Salzbach (Wiesbaden)

Salzbach (Wiesbaden)
Salzbach
Salzbach unterhalb der Wiesbadener Innenstadt und südlich der A 66 in Höhe der Hammermühle in einem gemauerten Hochwasserbett von etwa 10 Meter Breite

Salzbach unterhalb der Wiesbadener Innenstadt und südlich der A 66 in Höhe der Hammermühle in einem gemauerten Hochwasserbett von etwa 10 Meter BreiteVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2512
Lage Hessen, Deutschland
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle im nordöstlichen Wiesbadener Stadtwald zwischen Kellerskopf und Rassel
50° 8′ 33″ N, 8° 16′ 59″ O50.1426348.282946395
Quellhöhe 395 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung an der Grenze zwischen Biebrich und Amöneburg in den Rhein bei Strom-Kilometer 502, gegenüber dem unteren Ende der Petersaue
50.031688.24825981

50° 1′ 54″ N, 8° 14′ 54″ O50.031688.24825981
Mündungshöhe 81 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 314 m
Länge 15,1 km (zusammen mit dem Rambach) [1]
Einzugsgebiet 89,198 km²[1]
AbflussmengeVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MQ: 548,2 l/s (MQ) [1]dep1
Rechte Nebenflüsse Goldsteinbach, Tennelbach[2], Wellritzbach mit Schwarzbach,
Linke Nebenflüsse Wäschbach
Großstädte Wiesbaden

Die Salzbach[3] ist zusammen mit dem Rambach ein 15,1 km langer rechter bzw. nordöstlicher Zufluss des Rheins und entwässert die Wiesbadener Innenstadt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Salzbach entspringt unter dem Nebennamen Rambach im nordöstlichen Wiesbadener Stadtwald zwischen Kellerskopf und dem Taunushauptkamm. Sie fließt in einem engen Tal durch die Stadtteile Rambach und Sonnenberg. Das Tal weitet sich erst etwas vor der Vereinigung mit dem Aukammtal, in dem das neue Wiesbadener Kurviertel mit dem Thermalbad liegt.

Salzbachkanal

Schließlich wird der Bachlauf vor dem Kurparkweiher oberhalb des Kurhauses in ein unterirdisches Kanalsystem eingeleitet, um erst nach 3,5 Kilometern zwischen Theodor-Heuss-Ring und Kläranlage wieder ans Tageslicht zu treten.

Dieses Kanalsystem wurde zwischen 1900 und 1907 nach den Plänen des Architekten Josef Brix (1859-1943) im Untergrund der Wiesbadener Innenstadt für die Salzbach und die anderen Gewässer geschaffen, die ihm dort zufließen. Der nach damals modernsten Erkenntnissen entworfene Salzbachkanal mit seinen Zuläufen und Abzweigungen gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst und des zeitgenössischen Handwerks und ist Kulturdenkmal nach dem hessischen Denkmalschutzgesetz aus technischen, geschichtlichen und künstlerischen Gründen. Der Kanal besteht als Tunnelgewölbe aus massivem Ziegelmauerwerk mit dick glasierten und besonders korrosionsbeständigen hart gebrannten Verblendziegeln. Er war von Anfang an mit elektrischem Licht ausgestattet.

Der Verlauf der Kanäle folgt nicht mehr den ursprünglichen Gewässerläufen, sondern ist nach den Bedürfnissen der Bauplanung begradigt worden. So wird die Salzbach selbst, abgesehen von dem Anteil, der den Kurparkweiher speist, vom Kanaleinlauf an in südwestlicher Richtung am Kurhaus vorbei unter den Warmen Damm geleitet, wo ein Teil seines Wassers wiederum einen Weiher speist. Dann erreicht er unterirdisch die Kreuzung der Frankfurter Straße mit der Kleinen Wilhelmstraße, um von hier aus unter der Wilhelmstraße und der Friedrich-Ebert-Allee hindurch nach Süden seinem Auslass hinter dem Theodor-Heuss-Ring zugeleitet zu werden. Er tritt dort westlich der zum Hauptbahnhof Wiesbaden führenden Gleise zu Tage. Auf der Ostseite des Hauptbahnhofes gab es ursprünglich ein Besuchereingang für geführte Besichtigungen. Der Kanal verläuft hier sieben Meter unter dem Straßenniveau. [4]

