- Saubär
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Saubär, Bär oder Bän ist ein Begriff im Oberdeutschen Sprachraum insbesondere im Bayerischen und Österreichischen[1] und bezeichnet das unkastrierte, für die Zucht bestimmte, männliche Hausschwein (Eber), während die meisten männlichen Ferkel für die Mast bestimmt sind und daher in den ersten Lebenstagen bereits kastriert werden.[2]
Das Wort wurde schon in der Oeconomischen Encyclopädie (1773–1858) von Johann Georg Krünitz beschrieben.[3] Es steht in etymologischer Nähe zu englisch boar [bɔːɹ] ‚Wildschwein, Eber‘, wie auch dem deutschen Wort Borg ‚geschnittener Eber‘.
Der Begriff wird auch im übertragenen Sinn für männliche Personen als Schimpfwort sowohl für Unreinheit und Schmutzigkeit, als auch hinsichtlich Unzüchtigkeit solcher Personen verwendet. Das Schimpfwort wird zumeist als gemäßigt heftig angesehen und angewendet. Als Steigerungsformen gelten hier Drecksau und Wildsau.
Im Norddeutschen Sprachraum hingegen wird der Begriff auch als Synonym für "Sauber" im Sinne von "Toll gemacht" oder "Gute Arbeit" verwendet. Das Ersetzen der Silbe "-ber" durch "-bär" geht auf den Film Werner - Beinhart! zurück, in dem ein Bärenpaar in einer Nebengeschichte nach Namen für ihren Nachwuchs sucht und Vorschläge wie Bärtram, Bärbel, Urlaubär, Saubär, Weibär, und Hubschraubär in Betracht zieht.
Sonstiges
- Kerstin M. Schuld: Der kleine Saubär, Münster 2006, ISBN 978-3815739273
Einzelnachweise
- ↑ Österreichisches Wörterbuch (40. Auflage); Öbvhpt, Wien 2006 (40.01) S.556
- ↑ http://www.vulkanland.at/de/steirisches-vulkanland/bauernsprache/schwein/
- ↑ Eintrag Saubär . bzw. Eintrag 2) Das zahme, gemeine oder Hausschwein. In: J. G. Krünitz: Oeconomische Encyclopädie. 151, Pauli, Berlin 1773–1858, S. 151, 8 (zeno.org).
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