- Sastavci
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Sastavci Basisdaten Staat: Bosnien und Herzegowina Entität: Republika Srpska Gemeinde: Rudo Koordinaten: 43° 30′ N, 19° 28′ O43.519.466666666667Koordinaten: 43° 30′ 0″ N, 19° 28′ 0″ O Fläche: 3,96 km² Einwohner: 270 (1999) Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km² Struktur und Verwaltung Gemeindeart: Dorf Sastavci ist ein Dorf in Bosnien-Herzegowina. Es liegt in der bosnischen Teilrepublik Republika Srpska in der Gemeinde Rudo in der Region Foča. Es hat eine Fläche von 395,84 ha und ist mit der Gemeinde Priboj im Okrug Zlatibor gänzlich von serbischem Gebiet umgeben. Sastavci ist eine bosnische Exklave und eine Enklave in Serbien.
1999 gab es in Sastavci 75 Haushalte mit einer Bevölkerung von 270 Einwohnern, von denen 25 Haushalte mit 135 Bewohnern Bosniaken waren. 70 Prozent der Bewohner besaßen zwar die serbische Staatsbürgerschaft, trotzdem erklärte die Hälfte der Bevölkerung, bosnischer Abstammung zu sein.
Die Infrastruktur in der Enklave Sastavci ist mit der serbischen Gemeinde Priboj verbunden. Elektrischer Strom wird von Serbien geliefert, Post und Gesundheitswesen obliegen ebenfalls Serbien. Es wurde auch eine Grundschule errichtet, die von Serbien finanziert wurde und unterhalten wird. Die meisten Schüler setzen ihre Schullaufbahn im serbischen Priboj fort. Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet überdies in Priboj, jedoch ist die Exklave Sastavci im Grundbuch der Gemeinde Rudo (Bosnien) eingeschrieben, somit bezahlen die Einwohner von Sastavci ihre Grundsteuern in Bosnien.
Geschichte
Von der geschichtlichen Entstehung dieser bosnischen Enklave auf dem Gebiete Serbiens ist nur wenig bekannt, doch es wird angenommen, dass sie bis auf den Berliner Kongress von 1878 zurückgeht, als die Verwaltung Bosniens vom Osmanischen Reich auf Österreich-Ungarn überging. Wegen der damaligen Besitzverhältnisse entstand die Enklave von Sastavci. Die Moslems aus dem Gebiete Bosniens flohen damals in die Region Sandschak Novi Pazar.
Die serbische Regierung schlug Bosnien vor, die Enklave Sastavci im Tausch gegen ein anderes Gebietes derselben Größe mit Serbien zu verbinden. Dieses Angebot wurde jedoch von der bosnischen Seite abgelehnt, die ihrerseits die Verbindung der Enklave mit dem Mutterland durch einen Korridorstreifen forderte. Bisher ist es nicht zu einer Änderung der Grenze gekommen; die Enklave besteht weiterhin.
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