemeinschaft mit den Sportfreunden Stuttgart. Im März 1945 wurde der Spielbetrieb aufgrund des Krieges eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Sportgemeinschaft lediglich drei Ligaspiele bestritten.[8]

1945 bis 1974: Oberliga Süd und schleichender Niedergang

Saisondaten 1945 bis 1974

Spielzeit Liga Platz ø Zuschauer
1945/46 Oberliga Süd 3.
1946/47 Oberliga Süd 7. 11.422
1947/48 Oberliga Süd 3. 16.843
1948/49 Oberliga Süd 8. 13.234
1949/50 Oberliga Süd 16. 9.634
1950/51 II. Division Süd 1. 8.600
1951/52 Oberliga Süd 12. 12.000
1952/53 Oberliga Süd 14. 9.400
1953/54 Oberliga Süd 14. 10.267
1954/55 Oberliga Süd 11. 10.267
1955/56 Oberliga Süd 14. 10.234
1956/57 Oberliga Süd 14. 10.000
1957/58 Oberliga Süd 16. 8.750
1958/59 II. Division Süd 1. 4.618
1959/60 Oberliga Süd 16. 7.700
1960/61 II. Division Süd 8. 3.171
1961/62 II. Division Süd 14. 3.595
1962/63 II. Division Süd 6. 3.671
1963/64 Regionalliga Süd 14. 3.332
1964/65 Regionalliga Süd 7. 3.073
1965/66 Regionalliga Süd 5. 3.512
1966/67 Regionalliga Süd 4. 3.259
1967/68 Regionalliga Süd 4. 3.047
1968/69 Regionalliga Süd 4. 4.489
1969/70 Regionalliga Süd 12. 4.043
1970/71 Regionalliga Süd 10. 3.112
1971/72 Regionalliga Süd 11. 4.423
1972/73 Regionalliga Süd 8. 5.205
1973/74 Regionalliga Süd 6. 5.341
grün unterlegt: Aufstieg
orange unterlegt: Abstieg

Schon bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde wieder Fußball gespielt. Stuttgarts Oberbürgermeister Arnulf Klett stiftete einen Ehrenpreis, um den Fußball in der Landeshauptstadt wiederzubeleben. Die Kickers zogen in dem Wettbewerb ins Finale ein, das sie mit 0:1 gegen den VfB Stuttgart verloren. Im Oktober 1945 trafen sich die Vertreter von sechzehn süddeutschen Spitzenvereinen im Fellbacher Gasthaus Krone und gründeten die Oberliga Süd, eine nach englischem Vorbild geschaffene erste Liga, welche die amerikanische Besatzungszone umfasste. Die erste Oberligasaison, die am 4. November 1945 gestartete wurde, beendeten die Stuttgarter Kickers auf Rang drei. In der Folgesaison wurde man Siebter.[9] Ein deutscher Meister wurde in beiden Jahren noch nicht ermittelt.

In der Spielzeit 1947/48 machte der „Hundert-Tore-Sturm“ der Kickers Furore. Mit Spielern wie Edmund Conen, Helmut Jahn, Albert Sing und Reinhard Schaletzki spielte man lange Zeit um die Meisterschaft der Oberliga Süd. Am Saisonende war man Punktgleich mit dem FC Bayern München, sodass ein Entscheidungsspiel um den 3. Platz angesetzt wurde, welches die Kickers mit 5:1 gewannen. Im dritten Jahr nach dem Krieg wurde in Deutschland auch wieder eine Deutsche Meisterschaft ausgetragen, für die sich die Meister der 4 Besatzungszonen sowie Berlins, als auch die Vizemeister der britischen, amerikanischen und französischen Besatzungszone qualifizieren sollten. Aufgrund politischer Spannungen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion zog der Ostzonenmeister SG Planitz seine Teilnahme an der Meisterschaft zurück. Der freigewordene Platz sollte zunächst an den Sieger eines Relegationsspiels zwischen den beiden Drittplatzierten der amerikanischen und britischen Besatzungszone vergeben werden. Um dem SG Planitz jedoch bis zuletzt die Teilnahme zu ermöglichen, verzichtete man schließlich auf die Austragung des Spiels. Die Kickers nahmen somit endgültig nicht an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft 1948 teil.[10]

Im folgenden Jahr landete die spielerisch hochklassige Mannschaft nach einem guten Saisonstart am Ende nur im Mittelfeld der Tabelle. 1950, im Jahr als der Lokalrivale VfB Stuttgart erstmals die deutsche Meisterschaft errang, mussten die Stuttgarter Kickers erstmals in der Vereinsgeschichte absteigen, was die ursprünglichen Kräfteverhältnisse im Fußball der Landeshauptstadt endgültig umdrehte. Die Mannschaft, die noch zwei Jahre zuvor 113 Ligatore erzielte, konnte lediglich fünf Saisonsiege verbuchen und wurde mit fünf Punkten Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz Letzter.[11]

Nach dem Abstieg in die II. Division fiel die Mannschaft auseinander. Trotzdem gelang der sofortige Wiederaufstieg. In ihrer ersten Saison als Zweitligist schossen die Kickers 115 Tore und wurden überlegener Meister. Im letzten Spiel erzielte Siegfried Kronenbitter beim 10:1 Heimsieg gegen den VfL Konstanz sechs Treffer, die bis heute höchste Anzahl an erzielten Tore eines Kickersspielers in einem Spiel. In den folgenden Jahren spielten die Kickers in der Oberliga Süd meist gegen den erneuten Abstieg in die Zweitklassigkeit, wobei man die Klasse dreimal nur aufgrund des besseren Torquotienten halten konnte. Am Ende der Saison 1957/58 als Tabellenletzter mit nur 15-45 Punkten zum zweiten Mal ab.[12] Nachdem die Stuttgarter Kickers 1959/60 ein letztes Mal in die Oberliga zurückkehrten und postwendend wieder abstiegen, drohte 1962 sogar der Fall in die 1. Amateurliga.[13] Durch ein Tor in der letzten Spielminute beim 1:1 im Auswärtsspiel bei Viktoria Aschaffenburg rettete Pal Csernai den Kickers die Zweitklassigkeit.

Im Juli 1962 beschloss der DFB die Einführung der Bundesliga als höchster deutscher Spielklasse zur Saison 1963/64. Als Unterbau zur Bundesliga wurden die in fünf Staffeln spielenden Regionalligen eingerichtet. Neben den Mannschaften aus der Oberliga, die sich nicht für die Bundesliga qualifizieren konnten, sollten in der neuen zweiten Klasse im Süden auch die neun besten Mannschaften der letzten Spielzeit der II. Division teilnehmen. Mit einer neu formierten Mannschaft erreichten die Stuttgarter Kickers den sechsten Platz in der Qualifikationssaison und sicherten sich somit die Teilnahme an der Regionalliga Süd, die 1974 zur Zweiten Bundesliga wurde.

In der ersten Regionalligaspielzeit trafen die Kickers auf renommierte Gegner wie den FC Bayern München, Kickers Offenbach oder die SpVgg Fürth. Über längere Zeit spielte die Mannschaft gegen den Abstieg, konnte schließlich jedoch bereits am drittletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern. In der Abschlusstabelle lag man auf dem 14. Rang. In den Folgejahren spielten die Stuttgarter Kickers nicht mehr gegen den Abstieg, sondern belegten Plätze im oberen Tabellendrittel. In den Jahren 1967 bis 1969 wurde man dreimal in Folge Vierter und hatte zeitweise sogar Chancen auf das Erreichen der Aufstiegsrunde zur Fußball-Bundesliga.

