STV Horst-Emscher

STV Horst-Emscher
Das Fürstenbergstadion - Spielstätte der Emscherhusaren

Die STV Horst-Emscher (Spiel- und Turnvereinigung) war ein Fußballverein aus Gelsenkirchen. Die Spielstätte des Vereins war seit 1928 das Fürstenbergstadion, welches Platz für circa 22.800 Zuschauer bietet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verein wurde 1892 unter dem Namen TV Horst 1892 gegründet. Im Jahre 1906 entstand die Fußballabteilung, welche dann 1920 mit der Fußballabteilung der TG Horst 1912 zur STV Horst-Emscher fusionierte. Am 15. Juni 1973 fusionierte der Verein mit der SG Eintracht Gelsenkirchen, dem Fusionsverein der ehemaligen Gauligisten Union und Alemannia Gelsenkirchen, zur STV Eintracht Gelsenkirchen-Horst. 1978 erfolgte die Rückbenennung in STV Horst-Emscher. Nach dem Konkurs im Februar 1999 wurde der Verein aufgelöst und es kam zur Neugründung unter dem Namen STV Horst-Emscher Husaren.[1]

STV Horst-Emscher

Abzeichen des STV Horst-Emscher

Die erfolgreichste Zeit des Vereins waren die Jahre zwischen 1947 und 1954, in welchen man der erstklassigen Oberliga West angehörte. 1948 unterlag er im Viertelfinale der Meisterschaft der britischen Besatzungszone dem FC St. Pauli mit 1:3. In der Saison 1949/50 erreichte der Verein sogar die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, unterlag aber in Worms der SpVgg Fürth mit 2:3. In diesen Jahren stand der Verein mehrmals in der Tabelle vor dem Lokalrivalen FC Schalke 04, was aber nach dem Abstieg 1954 nie wieder gelang. Zwar kehrte er in der Saison 1957/58 in die Oberliga zurück, stieg postwendend wieder ab und für die Saison 1958/59 letztmals auf. Nach vier Jahren in der 2. Liga-West qualifizierte sich die STV 1963 zunächst für die neue Regionalliga-West als Unterbau zur Bundesliga. Nach zwei knappen Klassenerhalten folgte 1966 der Abstieg in die drittklassige Amateurliga Westfalen.[1]

Im ersten Jahr der Drittklassigkeit feierte der Verein 1967 mit dem Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft einen letzten großen Erfolg. Im Finale gelang ein 2:0-Erfolg gegen die Amateure von Hannover 96.[1] Wieder zweitklassig war der Verein durch die Fusion mit Regionalligist Eintracht Gelsenkirchen zur STV Eintracht Gelsenkirchen-Horst. Der Fusionsverein stieg jedoch gleich in der ersten Saison aus der Regionalliga ab, womit sich Horst-Emscher wieder in der Amateurliga Westfalen befand.[2] Nach der verpassten Qualifikation für die Amateur-Oberliga Westfalen kehrte der Verein wieder zum Vereinsnamen STV Horst-Emscher zurück. 1980 gelang nochmals die Rückkehr in die Drittklassigkeit, doch 1982 stieg der Verein endgültig ab.[1]

Ein letzter Höhepunkt war die Qualifikation für die DFB-Pokal-Hauptrunde 1989. Nach einem 0:0 schied die STV im Wiederholungsspiel gegen Union Solingen in der 1. Runde aus.[1]

