Sabine Bonhoeffer

Sabine Bonhoeffer (nach ihrer Heirat neben: Sabine Leibholz wohl auch: Sabine Leibholz-Bonhoeffer) (* 4. Februar 1906 in Breslau; † 1999 in Göttingen) war die Zwillingsschwester Dietrich Bonhoeffers.

Leben

Sie heiratete am 6. April 1926 den Juristen Gerhard Leibholz und ging mit ihm 1929 nach Greifswald, 1931 dann nach Göttingen. Nachdem ihr Mann aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1935 in den Ruhestand versetzt worden war, wanderten sie 1938 mit ihren beiden Töchtern Marianne und Christiane nach Oxford in Großbritannien aus. 1947 kehrten sie nach Göttingen zurück.

Ihr Buch vergangen – erlebt – überwunden ist nicht nur wichtig als Schilderung der „Schicksale der Familie Bonhoeffer“, wie der Untertitel angibt, sondern auch als ungeschönte Darstellung des Schicksals privilegierter Emigranten. Heute erscheint es nicht mehr als selbstverständlich, dass deutsche Juden am Beginn des Zweiten Weltkrieges in Großbritannien interniert wurden. Und wenn es dort in Marianne Leibholz’ Gedicht Exil in den Zeilen heißt „Wird nie mehr wie vor Zeiten Heimat finden / Er ahnt es, dankbar und sein Herz ist leicht“ (S. 174), so wird darin ganz unsentimental ausgesprochen, was Emigration auch für die zweite Generation bedeutete.

Schriften

• vergangen – erlebt – überwunden. Schicksale der Familie Bonhoeffer; Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 1983; ISBN 3-579-03961-X
• Weihnachten im Hause Bonhoeffer; Gütersloh 1991; ISBN 3-579-01545-1

Weblinks

• Literatur von und über Sabine Bonhoeffer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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