Um die sowohl sportliche als auch wirtschaftliche Kluft zwischen der Bundesliga und den in der zweithöchsten Klasse spielenden Mannschaften zu schließen, beschloss der DFB-Bundesliga am 30. Juni 1973 die Einführung einer in eine Nord- und Südstaffel zweigeteilten 2. Bundesliga anstelle der bisherigen Regionalligen zur Saison 1974/75. Für den neuen Unterbau zur Bundesliga mussten sich die Vereine der Regionalliga nach einem aufwendigen Punktsystem qualifizieren, bei dem nicht nur die Platzierungen der vorangegangenen fünf Spielzeiten, sondern auch wirtschaftliche und strukturelle Voraussetzungen maßgeblich waren. Vor allem aufgrund der guten Platzierungen in den Jahren 1972/73 und 1973/74 gelang es den Stuttgarter Kickers, sich für die neue Spielklasse zu qualifizieren.[14]

1974 bis 1988: Zweite Liga und Pokalfinale

Saisondaten 1974 bis 1987

Spielzeit Liga Platz ø Zuschauer
1974/75 2. Bundesliga Süd 16. 4.648
1975/76 2. Bundesliga Süd 16. 6.479
1976/77 2. Bundesliga Süd 10. 6.422
1977/78 2. Bundesliga Süd 10. 2.869
1978/79 2. Bundesliga Süd 9. 3.827
1979/80 2. Bundesliga Süd 3. 4.118
1980/81 2. Bundesliga Süd 3. 4.230
1981/82 2. Bundesliga 7. 2.963
1982/83 2. Bundesliga 5. 4.522
1983/84 2. Bundesliga 8. 3.584
1984/85 2. Bundesliga 9. 3.106
1985/86 2. Bundesliga 6. 3.815
1986/87 2. Bundesliga 7. 3.445

Die Stuttgarter Kickers starteten mit einem 1:1 zuhause gegen den SV Chio Waldhof in die erste Zweitligasaison. Die Mannschaft spielte eine äußerst schwache Runde, und belegte im Laufe der Saison meist einen Abstiegsrang. Im vorentscheidenden Spiel am viertletzten Spieltag trafen die Kickers im Heimspiel gegen den VfR Heilbronn auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Nachdem man vor 7.500 Zuschauern bereits nach 12 Minuten mit 0:1 zurücklag, siegte man schließlich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Dollmann sowie weitere Tore von Schroff und Redl mit 3:1 und überholte Heilbronn in der Tabelle. Am Ende belegten die Kickers Rang 16 mit drei Punkten Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz.[15]

1975/76 startete man recht gut in die neue Saison. Am 10. Spieltag traf man durch den Bundesligaabstieg des Lokalrivalen erstmals seit 16 Jahren in einem Pflichtspiel wieder auf den VfB Stuttgart. Die Kickers gewannen das auf dem Kickers-Platz vor 28.000 Zuschauern ausgetragene Derby mit 2:0. Die beiden Tore gegen den VfB, in dessen Reihen unter anderem Ottmar Hitzfeld, Dieter Hoeneß und Egon Coordes standen, schossen Wolfgang Holoch und Karl-Heinz Schroff. Im weiteren Saisonverlauf gerieten die Kickers jedoch erneut in Abstiegsgefahr. Am Ende belegte man Rang 16 wie im Jahr zuvor. In der Folgezeit konnte sich der Verein in der zweiten Liga etablieren und belegte Plätze im gesicherten Mittelfeld. 1980 wurde man sogar Dritter.[15]

Die Spielzeit 1980/81 begann vielversprechend. Im Sommer gewann das Team um Spieler wie Guido Buchwald, Werner Nickel oder Klaus Täuber den UEFA Intertoto Cup.[16] Auch in der Liga war die Mannschaft erfolgreich. Zur Winterpause lagen die Kickers hinter dem mit deutlichem Vorsprung führenden SV Darmstadt 98 auf dem Rang 2, der am Ende der Saison zur Teilnahme an einem Relegationsspiel um den Bundesligaaufstieg gegen den Zweitplatzierten der 2. Liga Nord berechtigt hätte. Ein 0:1 am 29. Spieltag beim Tabellenletzten VfB Eppingen gefolgt von zwei Unentschieden, ließen den Traum vom Aufstieg in die Bundesliga platzen. Mit zwei Punkten Rückstand auf Kickers Offenbach stand am Ende erneut der dritte Platz.[15]

Auch nach Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga zur Saison 1981/82 gehörten die Stuttgarter Kickers der zweiten deutschen Spielklasse bis zum Aufstieg in die Bundesliga Ende der 1980er Jahre ununterbrochen an, und belegten dabei durchgehend Plätze in der vorderen Tabellenhälfte.[15] Im ersten Jahr der eingleisigen 2. Liga mussten die Kickers ihre Heimspiele aufgrund von Umbauten des Kickers-Platzes im von den Anhängern ungeliebten Neckarstadion austragen. Die ohnehin recht niedrigen Zuschauerzahlen sanken auf im Schnitt unter 3.000 Besucher, was auch aus finanzieller Sicht für ein Defizit sorgte.[17] Bei den Heimspielen gegen Rot-Weiss Essen und die SG Wattenscheid 09 begaben sich lediglich 1.700 Zuschauer ins Stadion. Im selben Jahr bestritt der Jugendspieler Jürgen Klinsmann mit 17 Jahren und 207 Tagen als bis heute noch jüngster Kickersspieler sein erstes Spiel im Trikot der Stuttgarter. Er wurde am 27. März 1982 bei der 1:2 Heimspielniederlage gegen den SC Freiburg in der 25. Minute eingewechselt. Im Verlauf der restlichen Saison bestritt er fünf weitere Spiele und gehörte bereits in der folgenden Spielzeit zur Stammelf.

Im Juli 1982 übernahm Jürgen Sundermann die Mannschaft als Trainer. Er sollte die Kickers mit risikoreichem und lebendigem Fußball in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga führen und mittelfristig für den Aufstieg in die Bundesliga sorgen.[17] Nach der Rückkehr auf den Kickers-Platz startete die Saison recht gut. Die ersten Spieltage stand man auf einem Aufstiegsplatz. Nach Niederlagen im Laufe der Vorrunde, unter anderem gegen die Aufsteiger TuS Schloß Neuhaus und BV 08 Lüttringhausen, rutschte man bis zur Winterpause auf einen Mittelfeldplatz. Durch eine starke Rückrunde wurden die Kickers schließlich mit vier Punkten Rückstand auf einen Relegationsplatz Fünfter.

Die Saison 1983/84 begann schlecht. Im November standen die Stuttgarter Kickers auf dem letzten Tabellenplatz. Bis zur Winterpause wurden die Abstiegsränge zwar verlassen, dennoch wurde Sundermann entlassen und durch Horst Buhtz ersetzt. Unter ihm wuchs die Mannschaft in der Rückrunde beständig, und holte Punkt um Punkt. Am Saisonende stand der achte Tabellenplatz. Nachdem die Kickers am 11. Spieltag der Saison 1984/85 nach einer 0:2 Niederlage gegen den VfR Bürstadt auf einem Abstiegsplatz lagen, wurde Trainer Buhtz entlassen und durch den bisherigen Co-Trainer Dieter Renner ersetzt. Unter der neuen sportlichen Leitung schloss die Mannschaft die Spielzeit auf Platz 9 ab. In der Folgesaison wurde man Sechster.

Die DFB-Pokalsaison 1986/87 stellte einen der Höhepunkte der Vereinsgeschichte dar. Durch Siege gegen Tennis Borussia Berlin, Borussia Neunkirchen und Hannover 96 erreichten die Kickers das Pokal Viertelfinale des Wettbewerbs. Nachdem im Viertelfinale der Bundesligist Eintracht Frankfurt mit 3:1 besiegt wurde, erwartete man in der Vorschlussrunde die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf. Das live im Fernsehen übertragene Halbfinalspiel gewannen die Stuttgarter Kickers mit 3:0 und standen somit am 20. Juni 1987 erstmals im Finale des DFB-Pokal. Im Endspiel traf die Mannschaft von Trainer Dieter Renner vor 76.000 Zuschauern im Olympiastadion Berlin auf den Hamburger SV. Hier gingen die Kickers durch einen Kopfball von Dirk Kurtenbach nach zwölf Minuten in Führung. Drei Minuten später erzielte Dietmar Beiersdorfer den Ausgleich. In der 88. Minute überwand der Hamburger Manfred Kaltz den Kickers-Torhüter Armin Jäger bei einem Freistoß zum 2:1. In der Schlussminute fiel noch das 3:1 für den HSV.[18]

1988 bis 2001: Bundesliga-Aufstieg und tiefer Fall

Saisondaten 1987 bis 2001

Spielzeit Liga Platz ø Zuschauer
1987/88 2. Bundesliga 1. 6.137
1988/89 Bundesliga 17. 12.299
1989/90 2. Bundesliga 4. 4.517
1990/91 2. Bundesliga 3. 6.486
1991/92 Bundesliga 17. 12.682
1992/93 2. Bundesliga 15. 3.883
1993/94 2. Bundesliga 16. 3.977
1994/95 Regionalliga Süd 2. 2.760
1995/96 Regionalliga Süd 1. 3.181
1996/97 2. Bundesliga 5. 4.916
1997/98 2. Bundesliga 12. 4.142
1998/99 2. Bundesliga 13. 4.202
1999/00 2. Bundesliga 15. 4.883
2000/01 2. Bundesliga 17. 5.440
grün unterlegt: Aufstieg
orange unterlegt: Abstieg
Entscheidendes Relegationsspiel im Gelsenkirchener Parkstadion

Bereits ein Jahr nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale folgt der nächste Triumph, als der Klub 1988 unter Dieter Renners Trainernachfolger Manfred Krafft erstmals in die Fußball-Bundesliga aufstieg. Im September 1987 gelang den Kickers erstmals der Sprung an die Tabellenspitze. Ab dem 14. Spieltag setzte man sich bis zum Ende der Saison dort fest und konnte den Aufstieg am 18. Mai 1987 beim 3:0 Auswärtserfolg bei Rot-Weiß Oberhausen endgültig perfekt machen. Am Ende der Saison 1987/88 wurden die Kickers mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC St. Pauli Meister der Zweiten Bundesliga.

