- Saugmotor
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Ein Saugmotor ist ein Verbrennungsmotor ohne Motoraufladung, bei dem das Kraftstoff-Luft-Gemisch nicht wie beim Ladermotor zusätzlich durch einen Kompressor oder einen Turbolader vorverdichtet wird. Die meisten Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen sind Saugmotoren.
Inhaltsverzeichnis
Funktion
Bei Viertaktmotoren ist einer der vier Arbeitstakte der Ansaugtakt. Das Gemisch wird dabei über eine Einspritzanlage oder einen Vergaser (heutzutage schon sehr selten) durch das geöffnete Einlassventil im Zylinderkopf in den Zylinder gesaugt, da die Bewegung der Kolben in Richtung der Kurbelwelle einen Unterdruck erzeugt.
Bei Zweitaktmotoren wird das Gemisch zunächst ins Kurbelgehäuse gesaugt, während sich der Kolben von der Kurbelwelle entfernt. Erst wenn sich der Kolben wieder zur Kurbelwelle hin bewegt, drückt er das Gemisch durch Überstromkanäle in den Zylinder.
Vor- und Nachteile (gegenüber einem gleichen Motor mit Aufladung)
Vorteile:
- Geringere Produktions- und Entwicklungskosten
- Höhere Zuverlässigkeit, da weniger Einzelteile
- Einfachere Wartung
- Unmittelbare Gasannahme (mit Aufladung nur näherungsweise zu erreichen, da der Ladedruck erst aufgebaut werden muss)
Nachteile:
- Geringerer Wirkungsgrad
- schlechteres Leistungsgewicht
Klangbild
Bei einem Saugmotor ist das eigentliche Motorgeräusch (die einzelnen Zündungen) deutlich zu vernehmen. Bei Turbomotoren geht ein Teil der Zündgeräusche allerdings in dem der Abgasturbine verloren. Stattdessen ist bei Lastwechseln das Zischen des Blow-Off-Ventils zu hören.
Literatur
- Richard van Basshuysen, Fred Schäfer: Handbuch Verbrennungsmotor Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-528-23933-6
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