Eintracht Gelsenkirchen

Abzeichen von Eintracht Gelsenkirchen

Vor dem 1973 erfolgten Zusammenschluss mit der STV Horst-Emscher hatte die am 30. Juni 1950 durch Fusion der Alemannia Gelsenkirchen mit Union Gelsenkirchen entstandene Sportgemeinde Eintracht Gelsenkirchen auch eigenständige Erfolge vorzuweisen. Mit dem Startplatz der Alemannia in der 2. Liga-West, dem Unterbau der erstklassigen Oberliga West, ausgestattet, spielte die Eintracht zunächst bis 1952 zweitklassig.[3] Nach drei Jahren gelang 1955 die Rückkehr in die 2. Liga-West, der sie bis zur Gründung der Bundesliga und der damit einhergehenden Einführung der Regionalliga West als neue 2. Liga angehörten. Ausgerechnet in der für die Qualifikation entscheidenden Saison 1962/63 landete die Eintracht nur auf dem 10. Platz - die bis dahin schlechteste Platzierung seit dem Wiederaufstieg. Doch als souveräner Meister der Landesliga Westfalen kehrte die Eintracht bereits nach einem Jahr wieder aus der Drittklassigkeit zurück. Bis zur Fusion mit Horst Emscher war die Eintracht Gelsenkirchen zweitklassig, nur einmal in der Saison 1969/70 durch den kurzzeitigen Abstieg in die Amateurliga Westfalen unterbrochen. Nach dem Wiederaufstieg erreichte die Mannschaft unter Trainer Heinz Murach mit dem fünften Rang die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Nationalspieler Willi Koslowski war einer der Stars der Mannschaft.[3]

Alemannia und Gelsenguß

Der Sportverein Alemannia 1911 entstand am 13. Mai 1911 in Gelsenkirchen durch eine Fusion aus Viktoria Gelsenkirchen und dem SuS Leithe zunächst unter dem Namen SV Rheinelbe Gelsenkirchen, die Umbenennung in SV Alemannia erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt. Nach dem Zusammenschluss mit Blau-Weiß Gelsenguß Gelsenkirchen hieß der Club zunächst SC Alemannia-Gelsenguß Gelsenkirchen, trat ab 1937 jedoch unter dem Namen BSC Gelsenguß Gelsenkirchen an. Unter diesem Namen gelang der erste große Erfolg mit dem Aufstieg in die erstklassige Gauliga Westfalen.[4] In der Aufstiegsrunde setzte man sich punktgleich mit den beiden Konkurrenten Sportfreunde Siegen und dem Märkischen BV Linden wegen der besseren Tordifferenz durch.[5] Ab 1939 konnte sich Gelsenguß mit dem FC Schalke 04, Arminia Bielefeld und dem VfL 1848 Bochum.[6]. In der Spielzeit 1940/41 gelang sogar der zweite Tabellenplatz, wenn auch mit 14 Punkten Rückstand auf Meister Schalke 04.[7] Während der folgenden Spielzeit kehrte die BSG Gelsenguß zum Namen Alemannia zurück und schloss als Tabellenvierter ab.[8] Bis zur Einstellung des Spielbetriebs Ende September 1944 gehörte die Alemannia der Gauliga an.[4]

Auch nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 17. Februar 1946 war die Alemannia deshalb selbstverständlich in der höchsten Spielklasse, der Landesliga Westfalen. In der zweigleisigen Liga gehörte das Team gemeinsam mit Schalke 04 und SV Union, mit denen man 1950 zur Eintracht fusionierte, der Gruppe 1 an. Die erste Nachkriegsspielzeit schlossen sie als Tabellendritter ab.[9] Mit dem neunten Platz in der Spielzeit 1946/47 endeten für die Alemannia acht Jahre Erstklassigkeit. Denn damit verpasste die Mannschaft deutlich den für die Qualifikation zur neuen Oberliga West nötigen zweiten Platz.[10] Als Teilnehmer der zweitklassigen Amateurliga Westfalen hatte man zwei Jahre später mehr Erfolg, als die Zweitklassigkeit unterhalb der Oberliga West durch die Bildung einer zweigleisigen II. Division neu organisiert wurde. Als punktgleicher Vizemeister mit der SpVgg 12 Herten gelang die Qualifikation.[11] ebenso wie die Lokalrivalen Union. Während der Alemannia als Tabellenzehnter der Klassenerhalt in der Gruppe 2 der II. Division gelang, stieg Union in der Gruppe 1 ab.[12] Um die Kräfte zu bündeln, fusionierten beiden Vereine zur oben beschriebenen SG Eintracht Gelsenkirchen.