Vor der ersten Bundesligasaison verzichteten die Kickers auf teure Neueinkäufe und verstärkten sich mit Wolfgang Wolf, Alfred Schön und dem finnischen Nationalspieler Ari Hjelm eher punktuell. Auch aufgrund des vom DFB aus Sicherheitsgründen geforderten Umzugs ins Neckarstadion gaben die Verantwortlichen als Saisonziel den Klassenerhalt aus.[19] Das erste Bundesligaspiel der Stuttgarter Kickers fand am 23. Juli 1988 daheim gegen den VfL Bochum statt. Nachdem es bis kurz vor Schluss der Partie 1:1 stand, erzielte der VfL Bochum in der 89. Minute das 1:2. Der Niederlage zum Saisonstart folgte ein Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt. Nach einigen zum Teil recht hohen Niederlagen stand die Mannschaft ab dem 7. Spieltag fast ununterbrochen auf einem Abstiegsrang, konnte den Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz jedoch gering halten. Nach dem letzten Spieltag lagen vor dem abgeschlagenen Letzten Hannover 96 gleich vier Mannschaften mit 26 Punkten auf den Plätzen 14 bis 17. Aufgrund der um fünf Tore schlechteren Tordifferenz gegenüber Eintracht Frankfurt stiegen die Stuttgarter Kickers am Ende ihrer ersten Bundesligasaison als Tabellensiebzehnter direkt wieder ab.[20]

Nach dem Bundesligaabstieg strebte der Verein die direkte Rückkehr ins Oberhaus an. Nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn arbeiteten sich die Kickers im Laufe der Vorrunde ins vordere Tabellendrittel. In der Rückrunde lagen die Kickers mehrere Spieltage auf dem dritten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen zur Bundesliga berechtigt hätte. Fünf Auswärtsniederlagen in Folge kosteten Platz drei. Am Ende wurde man mit einem Punkt Rückstand Vierter hinter dem 1. FC Saarbrücken.

Im darauf folgenden Jahr erreichte der neue Kickerstrainer Rainer Zobel mit einer jungen Mannschaft den dritten Platz und damit die Relegation gegen den Bundesligasechzehnten FC St. Pauli. Nachdem Hin- und Rückspiel jeweils 1:1 endeten, musste ein Entscheidungsspiel im Gelsenkirchener Parkstadion ausgetragen werden. Die Kickers gewannen die Partie durch Tore von Vollmer, Cayasso und Fengler bei einem Gegentor von Knäbel mit 3:1 und stiegen zum zweiten Mal in die Bundesliga auf.

Nachdem die ostdeutschen Vereine zur Spielzeit 1991/92 in die Bundesliga aufgenommen wurden, wurde die Saison mit 20 Mannschaften, von denen vier absteigen mussten, ausgetragen. Aufgrund der erst im dritten Spiel gefallenen Entscheidung um den Bundesligaaufstieg lagen nur 34 Tage zwischen dem 3:1-Sieg in Gelsenkirchen und dem Saisonauftakt gegen die SG Wattenscheid 09.[21] Die Stuttgarter Kickers starten dennoch gut in ihre zweite Bundesligasaison. Im Oktober gewann die Mannschaft mit 4:1 beim Rekordmeister FC Bayern München. Nach 16 Spielen mit nur einem einzigen Sieg konnten die Kickers im Saisonendspurt jedoch noch einmal aufholen. Vor dem letzten Spieltag hatte man nur einen Zähler Rückstand auf den rettenden 16. Tabellenplatz. Am letzten Spieltag schlugen die Kickers den VfL Bochum mit 2:0. Zur Pause wäre der Klassenerhalt erreicht gewesen. Da die SG Wattenscheid 09 als direkter Konkurrent im Abstiegskampf nach 0:2 Pausenrückstand noch mit 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach gewann, mussten die Kickers jedoch erneut absteigen.

Nach dem erneuten Bundesligaabstieg spielte der Klub in der Saison 1992/93 wieder zweitklassig. Jedoch konnte er sich auch dort nicht halten, so dass die Kickers in der darauf folgenden Saison noch einmal in die wieder eingeführte Regionalliga abstiegen. Dem erstmaligen Abstieg in die Drittklassigkeit sollte der direkte Wiederaufstieg folgen, doch die schwache Auswärtsbilanz und die konstanten Leistungen des späteren Aufsteigers SpVgg Unterhaching machten die Hoffnungen trotz einer sehr guten Rückrunde zunichte. Im folgenden Jahr gelang als Meister der Regionalliga Süd mit neun Punkten Vorsprung vor dem Zweiten VfR Mannheim schließlich die Rückkehr in die Zweite Bundesliga.

Mit der Euphorie des Wiederaufstiegs starteten die Stuttgarter Kickers gut in die Saison 1996/97, gerieten aber durch Verletzungspech zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr. Gegen Ende der Saison spielte die Mannschaft plötzlich sogar um den Aufstieg mit. Der Traum vom Durchmarsch in die Bundesliga zerplatzte jedoch durch Punktverluste gegen die direkten Konkurrenten 1. FSV Mainz 05 und VfL Wolfsburg.

Trotz des von den Verantwortlichen angestrebten Aufstiegs in die Fußball-Bundesliga geriet der Klub in den folgenden Spielzeiten immer wieder in den Abstiegskampf. In der Saison 1999/00 zogen die Kickers nach einem sensationellen 3:1 gegen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund und weiteren Siegen gegen Arminia Bielefeld und den SC Freiburg ins Halbfinale des DFB-Pokal ein, das mit 1:2 n.V. bei Werder Bremen verloren wurde.

Gleichzeitig wurde die Lage in der Liga immer prekärer. Nach einem Unentschieden beim Karlsruher SC am letzten Spieltag und dem Ausgleichstreffer des direkten Konkurrenten FC St. Pauli in der 90. Spielminute waren die Kickers sportlich abgestiegen. Durch den Lizenzentzug von Tennis Borussia Berlin zehn Tage nach Saisonende wurde der Abstieg am Grünen Tisch jedoch vermieden. Für die folgende Spielzeit konnten die Kickers aufgrund der späten Saisonplanungen jedoch keine konkurrenzfähige Mannschaft mehr zusammenstellen und stiegen ein Jahr später im Juni 2001 das zweite Mal in der Geschichte in die drittklassige Regionalliga Süd ab.[1]

Seit 2001: Absturz in die Viertklassigkeit

Saisondaten seit 2001

Spielzeit Liga Platz ø Zuschauer
2001/02 Regionalliga Süd 12. 2.672
2002/03 Regionalliga Süd 15. 2.986
2003/04 Regionalliga Süd 9. 3.036
2004/05 Regionalliga Süd 9. 2.760
2005/06 Regionalliga Süd 8. 2.493
2006/07 Regionalliga Süd 4. 3.264
2007/08 Regionalliga Süd 10. 3.379
2008/09 3. Liga 20. 3.647
2009/10 Regionalliga Süd 9. 2.342
2010/11 Regionalliga Süd 2. 2.756
grün unterlegt: Aufstieg
orange unterlegt: Abstieg

Mit einer spielerisch verstärkten Mannschaft sollte die sofortige Rückkehr in die Zweitklassigkeit erreicht werden. Die Kickers starteten jedoch schlecht in die neue Saison. Nachdem zur Winterpause sogar der Abstieg in die Oberliga Baden-Württemberg drohte, beendete man die Saison 2001/02 immerhin noch auf Platz 12. In der darauf folgenden Saison kam es noch schlimmer. Am letzten Spieltag, als die Kickers spielfrei hatten, musste man tatenlos zusehen wie man in der Tabelle von zwei Mannschaften überholt und der sportliche Abstieg in die Viertklassigkeit besiegelt wurde. Ähnlich wie 2000 wurden die Stuttgarter Kickers jedoch abermals am Grünen Tisch gerettet. Da Zweitligaabsteiger SV Waldhof Mannheim aus finanziellen Gründen keine Lizenz erteilt bekam und in die Oberliga musste, blieb der Klub weiter in der Regionalliga.[1]

Im Sommer trat der langjährige Kickers-Präsident Axel Dünnwald-Metzler aus gesundheitlichen Gründen zurück. Mit dem Rücktritt des 24 Jahre tätigen Präsidenten, der einige Monate später am 6. April 2004 verstarb, endete eine Ära bei den Kickers. Als neuer Präsident wurde Hans Kullen gewählt, der vor der Aufgabe stand, den kurz vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens stehenden Verein zu sanieren. Um den Verein zu retten wurde das Vereinsgelände an die Stadt Stuttgart verkauft. Dies und die auf 10 Jahre verkauften Namensrechte am Stadion bewahrten die Kickers vor dem finanziellen Aus.

