- Saturn (Mythologie)
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Saturn (lateinisch Saturnus) ist in der römischen Mythologie der Gott der Aussaat. Er wurde schon früh mit dem griechischen Kronos identifiziert.
Inhaltsverzeichnis
Mythos
Saturn war vor allem der Gott des Ackerbaus und galt als Symbol des mythischen Goldenen Zeitalters, der Saturnia regna.
Nach Hesiod ist er der Sohn des Himmelsgottes Caelus und der Erdgöttin Tellus. Er kommt zu großer Macht, nachdem er seinen Vater überwältigt und kastriert. Eine Prophezeiung jedoch sagt voraus, dass er durch die Hand seines eigenen Sohnes entmachtet werden wird. Deshalb fraß Saturn alle seine Kinder, bis auf seinen sechsten Sohn Jupiter, den Saturns Gattin Ops auf der Insel Kreta versteckt hielt und Saturn an seiner Stelle einen in Kleider gehüllten Stein anbot (siehe auch Omphalos) (vergleiche mit Kronos, Rhea und Zeus). Nach seiner Entmachtung durch Jupiter floh er zusammen mit Ops (sie entspricht der griechischen Rhea), der römischen Göttin des Erntesegens und der Fruchtbarkeit nach Latium, wo er von Janus aufgenommen wurde. Als Dank lehrte er die Einwohner Latiums die Kunst des Ackerbaus.
Zusammen mit Saturn wurde die weithin vergessene Göttin Lua (die von den Römern ursprünglich als seine Frau oder auch Tochter angesehen wurde) geehrt, die mit Verderben in Verbindung gebracht wurde.
Kult
Im Tempel des Saturn am Fuß des Kapitols wurde der römische Staatsschatz (aerarium Saturni) aufbewahrt. Sein Hauptfest, die Saturnalien, fand alljährlich vom 17. Dezember an durch mehrere Tage statt. Es war die populärste und fröhlichste Feierlichkeit im antiken Rom (man beschenkte einander und bewirtete die Sklaven am eigenen Tisch).
Ihm ist Saturn, der sechste und im Altertum der äußerste (und somit der sich am langsamsten bewegende) der Planeten zugeordnet. Der englische Tagesname „Saturday“ bezieht sich auf diesen Planeten.
In der mittelalterlichen Astrologie stand Saturn – der traditionell mit einer Sichel oder Sense dargestellt wird – für Unglück: Sorgen, Melancholie, Krankheiten und harte Arbeit, jedoch auch für Ordnung und Maß.
Literatur
- Bernd Harald Krause: Iuppiter Optimus Maximus Saturnus. Ein Beitrag zur ikonographischen Darstellung Saturns. Trierer Winckelmannsprogramme 5. von Zabern, Mainz 1984
- Attilio Mastrocinque: Saturnus. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 11, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01481-9, Sp. 116–118.
- Georg Wissowa: Saturnus. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 427–444 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Saturnus (deus) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Römische Gottheit
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