- Sankt Alexandri
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51.8206079.868469Koordinaten: 51° 49′ 14″ N, 9° 52′ 6″ O Die Münsterkirche Sankt Alexandri ist eine Kirche in der Stadt Einbeck in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Münsterkirche St. Alexandri wurde im 11. Jh. als Stift von Dietrich II. von Katlenburg gegründet. Unter Heinrich dem Löwen ab 1143 und unter Heinrich Mirabilis vergrößerte sich der Einfluss des Stifts kontinuierlich. Als Stiftspropst fungierte unter anderem auch Johannes von Braunschweig (1325-1367), dessen Bronze-Epitaph im Chor zu sehen ist.
Stift und Kloster blieben auch katholisch, als Einbeck selbst bereits 1527 zur lutherischen Lehre konvertierte. Doch 1545 wurde sie zwangsreformiert. Die Landesherren von Braunschweig-Grubenhagen übernahmen Propstei und Kirchenvermögen. 1850 übernahm wurde den Grundbesitz die Klosterkammer, die jetzige Eigentümerin.
Gebäude
Das Stift setzte sich aus zwei Gebäuden, der Kirche und dem Wohnhaus der Stiftsherren zusammen, die zudem ein Refektorium, einen Kapitelsaal, die Bibliothek, den Kreuzgang und eine Schule beinhalteten. Der Innenhof des Kreuzgangs war zugleich der Friedhof. 1540 wurden die meisten Gebäude durch einen Brand vernichtet. Nur die Kirche und das Kapitelhaus überstanden das Feuer, doch letzteres wurde 1873 abgebrochen.
Kunstwerke
In ihrem Innern beherbergt die Münsterkirche zahlreiche beachtenswerte Kunstgegenstände und Aufbauten, darunter[1]:
- Blutskapelle mit einem Reliquienschrank
- ein Taufbecken von 1427, mit auf den Schlusssteinen angebrachten Köpfen.
- Epitaph des Kanonikers Meinberg von 1675
- Epitaph des Christoffer Wagenschive und der Katharina Blanken, Patrizier
- neugotischer Altar aus der Mitte des 19. Jh.
- zweiteiliges Chorgestühl von 1288
- ein als Lichterkranz gestalteter Radleuchter von 1420
- Kirchengrab des 1153 in Einbeck verstorbenen Erzbischofs Heinrich von Mainz
- Altars mit Maria mit Kind und den Nothelfern St. Vitus und St. Erasmus (um 1500)
- Epitaph des Hildebrand von Uslar von 1557
- In der Krypta das Altarretabel und die Farbfenster des einheimischen Künstlers Günter Wilhelms
- Grabplatte für den Propst des Stifts Johann von Braunschweig († 1367), Sohn Herzog Heinrichs von Braunschweig (des Wunderlichen) und seiner Gemahlin Agnes, Tochter des Markgrafen Albrecht von Meißen. Die Platte besteht aus Bronzeguss und misst 202 x 70 cm. Als Hochrelief gebildet findet sich darauf der Dompropst dargestellt. Die Inschrift und die Wappen verweisen auf die adelige Abkunft des Gedächtnisinhabers. [2]
Literatur
- Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, Bd. 2: Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen nebst dem Unter-Eichsfeld, dem hannoverschen Theile des Harzes und der Grafschaft Hohnstein, Hannover 1873, S. 40.
- Helga Wäß, Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert: Band 1: Ein Beitrag zu mittelalterlichen Grabmonumenten, Epitaphen und Kuriosa: Ein Beitrag zu mittelalterlichen Grabmonumenten, Epitaphen und Kuriosa in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Hessen, Ost-Westfalen und Südniedersachsen in zwei Bänden,Band 2: Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts, Bristol u.a. 2006, ISBN 3-86504-159-0
Weblinks
Quellen
- ↑ http://www.einbeck-online.de/tourist.php?ID=123
- ↑ Münsterkirche St. Alexandri, Einbeck, in: Wäß 2006, hier Bd. 2, S. 113 ff. mit Abbildung Kat. Nr. 133a
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