Sportlich war ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen. Entscheidenden Anteil hatte der seit 2003 tätige Trainer Robin Dutt, der die stark verjüngte Mannschaft spielerisch und taktisch gut einstellte. Neben dem 9. Tabellenplatz am Ende der Saison 2004/05 qualifizierte sich der Klub durch den Gewinn des WFV-Pokals für den DFB-Pokal. Auch im folgenden Jahr stabilisierten sich die Kickers weiter. Mit Platz 8 in der Regionalliga und der Titelverteidigung im WFV-Pokal und der abermaligen DFB-Pokal-Qualifikation wurden die Erwartungen erfüllt.[1]

Das erste Mal seit Jahren starteten die Kickers 2006/07 wieder einmal sehr gut in die Saison. Bis zum 10. Spieltag stand die Mannschaft an der Tabellenspitze und träumte von der Rückkehr in die Zweite Liga. Zudem wurde in der 1. DFB-Pokalrunde Bundesligist Hamburger SV mit 4:3 nach Verlängerung besiegt. Die DFB-Pokalsaison 2006/07 endete für die Kickers jedoch in einem Skandal, als das Zweitrundenspiel gegen Hertha BSC in der 81. Minute abgebrochen wurde, da der Schiedsrichterassistent Kai Voss von einem aus dem Fanblock geworfenen Gegenstand getroffen und verletzt worden war. Die Partie wurde für Hertha gewertet. Wie die Ermittlungen ergaben, handelte es sich bei dem Gegenstand um einen halbvollen Bierbecher aus Hartplastik, der von einem Zuschauer geworfen wurde. Vom DFB wurden die Kickers daraufhin zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro sowie einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilt. Die Partie gegen die SV Elversberg (Endstand 2:0) fand in einem leeren Stadion auf der Waldau statt, während die Fans vom Vereinspräsidium zum Public-Viewing auf das Vereinsgelände eingeladen waren. Zudem wurde zur Rückrunde 2006/2007 ein Netz über die komplette Gegengerade des Stadion auf der Waldau gespannt. Am Ende der Saison verpasste man den Aufstieg mit 17 Punkten Rückstand auf den Zweitplatzierten TSG 1899 Hoffenheim klar. Der vierte Platz war dennoch die beste Platzierung seit dem Regionalligaabstieg.

In der Saison 2008/2009 starten die Kickers in der neu gegründeten 3. Liga. Die Qualifikation hierfür gelang am 31. Mai 2008 mit einem 2:0-Sieg in Elversberg, bei zeitgleicher 1:2 Niederlage des Konkurrenten SSV Reutlingen 05. Der Start in der neu geschaffenen Spielklasse misslang jedoch vollständig; nachdem aus den ersten sieben Spielen lediglich ein Punkt geholt wurde, wurde Trainer Stefan Minkwitz entlassen und durch Edgar Schmitt ersetzt. Nachdem Schmitt am 14. April 2009 zurücktrat, übernahm der bisherige Assistenztrainer Rainer Kraft den Posten des Cheftrainers. Nachdem die Kickers zwei Spieltage vor Saisonende 5 Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz hatten, erklärte die Vereinsführung am 14. Mai 2009, dass man einen Betrag über 200.000 Euro aus einem Kautionsfond des DFB nicht zurückzahlen werde und somit einen Abzug von 3 Punkten in der laufenden Saison akzeptiert. Somit standen die Kickers als Tabellenletzter der 3. Liga fest und stiegen in die viertklassige Regionalliga Süd ab.

Mit dem Abstieg aus der 3. Liga gab der Traditionsverein zunächst bekannt, dass Joachim Cast von seinen Aufgaben als sportlichen Leiter entbunden sei. Kurz darauf einigte man sich auf die Auflösung des laufenden Vertrags. Neuer Geschäftsführer der Kickers wurde Jens Zimmermann. Als Nachfolger des ebenfalls entlassenen Cheftrainers Rainer Kraft wurde Anfang Juni 2009 Dirk Schuster vorgestellt. Auf Grund von "Amtsmüdigkeit" trat zum 15. Juli 2009 der Präsident der Kickers Dirk Eichelbaum zurück. Sein Amt übernahm Edgar Kurz. Bei der Jahreshauptversammlung Ende November 2010 übergab dieser sein Amt wiederum an Rainer Lorz. Mit ihm im Präsidium sitzen momentan Guido Buchwald, Gerhard Baumeister und Tobias Schlauch.

Nach dem Abstieg in die viertklassige Regionalliga wurde der Wiederaufstieg in die 3. Liga innerhalb von drei Jahren als Ziel ausgegeben. In der Saison 2009/10 stand die sportliche und vor allem finanzielle Konsolidierung, so dass der unter dem neuen Trainer Dirk Schuster runderneuerte Kader hauptsächlich aus früheren Spielern der zweiten Mannschaft zusammengestellt wurde. Dazu kamen nur wenige externe Zugänge, z. B. Vincenzo Marchese vom SSV Ulm, der bereits früher in der zweiten Mannschaft der Kickers aktiv war sowie Fabian Gerster vom SC Pfullendorf. Die meisten Spieler des bisherigen Drittligakaders verließen den Verein. Die junge Kickers-Mannschaft schlug sich erfreulich gut und begeisterte die Zuschauer mit kontrolliertem Offensivfußball aus einer starken Defensive heraus. Viele der Kickers-Eigengewächse wuchsen über sich hinaus. Es erwies sich als sehr schwer, die neue Kickers-Mannschaft zu besiegen, allerdings waren die vielen Unentschieden - insgesamt 15 - am Ende der Saison doch ein kleiner Wermutstropfen, so dass trotz nur 8 Niederlagen bei 11 Siegen nur Platz 9 heraussprang. Trotzdem konnte der Verein einiges an Kredit bei Fans und Umfeld zurückgewinnen. Zu Hause blieb man bis zum letzten Spieltag ungeschlagen, bis man das letzte Saisonheimspiel doch noch verlor, und dann auch noch sehr deutlich mit 0:4 gegen den 1. FC Nürnberg II. Dafür wurde es Kickers-Stürmer Mijo Tunjic gemeinsam mit dem Großaspacher Abedin Krasniqi mit 19 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga Süd und wechselte anschließend in die 3. Liga zur SpVgg Unterhaching.

In der Saison 2010/11 wurde der Kader punktuell verstärkt und als Saisonziel Platz 1-6 ausgegeben. Nach gutem Start verloren die Kickers das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II jedoch mit 1:2, nachdem der Schiedsrichter 3 Kickers-Spieler vom Platz stellte und zu allem Übel auch noch zwei Mal auf Elfmeter zu Gunsten Nürnbergs entschied. Dieses "Skandalspiel" schien die Mannschaft zu verunsichern, denn in der Folge verlor man drei weitere Heimspiele. Obwohl auswärts öfters erfolgreich, stand man in der Winterpause nur auf einem Mittelfeldplatz. Aus dem Niemandsland der Tabelle kommend, spielten die Kickers jedoch eine äußerst erfolgreiche Rückrunde, gewannen jetzt auch ihre Heimspiele und insgesamt acht Mal in Serie, so dass man sich plötzlich in der Spitzengruppe wiederfand. Zudem schwächelte Herbstmeister Hessen Kassel in der Rückrunde zusehends. Eigentlicher Nutznießer der Kasseler Schwäche war jedoch der SV Darmstadt 98, der sich letztlich Platz 1 und den Aufstieg sichern konnte. Die Kickers erreichten aber noch Platz 2, nachdem sie die gesamte Rückrunde ungeschlagen geblieben waren.

