BASIC-Computer-Spiele

BASIC-Computer-Spiele
Schriftzug vom Band 1

Basic-Computer-Spiele (im Original Basic Computer Games) ist eine von David H. Ahl herausgegebene Buchreihe, deren erster Titel 1973 von Digital Equipment veröffentlicht wurde. Der Inhalt besteht aus vielen Programmausdrucken (Listings) in der Programmiersprache BASIC. Der Herausgeber war der spätere Gründer des Computermagazins Creative Computing.

Es gab Fortsetzungen und Ausgaben für verschiedene Plattformen (Mikrocomputer, DEC-Großrechner und TRS-80), sowie Übersetzungen ins Deutsche, Dänische und Französische.

Basic Computer Games war das erste Computerbuch, das sich mehr als eine Million Mal verkauft hat.[1]

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Die Bücher beinhalten Tipps zur Anpassung an systempezifische BASIC-Dialekte, sowie die jeweiligen Probedurchläufe. Die Spielprogramme können einzeln abgetippt und auf einem externen Datenträger z. B. per Datasette abgespeichert werden. Lauffähig sind sie auf den meisten Heimcomputern. Derartige Listings aus Büchern und Zeitschriften sind erheblich preiswerter als kommerzielle Einzeltitel z. B. auf Cassetten oder Modulen. Zusätzlich erhält der Programmierer einen Lerneffekt und hat die Möglichkeit der Programmanpassung.

Die deutschen Ausgaben, Format etwa DIN A4 sind normal gebunden, jedoch quer gedruckt, nachdem den Übersetzern die Originalvorlage immer zusammenklappte.[2] Das Buch wird also um 90° nach rechts gedreht. Die Listings erstrecken sich somit auf beiden Seiten, wobei diese in 2 Spalten aufgeteilt sind. Gelesen wird erst die linke Spalte/Hälfte auf beiden Seiten herunter.

Spieltitel

ELIZA (hier in EMACS)
Star Trek (ähnliche Version)

Die Spiele reichen von einfachen Quiz-, Karten- und Brettspielen, bis hin zu Simulationsspielen und Programmen mit Künstlicher Intelligenz.

Die Grafik, sofern vorhanden, existiert nur als ASCII-Art, damit sie auf allen Systemen lauffähig ist. Mit einigem Aufwand kann diese jedoch verbessert werden, da das entscheidende die BASIC-Routinen und Formeln sind. Berücksichtigt werden muss auch die maximale Anzahl der Spalten, die der Computer darstellen kann. Ausgegangen wird normalerweise von 40 Zeichen pro Zeile. Einige umfangreiche Spiele benötigen mehr als 5 KiB RAM. Nachfolgend einige bekannte Spiele:

Bei Sportspielen und Simulationen müssen verschiedene Parameter, wie Zielrichtung, Schlägerauswahl oder Winkel eingegeben werden. Die Ausgabe erscheint als deutscher Text mit zum Teil menschlichen Kommentaren. Bei Grafikspielen wird nach jedem Spielzug die Grafik entsprechend aktualisiert.

Ausgaben

101 Basic Computer Games

Diese von Ahl herausgegebenen Programmsammlung erschien im Juli 1973 bei Digital Equipment Corporation. Ahl war seit 1970 bei Digital angestellt und überzeugt, dass bei Anwendern Interesse an einer solchen Spielesammlung bestünde. 1971 startete er einen Aufruf an alle Kunden, dass sie Spielprogramme einsenden sollten. Aus dem Einsendungen wählte Ahl 90 Spiele aus und fügte 11 Spiele, die er selbst programmiert hatte, hinzu.[3] Die Programme waren in sechs verschiedenen Basic-Dialekten geschrieben.

  • 101 Basic Computer Games. Digital Equipment Corporation, Maynard, Massachusetts 1973, 249 Seiten, illustriert, keine ISBN

Basic Computer Games - Microcomputer Edition

Diese erweiterte zweibändige Ausgabe erschein ab 1978. Band 1 enthält im Wesentlichen die Programme aus 101 Basic Computer Games. Band 2 mit dem vorangestellten Titelzusatz "more" enthält 84 neue Spielprogramme und eine Einführung von Chris Cerf.