Bei Starkregen ist der Salzbachkanal bis zur Decke mit Wasser gefüllt. Jedoch kann er nicht immer das aufkommende Wasser fassen: So wurde am 28. März 1999 das Kurhaus, das wie ein Sperrriegel am Ende des Rambachtals liegt, nach einem Unwetter überschwemmt, als das Bachbett und der Einlauf in den unterirdischen Kanal die Wassermassen nicht mehr fassen konnten.[5] Auch im Umfeld des Hauptbahnhofs, dem am tiefsten gelegenen Teil der Innenstadt, kann die Kanalisation bei heftigen Unwettern die Regenmengen nicht immer fassen und führt hier zu Überschwemmungen.

Unterirdische Zuflüsse

Die Einleitung der anderen unterirdisch durch die Innenstadt fließenden Gewässer, erfolgt, gesammelt im Wellritzbach, an der Unterquerung der Frankfurter Straße. Erst von hier an führt der Bach den alleinigen Namen Salzbach, weil er gleichzeitig den Abfluss der vielen salzhaltigen Thermalquellen des Quellenviertels aufnimmt.

Der unterirdische Kanal für den Wellritzbach ist genau 2 Kilometer lang und folgt vom Einlauf am Kurt-Schumacher-Ring dem Verlauf der Blücherstraße, Bleichstraße und Faulbrunnenstraße, um dann in gerader Linie dem Beginn der Frankfurter Straße zuzustreben. Unterwegs nimmt der Wellritzbach den Kesselbach auf, der von den Walkmühltalanlagen an in einem 1,3 Kilometer langen Kanal unter der Albrecht-Dürer-Straße, dem Dürerplatz, der Seerobenstraße, dem Sedanplatz und dem Bismarckring verläuft. Schließlich nimm der Wellritzbach noch kurz vor Erreichen der Salzbach den Schwarzbach auf, dessen unterirdischer Weg im Nerotal beginnt, ihn unter die Taunusstraße und die Wilhelmstraße führt und nach 1,5 Kilometer an der Frankfurter Straße endet. Vorher fließt dem Schwarzbach noch in Höhe des Quellenviertels der Dambach zu, der auf den letzten 400 Metern ebenfalls unterirdisch verrohrt ist.

Salzbach kurz oberhalb des Wiesbadener Gleisdreiecks, Blick nach Norden

Unterhalb des Kanals

Südlich des Theodor-Heuss-Ringes wurde der Salzbach ein gemauertes Kanalbett gegeben, das die schnelle Ableitung auch großer Mengen Oberflächenwasser aus der Innenstadt nach einem Starkregen gewährleisten soll.

Unterhalb der Kläranlage und in Höhe der 300 Meter langen Salzbachtalbrücke der Bundesautobahn 66 nimmt die Salzbach ihren längsten Zufluss auf, den Wäschbach. Dieser ist zugleich der einzige Zufluss unterhalb der Wiesbadener Innenstadt. Durch den Industriepark Kalle-Albert wird die Salzbach wiederum unterirdisch geleitet und mündet an der Grenze zwischen Biebrich und Mainz-Amöneburg in den Rhein bei Strom-Kilometer 502, gegenüber dem unteren Ende der Petersaue.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Topografische Karte 1:25.000 und WRRL Datenbank
  2. Stadtgrün in Wiesbaden Landeshauptstadt Wiesbaden, Amt für Grünflächen, Landwirtschaft und Forsten, 2011
  3. Wiesbadener Tagblatt vom 11. November 2008: Vom Melonenberg bis zur Kultur. Über die wechselvolle Geschichte des Salzbachtals. Der mundartlichen Gepflogenheit entsprechend wird der Bachname hier in der weiblichen Form gebraucht.
  4. Wiesbadener Tagblatt vom 4. September 2009: Meisterstück unter der Erde Artikel über den Salzbachkanal
  5. Pressemitteilung des HMULV vom 11. September 2007 über Zuwendungsbescheid für Hochwasserschutzmaßnahmen

Weblinks


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