- Samuel Cummings
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Samuel Cummings (* 1927 in Philadelphia; † 29. Mai 1998 in Monaco) war ein Waffenhändler.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cummings, der aus einer angesehenen Familie in Philadelphia stammte, war schon in seiner Jugend ein Waffensammler. Als sich nach 1945 durch die Verkleinerung der US Army nach Kriegsende neue Möglichkeiten boten, beendete Cummings ein Studium an der George Washington University und studierte darauf kurz in Oxford. Als er bei dieser Gelegenheit die Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs in Europa besuchte, beschloss er Waffenhändler zu werden.[2] 1950 trat er der gerade gegründeten CIA bei, wobei er zunächst in Korea erbeutete Waffen identifizierte. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Waffenhändler gab er sich als Hollywood-Regisseur aus und sammelte in Europa Kriegswaffen, vorgeblich als Ausstattung für Filme, ein und verkaufte sie an die taiwanische Regierung mit 100 Millionen USD Gewinn. 1981 nahm Cummings die britische Staatsbürgerschaft an.[3][4] 1981 bezeichnete ihn Time Magazine als weltweit größten privaten Waffenhändler,[5] insbesondere was leichte Waffen anging, mit Niederlassungen in Großbritannien, Panama, Monaco, Argentinien und einem Umsatz allein in den USA von bis zu 100 Millionen Dollar.
International Armament Corporation
Im Jahr 1953 gründete Cummings das Rüstungshandelsunternehmen Interarms und wurde vom CIA scheinselbständig. Das erste Projekt der International Armament Corporation war die Operation PBSUCCESS. Der Geschäftssitz des Unternehmens befand sich am Potomac River in Alexandria (Virginia).
InterArmCo
Für Rafael Trujillo, das heisst die Cuerpo de Aviación Militar Dominicana, organisierte Cummings 25 De-Havilland-D.H.100-Vampiers aus Schweden.
Interarms
1961 wurden Republic-F-84-Flugzeuge bei der Luftwaffe (Bundeswehr) ausgemustert und mit der International Armament Corporation auf die Air Base Nr. 9 in Luanda überführt. Dort wurden sie von der 91. Schwadron von António de Oliveira Salazar im Kolonialkrieg in Angola eingesetzt.[6][7] Als 1966 Fiat-G.91-Jets an Portugal verkauft wurden, wurde vereinbart, dass diese nur auf nationalem Territorium eingesetzt würden. Nach Erhalt erklärte Salazar die überseeischen Gebiete zu seinem nationalen Territorium.
1967 erklärte Cummings vor einem Senatsausschuss in Washington, dass im Jahr 1966 über die VEBEG Verwertungsgesellschaft für bundeseigene Güter verkaufte 90 North American F-86 der Luftwaffe der Bundeswehr in Persien nur zwischengelandet sind, bevor sie weiter nach Pakistan flogen.[8][9] 1981 hatte Interarms 250 Beschäftigte. In London unterhielt die Firma lange Zeit eine große Niederlassung in der Bollo Lane. Dort wurden in der Hauptsache Waffen aus den Beständen der britischen Armee aufgekauft und weitervermittelt. Auch die berühmte Büchsenmacherei Churchill Gunmakers gehörte zum Interarmco Konzern. Leiter in London war der gebürtige Wiener, Vizepräsident Pieter Beer. Beer emigrierte in den 1940er Jahren in die USA und nahm im Zweiten Weltkrieg als Offizier der Luftlandeeinheiten an den Kämpfen um Arnheim teil. Er kehrte nach seinem Ausscheiden bei der Interarmco nicht in die USA zurück und lebte weiterhin in London.[10][11]
Einzelnachweise
- ↑ Samuel Cummings, 71, Trader In Weapons on a Grand Scale. In: New York Times May 5, 1998 query.nytimes.com
- ↑ Time, 26. Oktober 1981
- ↑ Gute Kunden von der CIA. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1992 (online).
- ↑ Leicht zu beschaffen. In: Der Spiegel. Nr. 20, 1978 (online).
- ↑ Time, 26. Oktober 1981
- ↑ Samuel Cummings. In: Der Spiegel. Nr. 26, 1961 (online).
- ↑ Zwang für Bonn. In: Die Zeit, Nr. 4/1969
- ↑ Im Dschungel des Waffenhandels. In: Die Zeit, Nr. 35/1967
- ↑ Rüstet Freund und Feind. In: Die Zeit, Nr. 35/1970
- ↑ Nothing for Mahboob. TIME 26. Oktober 1981 time.com
- ↑ Ramsch für Angola. In: Der Spiegel. Nr. 27, 1961 (Foto von Cummings auf dem Titelbild, online).
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