- Samir Kassir
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Samir Kassir (arab. سمير قصير; * 5. Mai 1960 in Beirut; † 2. Juni 2005 ebenda) war ein libanesischer Journalist und Intellektueller.
Der Sohn eines Palästinensers und einer Syrerin studierte Philosophie und Geschichte an den Universitäten I und V in Paris. Er war als Professor für Politikwissenschaften an der Universität Saint Joseph in Beirut-Aschrafiyya und Journalist der libanesischen Tageszeitung An-Nahar in Beirut tätig. Bekannt für seine anti-syrische und regierungskritische Haltung, kommentierte und analysierte er oft in europäischen Medien die Situation im Nahen Osten. Kassir spielte als Mitbegründer der Demokratischen Linksbewegung eine wichtige Rolle bei den anti-syrischen Demonstrationen nach dem Attentat auf den Fahrzeugkonvoi des ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik Hariri. Außerdem setzte sich Samir Kassir für den Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon ein.
Kassir forderte als einer der ersten Gelehrten, den Koran im historischen Kontext vor dem Hintergrund der christlich-jüdischen Spätantike zu erforschen[1]. Am 2. Juni 2005 wurde er im Beiruter Stadtteil Aschrafiyya durch eine Autobombe vor seinem Haus getötet. Seine Beerdiungsfeier wurde in der orthodoxen Kirche St. Georges abgehalten.
Werke (Auswahl)
- Das arabische Unglück. Schiler-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3--89930-151-X
- La guerre du Liban. De la dissension nationale au conflit régional. Karthala, Paris 1994, ISBN 2-213-02980-6
- Histoire de Beyrouth. Fayard, Paris 2003, ISBN 2-86537-499-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl.: "Die im «Corpus Coranicum»-Projekt verfolgte Relokalisierung des Korans in der Spätantike... Der neue Ansatz trifft sich in substanziellen Punkten mit dem Anliegen avantgardistischer arabischer Intellektueller, die – wie der libanesische Historiker Samir Kassir – ihrerseits die Konstruktion einer Epochengrenze zwischen Spätantike und Islam als verhängnisvoll anprangern", in: Der Koran – europäisch gelesen, NZZ, 29. März 2008[1]
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