Namen und Zahlen

Hauptartikel: Stuttgarter Kickers/Namen und Zahlen

Bild vom Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1908
1987 standen die Kickers im Finale des DFB-Pokal

Meisterschaftserfolge

In der ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga belegen die Stuttgarter Kickers den 42. Platz. Von 72 Spielen gewannen die Kickers 20, verloren 35 und spielten 17 Mal unentschieden. Das Torverhältnis beträgt 94:132.[22] In der ewigen Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga sind die Blauen auf Platz 3 zu finden. Aus 864 Spielen in 23 Spielzeiten holte der Verein 350 Siege, 214 Unentschieden und 300 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 1499:1199.[23]

Pokalerfolge

Aktueller Kader 2011/12

Nummer Spieler Nationalität im Verein seit letzter Verein

Torhüter

1 Daniel Wagner Deutscher 2009 VfR Aalen
21 Günay Güvenc Türke 2009 eigene Jugend

Abwehr

3 Patrick Auracher Deutscher 2004 eigene Jugend
4 Simon Köpf Deutscher 2009 VfR Aalen
5 Julian Leist Deutscher 2011 FC Bayern München II
14 Yannis Becker Deutscher 2011 SV Werder Bremen II
16 Fabio Leutenecker Deutscher 2010 eigene Jugend
17 Fabian Gerster Deutscher 2009 SC Pfullendorf
26 Dominique Fennell Deutscher 2010 eigene Jugend

Mittelfeld

6 Demis Jung Deutscher 2007 eigene Jugend
7 Marcel Ivanusa Slowene Deutscher 1996 eigene Jugend
10 Vincenzo Marchese Deutscher 2009 SSV Ulm 1846
19 Alessandro Abruscia Italiener 2006 eigene Jugend
22 Jérôme Gondorf Deutscher 2010 ASV Durlach
24 Mahir Savranlioglu Türke 2009 FC Schalke O4 II
25 Nico Plattek Türke 2011 Stuttgarter Kickers II
25 Nico Plattek Deutscher 2011 Stuttgarter Kickers II
35 Ramazan Kandazoglu Türke 2011 Stuttgarter Kickers II

Angriff

9 Marco Grüttner Deutscher 2011 VfR Aalen
11 Marcel Brandstetter Deutscher 2010 VfR Aalen
15 Omar Jatta Gambier 2011 FV Ravensburg
18 Ugur Yilmaz Türke 2010 SV Bonlanden
20 Ali Pala Deutscher 2010 VfB Stuttgart II
27 Philip Türpitz Deutscher 2008 eigene Jugend
33 Andre Kriks Deutscher 2011 Stuttgarter Kickers II

Aktuelle Fußball-Transfers 2011/12

Zugänge Abgänge
  • Marcel Rapp (FC Nöttingen)
  • Michele Rizzi (SG Sonnenhof Großaspach)
  • Dirk Prediger (TSV Grunbach)
  • Florian Treske (SSV Ulm 1846)

Trainerstab 2011/12

Name Position Geburtsdatum und -ort Nationalität
Dirk Schuster Trainer 29. Dezember 1967 (Karl-Marx-Stadt) Flag of Germany.svg Deutschland
Alexander Malchow Co-Trainer 11. September 1969 (Bremen) Flag of Germany.svg Deutschland
Tobias Linse Torwarttrainer 30. August 1979 (Nördlingen) Flag of Germany.svg Deutschland

Bekannte ehemalige Spieler

Die folgende Auflistung enthält wichtige ehemalige Leistungsträger und Rekordhalter des Vereins, sowie Spieler die ihre Karriere bei den Kickers begannen und später bedeutende Erfolge feierten. Die Spieler sind chronologisch anhand des ersten Spiels für die Stuttgarter Kickers sortiert.

Eugen Kipp (Dritter von rechts) beim ersten Länderspiel des DFB im Jahr 1908
Der spätere Weltmeister Jürgen Klinsmann spielte von 1980 bis 1984 im Verein
Der ehemalige Kickers-Spieler Fredi Bobic auf einer Briefmarke der Färöer
Spieler Nationalität Zeit Besondere Leistungen
Otto Löble
Deutscher
1907–1913

Deutscher Vizemeister mit den Stuttgarter Kickers im Jahr 1908. Von 1909 bis 1913 bestritt er 4 A-Länderspiele für Deutschland. 1910 gewann er mit der Süddeutschen Auswahl den Kronprinzenpokal.

Eugen Kipp
Deutscher
1908–1912
Nahm am ersten offiziellen Spiel der deutschen Nationalmannschaft teil und bestritt zwischen 1908 und 1913 insgesamt 18 A-Länderspiele. Kronprinzenpokalsieger 1910 und Teilnehmer an den Olympischen Sommerspielen 1912.
Hellmut Maneval
Deutscher
1921–1928
Der Halbstürmer kam im Jahr 1923 zu einem Länderspiel gegen die Niederlande. Nach seiner Zeit bei den Kickers wechselte er nach England.
Erwin Deyhle
Deutscher
1937–1939
1940−1945
1947−1950
Spielte in der Gauliga und Oberliga Süd als Torhüter für die Kickers. Hierbei nahm er 1939 und 1941 an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft teil. Bestritt 1 A-Länderspiel gegen Estland im Jahr 1939.
Albert Sing
Deutscher
1937–1949
Bestritt 83 Spiele im Trikot der Stuttgarter Kickers und erzielte dabei 4 Tore. Teilnehmer an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft 1939 und 1941. 9 A-Länderspiele von 1940 bis 1942. Später unter anderem Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 1954 und Kickerstrainer von Mai bis Juni 1962.
Edmund Conen
Deutscher
1938–1950
129 Ligaspiele und 57 Tore für die Stuttgarter Kickers. Nahm dabei 1939, 1940 und 1941 an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft teil. Von seinen insgesamt 28 A-Länderspielen bestritt er 14 während seiner Zeit bei den Kickers.
Helmut Jahn
Deutscher
1945–1949
Stand in der Oberliga Süd 88 Mal im Tor der Kickers. 17 A-Länderspiele von 1939 bis 1942.
Hans Eberle
Deutscher
1953–1957
Der Verteidiger bestritt 113 Oberligaspiele für die Kickers und erzielte 3 Tore. Kapitän der deutschen Olympiaauswahl 1952. Von 1963 bis 1966 Cheftrainer der Stuttgarter Kickers.
Siegfried Kronenbitter
Deutscher
1946–1957
Mit 135 Toren in 309 Spielen Rekordtorjäger der Kickers. Erzielte in der Saison 1950/51 mit 6 Treffern gegen den VfL Konstanz die meisten Tore eines Spielers in einem Spiel.
Herbert Dienelt
Deutscher
1956–1970
Rekordspieler der Kickers mit 403 Ligaspielen, wobei er 35 Tore schoss.
Robert Prosinečki
KroateKroate
1974–1980
War in der Jugend bei den Stuttgarter Kickers, konnte sich jedoch nicht durchsetzten. Später wurde er unter anderem Europapokalsieger der Landesmeister und WM-Dritter 1998 mit Kroatien.
Walter Kelsch
Deutscher
1975–1977
Begann seine Profikarriere bei den Kickers und bestritt dort 69 Zweitligaspiele bei denen ihm 15 Tore gelangen. Bestritt nach seinem Weggang zum VfB Stuttgart 4 A-Länderspiele und wurde Deutscher Meister 1984.
Karl Allgöwer
Deutscher
1977–1980
116 Zweitligaspiele und 59 Tore für die Kickers. 1980 wechselte er für eine Ablöse von 700.000 DM zum Lokalrivalen VfB Stuttgart und wurde dort 1984 Deutscher Meister. Er bestritt 10 A-Länderspiele.
Guido Buchwald
Deutscher
1979–1983
Entstammt der Kickers-Jugend und wurde Deutscher A-Jugendmeister 1979. 146 Zweitligaspiele und 18 Tore für die Kickers, bevor er zum VfB Stuttgart wechselte und dort zweimal deutscher Meister wurde. Er bestritt 76 A-Länderspiele und wurde 1990 Weltmeister. Im Jahr 2001 war er Sportdirektor der Stuttgarter Kickers. Seit 1. Dezember 2010 Präsidiumsmitglied.
Toni Kurbos
Deutscher
1979–1981
Deutscher A-Jugendmeister 1979, danach 24 Zweitligaspiele und 3 Tore für die Kickers. Rekordtorschütze mit 6 Treffern in einem Spiel in der französischen Ligue 1
Jürgen Klinsmann
Deutscher
1981–1984
Klinsmann war Jugendspieler bei den Kickers. Mit 17 Jahren und 207 Tagen ist er noch heute der jüngste in der ersten Mannschaft eingesetzte Spieler. Er bestritt 61 Zweitligaspiele für den Verein und schoss dabei 22 Tore. Jürgen Klinsmann machte 108 A-Länderspiele, wurde Welt- und Europameister und erzielte 47 Tore für Deutschland. Von Juli 2004 bis Juli 2006 war er Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft
Fredi Bobic
Deutscher
1984–1990
1993–1994
62 Zweitligaspiele und 26 Tore für die Kickers. 37 A-Länderspiele. Europameister 1996.
Alois Schwartz
Deutscher
1987–1993
160 Spiele, davon 15 in der ersten Bundesligasaison, für den Verein.
Kari Laukkanen
Finne
1987–1990
Stand bei 82 Ligaspielen im Tor der Kickers und erreichte mit ihnen den Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 1989. 49 A-Länderspiele für Finnland
Ari Hjelm
Finne
1988–1990
Bestritt 32 Spiele mit 5 Toren im ersten Bundesligajahr der Kickers. Nach dem Abstieg weitere 23 Zweitligaspiele. 100 A-Länderspiele für Finnland.
Jonathan Akpoborie
Nigerianer
1994–1995
Der U16-Weltmeister von 1985 spielte in der Saison 1994/95 bei den Stuttgarter Kickers. Er wurde mit 37 Toren in 32 Spielen Regionalligatorschützenkönig und ist damit der Kickersspieler mit den meisten Toren in einer Saison. Er bestritt 13 A-Länderspiele für Nigeria.
Zoltan Sebescen
Deutscher
1994–1999
Spielte 12 Jahre in der Kickersjugend und bestritt danach 73 Spiele für die erste Mannschaft wobei er 5 Tore schoss. 1 A-Länderspiel gegen die Niederlande im Jahr 2000. Von 1. Juli 2007 bis 30. Juni 2009 war er Jugendkoordinator der Kickers.

