- Saturnalien
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Die Saturnalien waren zunächst nur ein römischer Festtag zu Ehren des Gottes Saturn, der als Herrscher des urzeitlichen goldenen Zeitalters galt. Er wurde ursprünglich als EN-Tag am 17. Dezember gefeiert und wechselte nach der julianischen Kalenderreform den Tagescharakter auf einen NP-Status. Die Saturnalien fanden erst nach 45 v. Chr. als mehrtägiges Fest zwischen dem 17. und 23. Dezember Anwendung, das später allerdings bis zum 30. Dezember ausgedehnt wurde.
Das Datum geht auf das Gründungsdatum des Saturntempels auf dem Forum Romanum zurück.
Die Feiern begannen mit einem Opfer vor dem Tempel des Saturn und einem öffentlichen Mahl. Öffentliche Einrichtungen waren während der Saturnalien geschlossen. Die Tempel veranstalteten öffentliche Speisungen. Es war üblich, sich zu den Saturnalien zu beschenken.
Wichtigster Aspekt der Saturnalien war die Aufhebung der Standesunterschiede, auch Sklaven wurden an diesem Tag von ihren Herren wie Gleichgestellte behandelt, teilweise wurden die Rollen sogar (scherzhaft) umgekehrt, so dass die Herren ihre Sklaven bedienten. Es wurde ein Saturnalienfürst (Saturnalicus princeps) gewählt, teilweise wurde dieser auch rex bibendi ("König des Trinkens") genannt. Dieser Name deutet auch auf den stark gesteigerten Weinkonsum während der Festtage hin. Nicht nur der Wein wurde während der Festtage in großem Maße getrunken, es war auch offiziell das Würfelspiel um Geld erlaubt. Auch sonst lockerte sich die Moral während der Feiertage erheblich.
An einigen deutschen Hochschulen (zum Beispiel Köln und Kiel) werden heute traditionell "Saturnalien" als studentisches Fest veranstaltet, bei dem man in der Vorweihnachtszeit mit den Dozenten "abrechnet".
Siehe auch
Literatur
- Martin Persson Nilsson: Saturnalia. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II A,1, Stuttgart 1921, Sp. 201–211.
Weblinks
- zeno.org: die Saturnalien. In: Brockhaus Conversations-Lexikon. Band 5. Amsterdam 1809, S. 61.
Kategorien:- Feste und Brauchtum (Antike)
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