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Schlern Schlern, Santner- und Euringerspitze von der Seiser Alm aus gesehen
Höhe 2.563 m s.l.m. Lage Südtirol, Italien Gebirge Dolomiten Geographische Lage 46° 30′ 54″ N, 11° 34′ 32″ O46.51511.5755555555562563Koordinaten: 46° 30′ 54″ N, 11° 34′ 32″ O Der Schlern (2.563 m, ital. Sciliar, aus ladin. Schiliáar) ist ein Berg in den Dolomiten/Alpen in Südtirol, Italien.
Trotz seiner geringen Höhe gilt der stockartige Westpfeiler der Dolomiten auf Grund seiner charakteristischen Form mit den beiden vorgelagerten Bergspitzen, der Santner- (2.413 m) und der Euringerspitze (2.394 m), als Wahrzeichen Südtirols. Der Schlern trägt selbst eine Hochfläche, deren frühe weidewirtschaftliche Nutzung durch urgeschichtliche Funde bezeugt ist, und überragt die Seiser Alm, die höchstgelegene Hochweide Europas, sowie die Mittelgebirgsterrasse von Kastelruth. Der Burgstall (2.515 m) bildet den Nordrand des Berges, seine höchste Erhebung ist der Petz (2.564 m), der den Gabels Mull (2390 m) und den Jungschlern (2.280 m) überragt. Auf dem Schlern erbaute die Sektion Bozen des Deutschösterreichischen Alpenvereins 1865 ein Schutzhaus, das 1903 mit dem daneben stehenden Gasthaus zu den Schlernhäusern vereinigt wurde (heute im Besitz des Club Alpino Italiano). 1960 errichtete die Sektion Bozen des Alpenvereins Südtirol die Schlernbödelehütte. 1974 wurde das umgebende Gebiet zum Naturpark erklärt, heute Teil des Naturparks Schlern-Rosengarten.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Der im 16. Jh. als Schlernkhofl bzw. auf dem Schalern bezeugte Bergname ist vordeutschen Ursprungs und geht vermutlich auf das vorrömische Etym *Sala "Bach, Graben, Kanal" zurück. Bei der mittelalterlichen Eindeutschung des Namens wurde die Grundform mit dem Suffix -en verbunden, dessen e im Bairischen schon früh ausfiel, so dass die Lautung Salérn entstand (Oswald von Wolkenstein schreibt noch Saleren). Wegen Bewahrung der vordeutschen Betonung schrumpfte die erste Silbe schließlich zu Sl-, was zur Lautung Schl- führte. Ursprünglich galt der Name wohl für den Schlerngraben und den Schlernbach; nach ihnen dürfte der Gebirgsstock zunächst Schlernkofel (s. die Schreibung aus dem 16. Jh.), dann Schlern genannt worden sein.[1]
Geologie
Das Schlern-Massiv entstand wie die übrigen Berge der Dolomiten gegen Ende des Erdaltertums, in der sog. Permzeit. In der Tethys, die damals diese Landmassen bedeckte, sanken während einer langen Zeitspanne Ablagerungen von kleinen kalkhaltigen Tieren auf den Grund. Temperatur- und Lichtverhältnisse waren wahrscheinlich die Ursache, dass sich Korallenriffe ansiedelten. So bauten sich im Lauf von Jahrmillionen riesige Korallenbauten von tausenden Metern auf. Druck verdichtete langsam das Kalkgebilde. Durch Absinken der darunter liegenden Bozner Quarzporphyrplatte bildete sich die typische Form des Schlerns. Dann, zu Beginn des Erdmittelalters, erhob sich das Gebiet aus der Tethys. Die Afrikanische Platte schob sich langsam unter die Eurasische Platte, und die Alpen falteten sich auf. Durch Erosion erlangte der Schlern schließlich sein heutiges Gesicht.
Erstbesteigungen
- 1880 Santnerspitze (Ostseite, Schwierigkeitsgrad III.) – Johann Santner allein
- 1884 Euringerspitze (Südwand, III.) – Gustav Euringer und G. Battista Bernhard
- 1908 Jungschlern (Nordkante, III.) – Paul Mayr und Ernst Hofer
- 1912 Burgstall (Ostwanddurchquerung, III.) – Max Reinstaller, Heindl Tomasi
- 1912 Mull (Nordostflanke, II.) – Paul Mayr, Hermann Kofler, Hans Kiene und Pius Wachtler
- 1929 Schlernkind (IV.) – Fidel Bernard, Hans Leitgeb, Georg Harm, Edi Hermann und Luis Gasser
Fotogalerie
Schlern, wie er sich vom Ritten zeigt
Einzelnachweise
- ↑ Egon Kühebacher, Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, Bd. 3, Bozen 2000, ISBN 8882660184, S. 265.
Weblinks
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