- Santa Pudenziana
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Basisdaten Patrozinium: Hl. Pudentiana Weihetag: Kardinalpriester: Joachim Meisner Anschrift: Via Urbana 160 00184 Roma
Santa Pudenziana (lat. Sanctae Pudentianae) ist zusammen mit ihrer Schwesterkirche Santa Prassede eine der ältesten Kirchen Roms. Sie liegt auf dem Viminal. Die frühchristliche Kirche wurde wahrscheinlich im 4. Jahrhundert errichtet. Schutzpatronin und Namensgeberin der Kirche ist die heilige Pudentiana. Santa Pudenziana wurde 1894 von Papst Leo XIII. zur Titelkirche erhoben und von einem Kardinalpriester geführt.
Mosaik
Santa Pudenziana beherbergt ein wertvolles Mosaik in der Apsis, ein Hauptwerk der spätantiken Mosaikkunst. Es stellt den thronenden Christus als lehrenden Philosophen dar in der Form des bärtigen, des sog. „syrischen“ Typs. Neben ihm die Apostelfürsten Paulus und Petrus, bekränzt von Personifikationen der Heiden- (Ecclesia ex gentibus) und der Judenchristenkirche (Ecclesia ex circumcisione). Diese wurden noch in der Spätantike zu Pudentiana und Praxedis umgedeutet. In der Apsis der Basilika Santa Prassede, die nach Aufkommen der Verehrung der beiden Schwestern errichtet wurde, sind beide Frauen jeweils zwischen zwei anderen Heiligen abgebildet und flankieren Christus. Am Himmel sind zuseiten des Gemmenkreuzes die vier Wesen zu sehen: Engel, Löwe, Stier und Adler. Sie tauchen auf in der Prophezeiung des Hesekiel, 1. Kapitel, Vers 10, sowie in der Offenbarung des Johannes. Durch diesen apokalyptischen Bezug erfährt das Mosaik eine eschatologische Deutung, die Christus und seine Apostel als Gerichtstribunal darstellt. Das Mosaik wurde bei der Barockisierung auf allen Seiten beschnitten, es existiert jedoch eine Zeichnung von Alfonso Chacón, die den ursprünglichen Zustand zeigt. Den Engel und den Adler im oberen Bildabschnitt sieht man nur noch zum Teil, unterhalb Christus fand sich noch eine Darstellung der Taube des Heiligen Geistes und des Lamm Gottes.
Literatur
- Ernst Dassmann: Das Apsismosaik von S Pudenziana in Rom. In: Römische Quartalschrift 65 (1970) 67-81.
- Rotraut Wisskirchen: Zum Gerichtsaspekt im Apsismosaik von S. Pudenziana. In: Jahrbuch für Antike und Christentum 41 (1998) 178–192
- Tiberia Vitaliano: Il mosaico di Santa Pudenziana a Roma : il restauro, Todi (PG) 2003. ISBN 88-85311-50-4
- Susanna Partsch: Kunst-Epochen. Frühchristliche und byzantinische Kunst. Reclam, Ditzingen 2004. ISBN 978-3150181683
Weblinks
Commons: Santa Pudenziana (Rome) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien41.89861111111112.495555555556Koordinaten: 41° 53′ 55″ N, 12° 29′ 44″ OKategorien:- Kirchengebäude in Rom
- Monti (Rione)
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