Sachsen Radio

Sachsen Radio

Sachsen Radio sendete ab Juli 1990 auf dem Gebiet des späteren Bundeslandes Sachsen sein Programm auf den ehemaligen Frequenzen von Radio DDR II. Das Programm war der direkte Nachfolger zu den ehemaligen Bezirksendern in Leipzig, Dresden und Chemnitz/Karl-Marx-Stadt. Sachsen Radio sendete sein Programm aus der Leipziger Springerstraße, in dem ab 1992 auch der Hörfunk des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) untergebracht war.

Inhaltsverzeichnis

Programme

Sachsen Radio strahlte mit Sachsen 1 zunächst nur ein Regionalprogramm für Sachsen aus. Das Programm bestand im Wesentlichen aus aktuellen regionalen Informationen, Schlagern, Pop und Unterhaltung. Bekannteste Sendung war der „Sachsendreier“. In den Morgen- und Nachmittagsstunden wurde das Programm regional nach Leipzig, Dresden und Chemnitz/Karl-Marx-Stadt auseinandergeschaltet.

Binnen weniger Wochen gingen die Vollprogramme Sachsen 2 und Sachsen 3 auf Sendung.

Sachsen 2 war zunächst als Kultur- und Klassikprogramm konzipiert, später bekam das Programm ein „Morgenmagazin“ und ein „Mittagsmagazin“, welches stark an die Magazinsendungen der westdeutschen öffentlich-rechtlichen Hörfunksender WDR 2 oder SWF3 erinnerte. Allerdings behielt SACHSEN 2 die übrige Sendezeit einen Informations- und Kulturcharakter und sendete Features, Diskussionsrunden und ausgewählte Musik.

Sachsen 3 war zunächst als Pop- und Servicewelle konzipiert, sendete aber aufgrund von Frequenzsplit mit den nationalen Programmen von Radio DDR nur von 19-24 Uhr. 19 Uhr begann das Programm mit der Sendung „Powerplay“ - im Anschluss folgte um 22 Uhr die Sendung „Moonwalker“. Einer der bekanntesten Sachsen 3 Moderatoren war Frank Schmidt, der später auch für MDR Life hinter dem Mikrofon saß. Später wurde Sachsen 3 das Kultur- und Klassikprogramm von Sachsen Radio.

Ab 1992

Mit der Novelle des Rundfunkstaatsvertrages für die fünf neuen Bundesländer nach der Wiedervereinigung wurde am 31. Mai 1991 der MDR als Dreiländeranstalt für die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegründet. Am 1. Januar 1992 nahmen die Programme des Mitteldeutschen Rundfunks ihren Sendebetrieb auf.

Das Sachsen Radio fand seinen Nachfolger vor allem in MDR 1 Radio Sachsen.

Besonderheiten

Im Gegensatz zu den anderen Regionalradios der damaligen DDR (in Brandenburg Antenne Brandenburg, in Mecklenburg-Vorpommern RMV 1 und temporär Ferienwelle RMV 2, in Thüringen Thüringen 1 und in Sachsen-Anhalt Radio Sachsen-Anhalt), erweiterte Sachsen Radio kontinuierlich sein Programmangebot. In den Abendstunden wurden ganze drei Programme von Sachsen Radio ausgestrahlt.

Sachsen Radio war das größte Regionalradio der DDR und das einzige mit eigenen Orchestern und Chören sowie einer Hörspielproduktion. Improvisation wurde bei Sachsen Radio groß geschrieben. Da es an Senderäumen fehlte, wurden im Funkhaus und in einem Nachbarhaus kurzerhand Büros entsprechend umgebaut. So beherbergte beispielsweise ein einfaches Zimmer den Sprecherraum für das Kulturprogramm, als Regieraum diente ein Ü-Wagen im Hof, Sichtkontakt zur Technik bestand nur über einen Monitor.[1]

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte des Funkhauses in der Leipziger Springerstraße: http://www.mdr.de/mdr-figaro/journal/8103531-7.html

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