San Carlo ai Catinari

San Carlo ai Catinari
Basisdaten
Patrozinium: Hl. Karl Borromäus
Weihetag:
Kardinaldiakon: Leonardo Sandri
Anschrift: Piazza Benedetto Cairoli

00186 Roma

Fassade

San Carlo ai Catinari ist eine Kirche in Rom aus dem 17. Jahrhundert und unter dem Patrozinium Santi Biagio e Carlo ai Catinari (lat.: Sancti Blasii et Caroli ad Catinarios) eine Titeldiakonie der römisch-katholischen Kirche. Sie enthält u.a. Fresken von Domenichino und ein Gemälde von Pietro da Cortona.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Kirche liegt im VIII. römischen Rione Sant’Eustachio an der Piazza Benedetto Cairoli etwa 200 m südwestlich des Largo di Torre Argentina.

Namensgebung und Baugeschichte

Den Beinamen erhielt die Kirche von den umliegenden Werkstätten, in denen u.a. Krüge und Waschbecken (ital. "catini") hergestellt wurden.

Die Bauarbeiten begannen 1612 nach Entwürfen von Rosato Rosati. Die Fassade wurde 1635 von Giovanni Battista Soria fertiggestellt. Drei Jahre später wurde die Apsis errichtet, die Bauarbeiten insgesamt wurden 1650 abgeschlossen.

Grundstruktur

Den Grundriss der Kirche bildet ein griechisches Kreuz, das Langhaus öffnet sich in Seitenkapellen. Über der Vierung erhebt sich eine Kuppel.

Äußeres

Detail der Fassade

Die Fassade ist eine breite Barockfassade. Sie ist in fünf vertikale Achsen gegliedert, von denen die drei mittleren in Form eines Risalites hervortretend ausgeführt sind. Die begrenzenden Pilaster tragen korinthische Kapitelle. Die Fassade wird horizontal von einem kräftigen Gesims in zwei Stockwerke geteilt. Fensterblenden und Nischen teilen die Fassade weiter ein.

Inneres

Das Innere der Kirche wird dominiert von den mächtigen Pfeilern, über denen sich die Kuppel erhebt. Dem Stil der Zeit folgend ist das Innere prächtig in hochbarocken Formen gestaltet. Das Tonnengewölbe über dem Langhaus ist geometrisch kassettiert, zum Langhaus hin öffnen sich Seitenkapellen. Die Pilaster der Seitenwände tragen korinthische Kapitelle. Zwischen den Fenstern befinden sich Fresken von Francesco Coghetti.

Kuppel

Blick in die Kuppel

Der Kuppeltambour wird von zwölf Fenstern durchbrochen. An den Kuppelkonsolen befinden sich vier Fresken von Domenichino, sie stellen die vier Kardinaltugenden dar (Weisheit, Tapferkeit,Besonnenheit und Gerechtigkeit).

Innenausstattung

Das Innere der Kirche

Apsis und Altar

Die Apsis wurde von Giovanni Lanfranco mit Die Auffahrt des Hl. Karl Borromäus freskiert. Es wurde 1647 fertig und war sein letztes Werk. Der Hochaltar wurde von Martino Longi d.J. geschaffen. Das Altarbild stellt Den Hl. Karl Borromäus einen Nagel vom Kreuz Christ tragend dar und wurde von Pietro da Cortona angefertigt.

Sakristei

In der Sakristei befindet sich ein Fresko von Guido Reni. Dieses stellt den Hl. Karl Borromäus beim Gebet dar.

Weitere Kunstwerke

Das Altarbild des linken Querarmes stellt Der Tod der Hl. Anna dar und wurde von Andrea Sacchi gemalt. Rechts des Eingangs befindet sich auf dem dortigen Altar die Verkündigung von Giovanni Lanfranco. In der Kirche befindet sich weiterhin ein Triptychon mit der Darstellung der Mutter Gottes zwischen Johannes dem Täufer und dem Erzengel Michael. Das Bild wurde von Leonardo da Roma im Jahr 1453 geschaffen. Bemerkenswert hieran ist, dass inmitten der Frührenaissance dieses Gemälde noch in spätgotischer Form gemalt wurde[1].

Nachwirkungen

Universitätskapelle Ste. Ursule (Sorbonne)

Der Bau könnte Vorbild für die Kirche Ste. Ursule in der Sorbonne gewesen sein[2]. Diese wurde 1635 begonnen, Baumeister war Jacques Lemercier, der sich zuvor in Rom aufgehalten und u.a. die Bauwerke Giacomo della Portas studiert hatte.

Einzelnachweise

  1. Marrco Bussagli (Hrsg.): Rom - Kunst & Architektur, S. 381
  2. Rolf Tomann (Red.): Die Kunst des Barock : Architektur, Skulptur, Malerei, S. 128

Literatur

  • J. M. Wiesel: Rom. Ein Kunst- und Reiseführer. 4. Aufl. Kohlhammer, Stuttgart 1966
  • Manfred Wundram (Hrsg.): Reclams Kunstführer, Italien. Band V. Rom und Latium. Reclam, Stuttgart 1981, ISBN 3-15-008679-5.
  • Rolf Tomann (Red.): Die Kunst des Barock : Architektur, Skulptur, Malerei. Könemann, Köln 1997, ISBN 3-89508-991-5.
  • Marrco Bussagli (Hrsg.): Rom - Kunst & Architektur. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-2258-1

Weblinks

 Commons: San Carlo ai Catinari – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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