- Santa Maria dell’Anima
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Santa Maria dell’Anima (lat.: Sanctae Mariae de Anima) ist die Kirche der deutsch sprechenden Katholiken in Rom. Papst Hadrian VI. ist im Chor der Kirche begraben. In den Räumen der Kirche sind das deutsche katholische Priesterkolleg und das Pilgerhospiz Collegio Teutonico di Santa Maria dell’Anima beheimatet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche geht auf eine private Hospizstiftung aus dem 14. Jahrhundert, die für deutsche Rompilger gegründet worden war, zurück. Zum Hospiz gehörte eine gotische Kirche, die zwischen 1431 und 1433 errichtet worden war.
1499 beschloss die deutsche Bruderschaft unter ihrem Leiter Johannes Burckard den Neubau des Hospizes sowie die Errichtung einer neuen Kirche, zu der 1500 der Grundstein gelegt wurde. Um 1523 war der Bau, dessen Architekt nicht namentlich bekannt ist, vollendet.
Die Kirche diente unter anderem als Grablege prominenter deutscher Rompilger und in Rom ansässiger deutscher Kaufleute. Sie ist ebenfalls Grablege für den letzten Papst aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, Hadrian VI. aus Utrecht. Das Grabmal des ebenfalls hier bestatteten Kardinal Schiner sucht man vergebens, es ist wahrscheinlich dem Sacco di Roma im Jahr 1527 zum Opfer gefallen.
Architektur
Die Kirche ist heute ein reiner Renaissancebau. Sie ist eine dreischiffige Hallenkirche ohne Querschiff mit einem langgestreckten Chor, der halbrund geschlossen ist. Die geöffneten halbrunden Seitenkapellen reichen fast bis zur Höhe des Schiffs und tragen zum Eindruck eines weiten Kirchenraums bei. Da der Gemeinderaum über einem fast quadratischen Grundriss erbaut ist, erweckt er den Eindruck eines Zentralbaus.
Innenausstattung
Die Kirche enthält neben einer Fülle von Grabmälern und Gedenktafeln Fresken von Giovanni Francesco Grimaldi, Altarbilder von Carlo Saraceni, Francesco Salviati und Giulio Romano und Skulpturen von François Duquesnoy. Das Grabmal Hadrians VI. befindet sich auf der rechten Seite im Chor. Es wurde entworfen von Baldassare Peruzzi, die allegorischen Figuren der Kardinaltugenden Gerechtigkeit, Weisheit, Tapferkeit und Mäßigung stammen u.a. von Michelangelo Senese.
Im Chor, dem Grabmal Hadrians VI. gegenüber, befindet sich das Ehrengrab des Kaiserenkels und Erbprinzen Karl Friedrich von Jülich-Kleve-Berg, dessen Tod mit 19 Jahren in Rom an den Pocken die Machtverhältnisse in Europa im Zentrum traf. Es wurde nach dem Entwurf seines Erziehers Stephanus Winandus Pighius ausgeführt von den Bildhauern Nicolas Mostaert (alias Nikolas Pipper/Niccolò Pippa) und Gillis van den Vliete und zeigt in seiner Mitte eine Auferstehungsszene, die auf eine intensive Auseinandersetzung mit der 1506 gefundenen Laokoongruppe verweist.
Literatur
- Clifford W. Maas (Autor), Peter Herde (Hrsg.): The German Community in Renaissance Rome 1378–1523 (= Römische Quartalschrift, 39. Supplementheft). Herder, Rom, Freiburg, Wien 1981
- Michael Matheus (Hrsg.), S. Maria dell´Anima. Zur Geschichte einer ´deutschen` Stiftung in Rom (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 121), Berlin - New York 2010.
Weblinks
Commons: Santa Maria dell'Anima – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien41.89970555555612.472025Koordinaten: 41° 53′ 58,9″ N, 12° 28′ 19,3″ OKategorien:- Kirchengebäude in Rom
- Marienkirche in Italien
- Ponte (Rione)
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