Als Ahl 1974 Digital verließ, erhielt er die Erlaubnis, die Programmsammlung neu zu veröffentlichen, solange dies unter einem anderen Titel geschah.[3] Fast alle Programme wurden von Steve North nach Microsofts Altair BASIC Revision 4 portiert und auf einem Altair 8800 mit 16K RAM getestet.[4] Die Programme, die nicht nach Altair-BASIC konvertiert werden konnten, oder für die sich der Aufwand nicht lohnte, wurden durch neue Programme ersetzt.[5] Die Listings wurden an einem Model-43-Terminal von Teletype ausgedruckt. Dieser Terminal-Typ hat einen Nadeldrucker, der Text in nichtproportionaler Schrift mit einer Zeichenmatrix von 7x9 Punkten und einer Zeichendichte von 13,2 Zeichen pro Inch ausgibt. Diese Ausdrucke wurden auf 64% verkleinert.[5]

Die Bände wurden von George Beker illustriert. Viele seiner Zeichnungen greifen konkrete Spielinhalte auf und setzen sie humorvoll mit anthropomorphen Robotern um. Zumindest der erste Band erschien auch in einer von Sandy Dean illustrierten Variante.[6]

Die Bücher erschienen in weitgehend identischer Ausführung in zwei Verlagen: Creative Computing Press und Workman Publishing.

  • Basic Computer Games. Microcomputer Edition.
    Copyright 1978. First Printing October 1978. Workman Publishing: New York. ISBN 0-89480-052-3[7]
    Creative Computing Press: Morristown, New Jersey 1978. ISBN 0-916688-07-0
  • More Basic Computer Games. Microcomputer Edition.
    Copyright 1979. First Printing June 1980. Workman Publishing: New York. ISBN 0-89480-137-6[8]
    Creative Computing Press: Morristown, New Jersey 1979. ISBN 0-916688-09-7

Basic Computer Games - TRS-80 Edition

  • Basic Computer Games. TRS-80 Edition. Illustriert von Sandy Dean. - Hours of entertainment from 102 programmable games designed for use with the Radio Shack TRS-80
    1979. Radio Shack Catalogue No 62-2005 [9]
  • Basic Computer Games. TRS-80 Edition. Volume 2. - Hours of entertainment from 84 programmable games designed for use with the Radio Shack TRS-80.
    Creative Computing Press: Morristown, New Jersey, 1980. Radio Shack Catalogue No. 52-2004. ISBN 0-916688-19-4[10]

Übersetzungen

Übersetzungen erschienen ab 1982 und verwenden alle die Illustrationen von George Beker.

Deutsch: Basic-Computer-Spiele

Deutsche Ausgaben: Band 1 aufgeklappt, darüber Band 2 (Rückseite) und ein Reclam-Buch zum Vergleich

Eine zweibändige deutsche Ausgabe mit 101 bzw. 84 Spielen erschien 1982 und wurde von Wolfgang J. Black übersetzt. Die Übersetzung ist umfassend und bezieht Bildschirmtexte und einen Teil der Programmnamen mit ein. Weiter sind auch die in Programmen verwendeten Maßeinheiten ins metrische System umgesetzt.

Die Programme wurden mit einem TRS-80 Modell 80 per OK Microline 80 ausgedruckt. Der Ausdruck wurde dann auch hier auf 64 Prozent verkleinert.

Französisch: Jeux d'ordinateur en BASIC

Eine zweibändige französische Ausgabe erschien 1982. Band 1 enthält 100 Spiele und wurde von Bernard Besse, Isabelle Boyd und Virginie Sumpf übersetzt. Band 2 mit dem vorangestellten Titelzusatz „nouveaux“ enthält 84 Spiele und wurde von Jacques Gourlet übersetzt.[11]

  • Jeux d'ordinateur en BASIC. Sybex France, Paris, Frankreich 1982, XIV-173 Seiten, ISBN 2-902414-46-3.
  • Nouveaux jeux d'ordinateur en BASIC. Sybex France, Paris, Frankreich 1982, XI-185 Seiten, ISBN 2-902414-47-1.

Dänisch: Basic computerspil

In Dänemark erschien der erste Titel – auf drei Bände verteilt – 1986. Übersetzung, Bearbeitung und Programmierung: Christian Borup.[12]

  • Basic computerspil. Bind 1. Borgen, Valby, Dänemark 1986, 77 Seiten, ISBN 87-418-7419-6.
  • Basic computerspil. Bind 2. Borgen, Valby, Dänemark 1986, 75 Seiten, ISBN 87-418-7685-7.
  • Basic computerspil. Bind 3. Borgen, Valby, Dänemark 1986, 76 Seiten, ISBN 87-418-7686-5.

Andere Datenträger

Zudem erschienen manche Spiele für verschiedene Systeme auch direkt auf Cassetten und Disketten.