Amateurfußball

Geschichte

Die Amateurmannschaft der Stuttgarter Kickers wurde in den 1950er Jahren gegründet und zunächst der untersten Spielklasse zugeordnet. Parallel zu den Amateuren gab es zu dieser Zeit auch eine außer Konkurrenz am Spielbetrieb teilnehmende Reservemannschaft der Vertragsspieler, die jedoch bereits einige Jahre später aufgelöst wurde.

Nachdem die Kickers Amateure zunächst zwischen A- und B-Klasse pendelten, stiegen sie 1965 in die 2. Amateurliga auf. Vier Jahre später gelang der Sprung in die 1. Amateurliga Nordwürttemberg. Der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse gehörte man bis zum Abstieg im Jahr 1973 an. Nach einer Spielklassenreform wurden die Kickers 1978 der Verbandsliga Württemberg zugeteilt. Der erstmalige Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg folgte 1991. Nachdem man nach der ersten Oberligasaison als Tabellenletzter sofort wieder in die Verbandsliga musste, etablierten sich die Kickers-Amateure, die inzwischen als Zweite Mannschaft oder U23-Team bezeichnet werden, nach ihrem Wiederaufstieg im Jahr 2000 in die Oberliga.

Trainiert wird die Zweite Mannschaft, deren Hauptfunktion das Heranführen von Talenten an die erste Mannschaft ist, von Björn Hinck. Heimspielstätte ist die Bezirkssportanlage Waldau, wo das U23-Team meist vor nur weniger als 100 Zuschauern spielt.

Größte Erfolge

  • Vizemeister der Verbandsliga Württemberg: 1991, 2000

Jugendfußball

Geschichte

Die Jugendabteilung der Stuttgarter Kickers wurde bereits im Jahr 1900 gegründet. Neben dem später meist dominierenden VfB Stuttgart gehörten die Kickers im Juniorenbereich lange Zeit zu den erfolgreichsten Vereinen Württembergs. Von den Bambini bis zur A-Jugend gibt es im Verein insgesamt 14 Jugendmannschaften. Neben zahlreichen anderen Profispielern wurden auch die späteren Weltmeister Guido Buchwald und Jürgen Klinsmann in der Kickersjugend ausgebildet.

Nach der Einführung der Deutschen A-Jugend Meisterschaft im Jahr 1969 qualifizierten sich die Kickers 1978 erstmals für die Endrunde. Ein Jahr später wurde die Mannschaft durch einen 2:1 Sieg im Finale gegen den 1. FC Nürnberg Deutscher A-Jugendmeister.[24] 1990 gewannen die Kickers den DFB-Junioren-Vereinspokal durch ein 3:0 gegen den Lüneburger SK 3:0. Im damaligen Kickers-Team spielte unter anderem der spätere Nationalspieler und Europameister Fredi Bobic.[25]

Im Jahr 2004 qualifizierten sich die Stuttgarter Kickers für die neu gegründete U19-Bundesliga, der sie Mannschaft bis zum Abstieg in der Spielzeit 2007/08 angehörte. Auch die B-Junioren waren Teilnehmer an der Premierensaison 2007/08 der U17-Bundesliga. Als Drittletzter stieg man jedoch sofort ab.

Größte Erfolge

  • Deutscher A-Juniorenmeister 1979
  • Deutscher A-Juniorenpokalsieger 1990
  • Württembergischer A-Jugend Meister 1978, 1979, 1997
  • Württembergischer A-Jugend Pokalsieger 1988, 1990, 1994, 1995, 2005, 2009
  • Württembergischer B-Jugend Meister 1974, 1977, 1979
  • Württembergischer B-Jugend Pokalsieger 2005
  • Württembergischer C-Jugend Meister 1990

Stadion und Infrastruktur

Gazi-Stadion

Heimstätte der ersten Fußballmannschaft der Stuttgarter Kickers ist das Gazi-Stadion auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch, direkt unterhalb des Stuttgarter Fernsehturms. Die Kickers tragen auf dem ehemaligen Kickers-Platz seit 1905 ihre Heimspiele aus. Kein anderer deutscher Fußballverein spielt so lange am selben Ort.[26] Lediglich während des Umbaus des eigenen Stadions, zu Bundesligazeiten und teilweise bei anderen Spielen bei denen man eine größere Besucherzahl erwartete, spielten die Kickers aus Sicherheitsgründen und wegen des größeren Fassungsvermögens auch im von ihren Anhängern ungeliebten Neckarstadion, der heutigen Mercedes-Benz Arena.

In den ersten Jahren nach der Vereinsgründung spielten die Kickers noch wie die meisten um die Jahrhundertwende in Stuttgart gegründeten Vereine, auf dem Stöckachplatz im Stuttgarter Osten. Das Gelände auf dem heute das Gebäude des Arbeitsamts steht, war damals der einzige Stuttgarter Sportplatz. Wahrzeichen des Platzes war das Umkleidehäuschen im Villenstiel mit seinen Vorbauten und Türmchen.

Eröffnung des Kickers-Platzes im Jahr 1905

Im Jahr 1905 stellte die Stuttgarter Militärkkommandantur ihr Degerlocher Exerziergelände der Stadt unter der ausdrücklichen Bedingung zur Verfügung, dass darauf ein Sportplatz zu errichten sei.[3] Daraufhin entstand auf der Waldau der erste geschlossene Sportplatz Stuttgarts, der am 18. Juni 1905 unter dem Namen Kickerssportplatz eröffnet wurde. Bereits ein Jahr später errichtete man eine kleine Tribüne aus Holz. 1913 folgte eine Holztribüne für 700 Zuschauer, die als originalgetreue Kopie der Tribüne des Londoner FC Arsenal im Maßstab 1:3 errichtet wurde. Die Tribüne bestand bis 1975, als der DFB unter Androhung des Lizenzentzugs den Abriss der inzwischen maroden Konstruktion verlangte. Neben dem Neubau der Haupttribüne im Jahr 1975 wurde das Stadion nochmals 1981/82 sowie 1997/98 saniert. Am 1. Juli 1988 ging der Kickers-Platz in den Besitz der Stadt Stuttgart über, und hieß seitdem Waldau-Stadion. Nachdem die Kickers kurz vor der Insolvenz standen, verkaufte der Klub gemeinsam mit der Stadt Stuttgart die Namensrechte des Waldau-Stadions an den Hauptsponsor der Kickers. Für den Verkauf der Namensrechte auf 10 Jahre erhielten Stadt und Verein jeweils 500.000 Euro. Seit dem 22. April 2004 trägt das heute 11.436 Zuschauerplätze fassende Stadion den Namen Gazi-Stadion auf der Waldau.[27] Um die DFB-Anforderungen an Spielstätten der 3. Liga zu erfüllen, beschloss der Stuttgarter Gemeinderat am 17. Juli 2008, das Stadion für insgesamt 5,4 Millionen Euro umzubauen. Die Bauarbeiten sollen von Januar bis Juli 2009 stattfinden,[28] sie wurden jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben.[29]

Unweit des Stadions besitzen die Stuttgarter Kickers auf der Waldau seit 1989 wieder ein eigenes Vereinsgelände. Zuvor waren die einzelnen Abteilungen des Vereins wegen des Baus des Stuttgarter Fernsehturms und dem daraus resultierenden Verlust von mehreren Spielfeldern über verschiedene Standorte in ganz Stuttgart verteilt. 1996 erhielt das ehemalige Universitätssportgelände in Anlehnung an den Ehrenpräsidenten Axel Dünnwald-Metzler den Namen ADM-Sportpark. Um die drohende Insolvenz zu vermeiden, wurde das Vereinsgelände im Jahr 2004 an die Stadt Stuttgart verkauft, die seitdem Eigentümer ist.