Union Gelsenkirchen

Im Mai 1910 schlossen sich die Vereine Viktoria Gelsenkirchen-Neustadt und Germania Ückendorf zum Sportverein Union 10 zusammen.[13] Ein erster Höhepunkt der Vereinsgeschichte war die Teilnahme an der Endrunde um die westdeutsche Fußballmeisterschaft. In der Vorrundengruppe 1 schied die Mannschaft jedoch als Vierter und Letzter aus.[14] 1938 stand Union in der Aufstiegsrunde zur Gauliga, verpasste einen Punkt hinter Preußen Münster jedoch knapp den Aufstieg.[15] Zwei Jahre später lief es besser, als sich die Union in der Aufstiegsrunde durchsetzte.[6] Als Elfter und Vorletzter verpasste der Neuling jedoch deutlich den Klassenerhalt um acht Punkte. Ein 3:0 gegen den VfL Bochum bedeutete den höchsten Heimsieg, das 6:2 auswärts beim SV Arminia Marten den höchsten Gauligasieg. Die höchsten Niederlagen waren das 1:7 zu Hause gegen Schalke 04 und das 0:7 beim VfB Bielefeld.[7] Obwohl nur ein Jahr Gauligist war die Union dennoch wichtig genug, um bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem 2. Weltkrieg in die Landesliga Westfalen, die neue höchste Spielklasse, aufgenommen zu werden.[9] Als zunächst Tabellensechster startete man gut, konnte sich ein Jahr später als Achter jedoch nicht für die neue Oberliga West qualifizieren und war dann als Angehöriger der Amateurliga Westfalen zweitklassig. Zwar gelang 1949 relativ problemlos die Qualifikation für die neue zweitklassige II. Division[13], doch als Letzter der Gruppe 1 stand gleich nach der ersten Saison der Abstieg fest.[12] Nur durch die oben bereits erwähnte Fusion mit dem Lokalrivalen Alemannia zur SG Eintracht Gelsenkirchen blieb man letztlich zweitklassig.

STV heute

Der Verein spielte nach drei Abstiegen in Folge zuletzt in der Kreisliga A. Am 17. November 2007 meldete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, dass der Traditionsverein aufgrund erheblicher Zahlungsrückstände, vor allem bei Sozialversicherungsbeiträgen, den Spielbetrieb eingestellt hat. Die Gläubiger haben ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Heute spielt der Verein BV Horst Süd 1962 auf der Anlage.

Bekannte ehemalige Spieler

(In Klammern: Zeit bei Horst-Emscher, Zahl der Oberligaspiele/-tore)

Einzelnachweise

  1. a b c d e STV Horst-Emscher in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 233, ISBN 3-89784-147-9
  2. Eintracht Gelsenkirchen-Horst in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 175, ISBN 3-89784-147-9
  3. a b Eintracht Gelsenkirchen in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 175, ISBN 3-89784-147-9
  4. a b Alemannia Gelsenkirchen in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 175, ISBN 3-89784-147-9
  5. Hardy Grüne (1996): Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1., S. 180 Kassel: AGON Sportverlag, ISBN 3-928562-85-1
  6. a b Grüne 1996, S. 193
  7. a b Grüne 1996, S. 205
  8. Grüne 1996, S. 217
  9. a b Grüne 1996, S. 270
  10. Grüne 1996, S. 277
  11. Grüne 1996, S. 297
  12. a b Grüne 1996, S. 307
  13. a b Union Gelsenkirchen in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 175f, ISBN 3-89784-147-9
  14. Grüne 1996, S. 112
  15. Grüne 1996, S. 170

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