- Sarcoptes-Räude des Hundes
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Die Sarcoptes-Räude des Hundes ist eine hochansteckende parasitäre Hauterkrankung die durch die Räudemilbe Sarcoptes scabiei var. canis hervorgerufen wird. Sie ist durch gerötete Papeln, bei schwerem Verlauf durch krustöse Hautveränderungen gekennzeichnet. Die Bekämpfung erfolgt durch milbenabtötende Mittel (Akarizide).
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen und Krankheitsentstehung
Die zu den Grabmilben gehörende Sarcoptes-Milbe des Hundes (Sarcoptes scabiei var. canis, gelegentlich auch als eigene Art Sarcoptes canis aufgefasst) ist ein vor allem bei Hunden vorkommender Parasit mit relativ hoher Wirtsspezifität. Gelegentlich kann er auch beim Rotfuchs und bei Hauskatzen auftreten. Selbst beim Menschen kann sie eine kurzzeitige Erkrankung mit Juckreiz und kleinen Papeln auslösen, heilt er aber im Regelfall spontan nach wenigen Tagen aus („Pseudo-Krätze“).
Der gesamte Entwicklungszyklus der Milbe findet auf beziehungsweise in der Haut des Hundes statt. Die Männchen leben auf der Hautoberfläche oder in flachen Tunneln. Dort findet die Kopulation statt, nach der sie absterben. Weibliche Grabmilben graben sich mit ihren Mundwerkzeugen (Chelizeren) in das Stratum spinosum oder granulosum der Epidermis ein und ernähren sich von Keratin und Gewebsflüssigkeit. Sie legen während ihres Lebens Eier in die von ihnen angelegten Bohrgänge. Der Entwicklungszyklus der Grabmilben dauert etwa 21 Tage und zeigt drei Entwicklungsstufen.
Aus den Eiern schlüpfen nach 3 bis 5 Tagen die Larven. Sie tragen nur drei Beinpaare und leben hauptsächlich in den Bohrgängen. Die Larven häuten sich in eigenen Hautnischen zu Nymphen, die morphologisch den adulten Weibchen ähneln, aber wesentlich kleiner und noch nicht geschlechtsdifferenziert sind. Diese häuten sich zu den adulten Grabmilben.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Die Sarcoptes-Räude ist hochansteckend.
Klinisches Bild
Die Sarcoptes-Räude zeigt sich zunächst in Form von geröteten kleinen Papeln, eventuell auch Pusteln. Sie treten vor allem an Ellenbogen und Bauch auf. Im weiteren Verlauf zu einer starken Hautrötung (Erythema) und infolge des starken Juckreizes zu selbstzugefügten Hautveränderungen wie Haarausfall (Alopezie), Schuppung, Krusten und übermäßiger Verhornung (Hyperkeratose). Häufig sind die Außenseiten der Gliedmaßen und die Ränder der Ohrmuschel betroffen.
Es wird angenommen, dass das klinische Bild weniger durch die Schadwirkung der Milben, sondern auf allergische Reaktionen zurückzuführen ist.
Die Diagnose wird durch ein oberflächliches Hautgeschabsel gesichert. Alternativ können zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung über eine Blutuntersuchung Sarcoptes-spezifische Antikörper nachgewiesen werden.
Bekämpfung
Zur Bekämpfung eignen sich Waschbehandlungen mit Amitraz sowie Ivermectin (cave MDR1-Defekt), Selamectin, Milbemycin oder Moxidectin.
Literatur
- Chiara Noli, Fabia Scarampella: Praktische Dermatologie bei Hund und Katze. Klinik, Diagnose, Therapie. 2. unveränderte Auflage. Schlütersche Verlagsanstalt,Hannover 2005, ISBN 3-87706-713-1 /Vet).
Kategorien:- Hautkrankheit des Hundes
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