Der ADM-Sportpark umfasst die Geschäftsstelle des Vereins, einen Fan-Shop, ein Fanhaus, ein Klub-Restaurant, ein Jugendhaus, vier Fußballplätze (darunter ein Kunstrasenplatz) und zwei Beachsoccer-Felder. Neben dem Trainingsbetrieb der Fußballmannschaften sowie der Leichtathletikabteilung, tragen die Jugendmannschaften der Kickers ihre Spiele auf dem Vereinsgelände aus. Als weitere Spielfläche dient die schräg gegenüber dem ADM-Sportpark gelegene städtische Bezirkssportanlage Waldau, auf der 2. Mannschaft sowie A1- und B1-Junioren spielen.[30]

Falls die Plätze auf der Waldau nicht bespielbar sind, steht als Ausweichspielfeld zudem das sich ebenfalls im Besitz der Stadt Stuttgart befindende Stadion Festwiese auf dem Cannstatter Wasen zur Verfügung.[31]

Zuschauer und Fans

Bis in die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lagen die Kickers in der Gunst der Stuttgarter Zuschauer gleichauf mit dem Lokalrivalen VfB. In der Endrunde zur deutschen Meisterschaft kamen am 7. Mai 1939 beim Spiel gegen den SK Rapid Wien 70.000 Zuschauer in die damalige Adolf-Hitler-Kampfbahn, was die bislang größte Kulisse bei einem Heimspiel darstellt.

Nachdem in der Oberligaspielzeit 1947/48 mit 16.842 Zuschauern der bislang höchste Zuschauerschnitt erreicht wurde, begannen mit dem schleichenden sportlichen Niedergang auch die Zuschauerzahlen zu sinken. In den letzten Jahren kamen im Schnitt meist 3.000 bis 4.000 Zuschauer zu den Heimspielen der Kickers.[32]

Seit den 1970er Jahren gibt es eine organisierte Fanszene. Als erster Fanclub der Kickers wurde 1977 der Blau-Weiss 77 gegründet. Neben dem heute noch existierenden ältesten Fanclub gibt es inzwischen rund zwanzig weitere, darunter auch in Köln und in Westfalen.[33] Der 1995 gegründete Fanclub "Blaue Bomber" zählt zu den ersten Ultra-Gruppen in Deutschland. Seit Herbst 1998 gibt es innerhalb des Hauptvereins die Fan-Abteilung der Stuttgarter Kickers (FAdSKi). Aufgabe der Abteilung ist die Integration der Fans in den Verein sowie die Förderung der Zusammenarbeit zwischen dem Verein und seinen Fans. Die Abteilung, die einen eigenen Abteilungsleiter sowie vier Fansprecher besitzt, hat knapp 300 Mitglieder.[34]

Im Gazí-Stadion auf der Waldau ist der Kern der Kickers-Fans im Block B auf den Stehplätzen der Gegentribüne angesiedelt.[35]

Sponsoren

Trikotsponsoren der
Stuttgarter Kickers

Zeitraum Trikotsponsor
1976–1986    Südmilch
1986–1990    GIN TONIC
1990–1994    Stuttgarter Versicherung
1994–1997    Peterstaler
1997–2000    GIN TONIC
2000–2002    Stuttgarter Versicherung
seit 2002    GAZİ

Nachdem Eintracht Braunschweig 1973 als erster deutscher Fußballklub den Jägermeister-Hirsch seines Sponsors auf dem Trikot trug, dauerte es drei weitere Jahre, bis in der Saison 1976/77 auch die Kickers erstmals in ihrer Geschichte mit Trikotwerbung aufliefen. Die Partnerschaft mit dem ersten Trikotsponsor Südmilch dauerte bis 1986. Dem Nahrungsmittelhersteller folgten das Textilunternehmen GIN TONIC, die Stuttgarter Versicherung sowie der Mineralwasserhersteller Peterstaler.

Seit Sommer 2002 ist die Garmo AG mit ihrer Marke GAZİ Haupt- und Trikotsponsor der Stuttgarter Kickers. Der bis 2009 laufende Sponsorenvertrag mit dem Stuttgarter Milchprodukthersteller, der auch die Namensrechte am Stadion der Stuttgarter Kickers besitzt, ist mit rund 250.000 Euro jährlich dotiert. Daneben gibt es einen Sponsorenpool mit Exclusiv- und Business Partnern, denen je nach Art der Partnerschaft bestimmte Rechte zugestanden werden.[36]

Als Zusammenarbeit zwischen Vereinsoffiziellen und Fans entstand im Oktober 2007 das Projekt „Believe in Blue! Die Zukunft ist blau – Wir glauben daran“. Nach dem Vorbild der Million Dollar Homepage wurde eine Internetseite bestehend aus einer Million Pixel eingerichtet, die in 10.000 Quadrate (10x10 Pixel) unterteilt ist. Diese Quadrate können erworben werden, um die Stuttgarter Kickers finanziell zu unterstützen. Bisher nahmen die Blauen mit diesem Projekt über 110.000 Euro ein (Stand 03/2009).

Ausrüster der Stuttgarter Kickers ist Umbro. Der Seit dieser Saison bestehende Ausrüstervertrag ist auf drei Jahre datiert.[37] Neben der ersten Mannschaft stattet der englische Bekleidungs- und Sportartikelhersteller auch die zweite Mannschaft sowie sämtliche Jugendteams aus.

Andere Abteilungen des Vereins

Fackel, Urkunde, Trikot und Foto eines Teilnehmers an den Olympischen Spielen 1936

Leichtathletik

Die Leichtathletikabteilung war von Anfang an erfolgreicher Bestandteil der Stuttgarter Kickers. Der Verein brachte zahlreiche Teilnehmer an Olympischen Spielen, sowie Welt- und Europameisterschaften hervor. Mit Alfred Dompert (3.000 m Hindernislauf) und Erich Borchmeyer (4 x 100 m Staffel) hat der Verein sogar zwei Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 1936 in Berlin in den eigenen Reihen.

Weitere bekannte Sportler waren Werner von Moltke, (Zehnkampf, Bestleistung 7786 Punkte im Jahr 1962), Erwin Huber, (Teilnehmer am Zehnkampf der Olympischen Spiele 1928 in Amsterdam), Werner Zandt, (100m, 200m, 4 × 100-m-Staffel bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki) und Reinhold Boschert (Weitsprung bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt)[38]

Darüber hinaus konnten die Leichtathleten der Kickers folgende Deutsche Meisterschaften erringen:

  • 4 Mal Deutscher Meister 4 × 1500 m Staffel 1933 und 1934 (Koch, Kettner, Dessecker, Paul)
  • 2 Mal Deutscher Meister 4 × 400 m Staffel 1936 (Sauer, Tripps, Sumser, Dessecker) und 1937 (Kramer, Sumser, Tripps, Roben)
  • 2 Mal Deutscher Meister 4 × 100 m Staffel 1946 (Rümping, Bachmann, Baublies, Scheuring) und 1952 (Vogt, Zandt, Neef, Hänssel)

Heute bilden die Leichtathleten der Stuttgarter Kickers eine Startgemeinschaft zusammen mit dem Lokalrivalen VfB Stuttgart.

Hockey

Logo des HTC

Die Hockeyabteilung der Stuttgarter Kickers wurde am 6. August 1913 durch sechs Hockeyenthusiasten in der Gaststätte Charlottenhof gegründet. Wegen des Baus des Stuttgarter Fernsehturms im Jahr 1954 musste der Spielbetrieb für zwei Jahre nach Bad Cannstatt verlagert werden. Zwölf Mitglieder der Hockeyabteilung gründeten daraufhin den Hockey- und Tennis-Club Stuttgart e. V..