Weitere Veröffentlichungen

Big Computer Games

Fußnoten

  1. Anderson, J. J. Dave tells Ahl--the history of Creative computing. Creative Computing v. 10 (November 1984) Seite 66-8+
  2. Deutsche Ausgabe Band 1, 3. Auflage 1983, S.3
  3. a b David H. Ahl: The Story behind ... Anzeige, in: Info World, 11. Mai 1981.
  4. David H. Ahl: "The Basic Language." In: Basic Computer Games. Microcomputer edition. Fourth printing, Creative Computing Press 1979. p. xii.
  5. a b David H. Ahl: "About this Book." In: Basic Computer Games. Microcomputer edition. Fourth printing, Creative Computing Press 1979. p. xi.
  6. David H. Ahl (editor): Basic Computer Games. Program conversion by Steve North, illustrations by Sandy Dean. Creative Computing Press: Morristown, New Jersey 1978, ISBN 0-916688-07-0. Nachweis in der Library of Congress: LCCN 78050028
  7. LCCN 78017624 und Scan der biblographischen Angaben (Seite vi) bei atariarchive.org
  8. LCCN 80057619 und Scan der bibliographischen Angaben (Seite iv) bei atariarchive.org
  9. Scan der Cover-Vorderseite bei atariarchives.org. Die in der LoC unter LCCN 81147050 hinterlegte ISBN 0-916688-40-2 ist identisch mit der ISBN von "Big Computer Games"
  10. Scan der Cover-Vorderseite auf TRS-80 Revived (trs-80.com) von Ira Goldklang. (Letzter Zugriff am 29. Juli 2010)
  11. Nachweise in der französischen Nationalbibliothek: Band 1, Band 2 (französisch, letzter Zugriff am 6. August 2010)
  12. Nachweise bei bibliotek.dk: Band 1, Band 2, Band 3 (englisch, letzter Zugriff am 6. August 2010)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • BASIC Computer Spiele — Schriftzug vom Band 1 Basic Computer Spiele (im Original Basic Computer Games) ist eine dreiteilige Computerbuchserie des Autors David H. Ahl (dem Gründer des Computermagazins Creative Computing), die erstmals 1978 erschien. Der Inhalt besteht… …   Deutsch Wikipedia

  • Basic Computer Spiele — Schriftzug vom Band 1 Basic Computer Spiele (im Original Basic Computer Games) ist eine dreiteilige Computerbuchserie des Autors David H. Ahl (dem Gründer des Computermagazins Creative Computing), die erstmals 1978 erschien. Der Inhalt besteht… …   Deutsch Wikipedia

  • Computer Bild — Beschreibung Deutsche Computerzeitschrift …   Deutsch Wikipedia

  • Computer-Betriebssystem — Ein Betriebssystem ist die Software, die die Verwendung (den Betrieb) eines Computers ermöglicht. Es verwaltet Betriebsmittel wie Speicher, Ein und Ausgabegeräte und steuert die Ausführung von Programmen. Betriebssystem heißt auf Englisch… …   Deutsch Wikipedia

  • Basic Input Output System — Flash ROM mit Award BIOS AMIBIOS Als Basic Input Output System (BIOS) bezeichnet man die Firmware bei x86 PCs (für andere Systeme siehe unten im Kapitel …   Deutsch Wikipedia

  • Spiele Filme Technik — Die SFT ist eine deutsche Multimedia Zeitschrift, die erstmals am 27. Oktober 2004 erschien. Die Erstausgabe verkaufte sich 500.000 mal. [1] Der Name ist eine Abkürzung für die Begriffe „Spiele“, „Filme“ und „Technik“. Behandelt werden… …   Deutsch Wikipedia

  • Amiga-Computer — Letztes offizielles Logo Der Commodore Amiga (spanisch amiga: Freundin) war ein von Mitte der 1980er bis Anfang/Mitte der 1990er weit verbreiteter Computer, der besonders in seinen Einsteigermodellen (A500 und A1200) als Heimcomputer beliebt war …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der BASIC-Dialekte — Aufgrund der seit Jahrzehnten bestehenden Popularität der Computer Programmiersprache BASIC existieren zahlreiche BASIC Implementierungen auf einer Vielzahl von Plattformen. Entsprechend den sehr unterschiedlichen Umgebungen und Einsatzzwecken… …   Deutsch Wikipedia

  • Trommeschläger Computer Service — Colour Genie, Version von 1983 mit Pegelanzeige Colour Genie mit Diskettenlaufwerk und Joysticks (2006) …   Deutsch Wikipedia

  • Colour Basic — Colour Genie, Version von 1983 mit Pegelanzeige Colour Genie mit Diskettenlaufwerk und Joysticks (2006) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”