Said Hajjarian

Said Hajjarian

Said Hajjarian auch Hadjarian (* 1954) ist ein ehemaliger iranischer Geheimdienstmitarbeiter, Journalist und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Radikale Anfänge

Hajjarian studierte Maschinenbau an der Universität in Teheran, war Mitglied des dortigen Stadtrates und am Aufbau des neu gegründeten Geheimdienstes VEVAK beteiligt. Mitte der 80er Jahre wurde Hajjarian stellvertretender Geheimdienstminister für innere Angelegenheiten.

Wandelung

Ende der 80er Jahre verließ er das Ministerium, Hajjarian konnte mit Fallahian nicht zusammenarbeiten (Zitat: Wahied Wahdat-Hagh), um zum Zentrum für strategische Forschung zu wechseln. Mit Antritt des neuen Reform-Präsidenten Mohammed Chatami (1997) kam Hajjarian zu dessen Beraterstab hinzu und gilt als der strategische Kopf hinter dem Präsidenten, nicht nur für dessen Wahlkampf. Die Abkehr vom bisherigen iranischen Regierungssystem, zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, bildete für ihn den radikalen Bruch mit der Herrschaft der Religionsgelehrten (velayat-e faqih).

Hajjarian war, als Insider des Geheimdienstes, zusammen mit Akbar Gandji an der Aufklärung der Hintergründe der Kettenmorde beteiligt. Auf Hajjarian wurde am 12. März 2000 in Teheran ein Mordanschlag verübt, den er schwer verletzt überstand[1]. Als angeblicher Attentäter wurde ein junger Iraner aus dem Teheraner Kriminellenmilieu (Arazel Obash), namens Said Asgar verhaftet.

Selbst der Revolutionsführer Chamenei verurteilte die Tat als Teil eines gefährlichen Komplotts.

Hajjarian ist Mitglied im aktuellen Zentralrat der Partizipationsfront des islamischen Iran, der einflussreichsten Partei der Reformer.

Prozess

Nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 wurde Hajjarian am 16. Juni 2009 verhaftet.[2] Der Prozess gegen Hajjarin wie auch gegen Demonstranten der Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 begann am 1. August 2009. Am 4. Verhandlungstag bekannte sich Hajjarian in Sinne der Anklage schuldig. Er gestand „schwere Fehler“ gemacht zu haben und bat das iranische Volk um Verzeihung. Seine früheren Ideen würden dem echten Weg des Imams widersprechen.
Der Vertreter der Anklage forderte „die maximal mögliche Strafe“ für die vor Gericht stehenden Mitglieder der Reformbewegung. Damit droht Hajjarian bei einer Verurteilung die Todesstrafe. Der Opposition und den Familien der Gefangenen zufolge wurden alle Geständnisse durch Folter und Isolationshaft erpresst. [3]

Zitate Hajjarians

im Iran hat sich noch keine Zivilgesellschaft formiert

Die Massen sollten sich nicht allein auf die Intellektuellen verlassen und müssten:

neue Zeitungen, Gewerkschaften, Syndikate und neue zivilgesellschaftliche Institutionen gründen

Einzelnachweise

  1. Leading reformer shot in Iran (BBC-News-Artikel vom 12. März 2000)
  2. Leading Iranian reformist arrested, his office says (reuters.com vom 16. Juni 2009)
  3. Iran will Reformer hart bestrafen (Tagesspiegel vom 26. August 2009)

Weblinks


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