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Gesamtvereins wurde am 1. Februar 1957 der Beschluss gefasst, dass der Hockey- und Tennisclub Stuttgart ein neues Sportgelände auf der Hohen Eiche erwerben und sich in Hockey- und Tennisclub Stuttgarter Kickers e. V., Stuttgart, gegr. 1913 umbenennen darf. Die offizielle Trennung der Hockeyabteilung vom Hauptverein folgte am 29. Mai 1958.

Die größten Erfolge des aus dem Hauptverein heraus entstandenen HTC Stuttgarter Kickers waren der Gewinn der Deutschen Hockey-Meisterschaft im Sommer 2005 sowie der Europapokalsieg im darauf folgenden Jahr.[39]

Handball

Die Handballabteilung der Stuttgarter Kickers wurde 1922 gegründet. Sie stellte mehrere Herrenmannschaften, die erfolgreich in oberen Spielklassen spielten und vorzeigbare Erfolge feierten. Am 7. April 2005 wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Ausgliederung des Handballspielbetriebs zum HV Stuttgarter Kickers sowie die Überlassung der Namens- und Nutzungsrechte beschlossen. Während der Spielbetrieb unter dem HV Stuttgarter Kickers stattfindet, bleibt die Handballabteilung selbst Bestandteil des Hauptvereins. 2007 erwarb Handballverein Stuttgarter Kickers mit seinem Präsidenten Jürgen Hollenbach an der Spitze die Rechte am Vereinswappen der Stuttgarter Kickers. Nachdem in der Folge Unstimmigkeiten um die Nutzungsrechte des Kickers-Logos gegeben hatte, teilten die beiden Vereine am 14. April 2009 mit, den Streit um die Nutzung beendet und sich auf eine künftige gemeinsame Verwendung geeinigt zu haben.[40]

Tischtennis

Die Abteilung Tischtennis der Stuttgarter Kickers besteht seit 1934, als sie aus dem damaligen Verein 1. TTC 1930 Stuttgart hervorging.[1] Bereits in den 1950er Jahren spielte die Herrenmannschaft in der Oberliga, der damals höchsten deutschen Spielklasse, aus der sie 1960 abstieg.[41] 1982 gelang der Aufstieg in die 1. Bundesliga (Michael Krumtünger, Wolfgang Jäger, Rudi Böttinger, Michael Landrock, Ulrich Dochtermann, Herman Hopman). Hier spielten die Herren, die sich mit Ulf Thorsell, Frank Heggenberger und Rolf-Dieter Loss verstärkten, eine Saison lang. Nach dem direkten Abstieg zerfiel die Mannschaft. In der Folgezeit verlor die Tischtennisabteilung immer mehr an Bedeutung. Die erste Herrenmannschaft rutschte bis in die Kreisliga des Bezirks Stuttgart ab, in der man mehrere Jahre spielte.

Nach Ende der Saison 2007/08 belegte man auch hier den vorletzten Platz, so dass die Mannschaft seither in der Kreisklasse A antritt.

Schiedsrichter

In den 1980er Jahren gründete der Verein eine Schiedsrichter-Abteilung für Fußball.[1] Der Abteilung gehören momentan 46 Mitglieder an, die in Ligen bis zur Verbandsliga und als Assistenten in der Landes- und Verbandsliga eingesetzt werden. Geleitet wird die Abteilung von Felix Spazierer und Walter Pfannenschwarz. Der Kickers-Schiedsrichter Dr. Peter Schreiner ist seit 2005 Obmann der Schiedsrichtergruppe Stuttgart.[42]

Literatur

  • Paul Allmendinger: Stuttgarter Kickers. Sutton Verlag. Erfurt 2002, ISBN 3-89702-497-7.
  • Oskar Beck: Die Kickers – Vereinsgeschichte. Hrsg: SV Stuttgarter Kicker, Stuttgart 1989.
  • Hardy Grüne: Stuttgarter Kickers in: Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7, Agon-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Bericht über die Vereinsgründung bis zu den Ereignissen der letzten Jahre. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  2. Kickers-K. In: kickersarchiv.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  3. a b Gerd Krämer: Gründerjahre. In: 100 Jahre VfB Stuttgart. Stuttgart 1993, S. 26ff..
  4. Hardy Grüne: Der Ball kommt ins Rollen. In: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-895334-10-3, S. 41ff..
  5. Die Reise Wackers, Sport-Tagblatt, Wien, 10. August 1923, S. 3
  6. Fußball im Schatten des Nationalsozialismus. In: kickersarchiv.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  7. Hardy Grüne: Fußball unterm Hakenkreuz. In: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-895334-10-3, S. 187ff..
  8. Gauliga Württemberg 1944/45. In: www.f-archiv.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  9. Der deutsche Ligafußball – Die Oberligen 1945 bis 1963. In: KICKER-Almanach 2008. Copress Verlag, München 2007, S. 254ff..
  10. Hardy Grüne: Die Wiederbelebung der Sportszenen in den drei Westzonen. In: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-895334-10-3, S. 278ff..
  11. Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs.. 1, AGON Sportverlag, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 373.
  12. Grüne 1996, S. 383
  13. Grüne 1996, S. 390
  14. KICKER-Almanach 2008. Kapitel 5: Der deutsche Ligafußball – Regionalliga Süd 1963 bis 1974, S.301f. Copress Verlag München, 2007
  15. a b c d KICKER-Almanach 2008. Kapitel 5: Der deutsche Ligafußball – Die 2. Bundesliga, S. 270ff. Copress Verlag München, 2007
  16. Die Europapokale – UEFA Intertoto-Cup. In: KICKER-Almanach 2008. Copress Verlag München, 2007, S. 551.
  17. a b kicker Sonderheft: Bundesliga 1982/83. Stuttgarter Kickers, S.124.
  18. Die deutschen Pokalwettbewerbe. In: KICKER-Almanach 2008. Copress Verlag München, 2007, S. 205.
  19. Stuttgarter Kickers: Da helfen keine geheimen Mächte. In: Kicker Sonderheft: Bundesliga 1988/89. S. 62f..
  20. Ulrich Kühne-Hellmessen: Saison 1988/1989: Lautsprecher Daum verstummt'. In: Verrückter Fussball. Bundesliga, Europacup & Nationalelf. S. 138f..
  21. Stuttgarter Kickers: Der mit dem Wolf tanzt. In: Kicker Sonderheft: Bundesliga 1988/89. S. 68.
  22. Ewige Tabelle der Bundesliga. In: fussballdaten.de. Abgerufen am 21. August 2008.
  23. Ewige Tabelle der 2. Bundesliga. In: fussballdaten.de. Abgerufen am 21. August 2008.
  24. Der Jugendfußball – Deutsche Meisterschaft A-Junioren U18/U19. In: KICKER-Almanach 2008. Copress Verlag München, 2007, S. 591.
  25. Der Jugendfußball – DFB-Jugend-Kicker-Pokal der U18/U19. In: KICKER-Almanach 2008. Copress Verlag München, 2007, S. 604.
  26. 100 Jahre Kickers-Platz. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  27. Das GAZİ-Stadion auf der Waldau. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  28. Fußball – 3.Liga: Kickers-Stadion wird auf Vordermann gebracht. In: FOCUS Online. 17. Juli 2008, abgerufen am 14. August 2008.
  29. Stuttgart: Umbau des Gazi-Stadion verschoben. In: Stuttgart Journal. 4. Dezember 2008, abgerufen am 5. Februar 2009.
  30. Die Heimat der Kickers: der ADM-Sportpark. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  31. Stadion Festwiese. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  32. Zuschauer. In: kickersarchiv.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  33. Fan-Clubs. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  34. FAdSKi. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 21. März 2011.
  35. Gazí-Stadion - Blockeinteilung / Stadionplan. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  36. Sponsoring. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  37. Ausrüster. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 8. Juli 2010.
  38. Manfred Arnold: Stuttgarter Kickers e.V. Leichtathletik. Erfolgsbilanz 1899–2006. Stuttgart 2006 (PDF, abgerufen am 23. September 2008).
  39. Hockey und Tennis Club Stuttgarter Kickers e. V. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.
  40. Gemeinsame Nutzung vom Kickers-Logo. In: www.kickers-handball.de. 14. April 2009, abgerufen am 6. Juni 2009.
  41. Zeitschrift DTS, 1960/12 Ausgabe West S.12
  42. Schiedsrichter-Abteilung. In: stuttgarter-kickers.de. Abgerufen am 14. August 2008.

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