- Sauk
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Die Sauk oder Sac (Oθaakiiwaki in ihrer eigenen Sprache oder Ozaagii(-wag) auf Anishinabe (Ojibwa), wovon ihr französischer und englischer Name abstammt) sind ein Indianer-Stamm der Algonkin-Sprachfamilie (Meskwaki-Sauk).
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Die Sauk sind eng verwandt mit den Fox und Kickapoo. Sie bewohnten Teile der heutigen Bundesstaaten Illinois, Iowa und Wisconsin. Kurz vor dem ersten Kontakt mit den Weißen waren sie von den Ottawa und Neutral in diese Gegend vertrieben worden.
1804 schloss eine Gruppe der Sauk einen Vertrag mit den USA, in dem sie diesen ihr Territorium für etwa 2200 Dollar in Waren und eine Jahresrente von 1000 Dollar vermachten. Die übrigen Sauk unter Häuptling Black Hawk weigerten sich, den einströmenden weißen Siedlern zu weichen. Sie verloren jedoch den Freiheitskrieg, der 1832 losbrach und als Black-Hawk-Krieg bekannt wurde, und mussten in das heutige Iowa übersiedeln. Von dort wurden sie 1843 nach Kansas vertrieben.
Prairie du Sac, eine Stadt in Wisconsin, wurde nach ihnen benannt.
Clansystem
Ursprünglich wurden die Sac durch ein patrilineares Clan-System regiert. Immer noch bestehende Clans sind: Fisch, Meer, Donner, Bär, Fuchs, Kartoffel, Hirsch, Biber, Schnee und Wolf. Der Stamm wurde durch einen Rat geheiligter Clan-Häuptlinge, einem Kriegshäuptling, den Familienoberhäuptern und den Kriegern regiert. Es gab drei Arten von Häuptlingen: den Friedenshäuptling, den Kriegshäuptling und den Zeremonienhäuptling, doch nur der Kriegshäuptlingsrang wurde weitervererbt. Die anderen Häuptlinge wurden aufgrund ihrer Fähigkeiten oder ihrer spirituellen Kraft ernannt.
Diese Tradition der Wahl von Häuptlingen und der Selbstverwaltung wurde zuerst gewaltsam durch US-Indianerbeauftragte der „Sac and Fox Agency“ ersetzt, und später durch eine konstitutionelle Regierung nach US-Vorbild weitergeführt.
Frühe Geschichte
Die Sauk kamen ursprünglich wohl aus der Gegend entlang des Sankt-Lorenz-Stroms. Die Wanderungen anderer Stämme zwangen sie jedoch nach Michigan in die Gegend um die Saginaw Bay, einer Bucht des Huronsees. Wegen der gelben Tonböden um die Saginaw Bay gaben sie sich selbst den Namen „'Osakiwaki“, was oft falsch mit „Gelberde“ übersetzt wird. Im Zuge der Expansion der Anishinabe und der Versuche der Huronen, regionale Stabilität zu gewinnen, wurden die Osakiwaki von mit französischen Waffen ausgerüsteten Huronen vertrieben. Sie eroberten nun Land im heutigen Illinois und Süd-Wisconsin.
Die Mesquaki (Fox), ein eng verbündeter Stamm, waren bekannt für ihre Feindseligkeit gegen die Franzosen und kämpften zwei Fox-Kriege im frühen 18. Jahrhundert. Nach dem zweiten Krieg nahmen die Osakiwaki die überlebenden Mesquaki in ihrem Lager auf und waren nun ihrerseits Opfer französischer Angriffe. Hierauf wanderten die Osakiwaki weiter gen Westen nach Iowa und Kansas. Zu jener Zeit besaßen die Osakiwaki zwei einander entgegengesetzt eingestellte Anführer. Häuptling Keokuk akzeptierte den Landverlust (vorerst östlich des Mississippi) als unvermeidbar angesichts der riesigen Zahl weißer Soldaten und Siedler. Er versuchte friedlich, soviel Stammesland wie möglich zu bewahren. Häuptling Makataime Shekiakiak (Schwarzer Falke) wollte dagegen kämpfen, als der Botschafter der Osakiwaki ohne die erwarteten Versorgungsgüter von Washington zurückkehrte, mit der Begründung, seine Leute seien „durch Täuschung zum Krieg getrieben worden“.[1] Die Weigerung der Osakiwaki-Gruppe unter Makataime Shekiakiak im Jahr 1832, den fortschreitenden Landverlust zu akzeptieren (dieses Mal in West-Illinois), führte zu ihrer Niederlage gegen General Edmund P. Gaines im Black-Hawk-Krieg, die Gruppe versank in die Bedeutungslosigkeit.
Ungefähr zur gleichen Zeit wanderte eine Gruppe Osakiwaki nach Missouri aus, und später nach Kansas und Nebraska. Der größte Teil der Osakiwaki zog 1869 in Reservate in Oklahoma, wo sie sich mit den Mesquaki zur Sac- und Fox-Nation vermischten. Eine kleinere Zahl kehrte aus Oklahoma zurück (bzw. ging erst gar nicht hin) und wurde zum Mesquaki-Stamm in Iowa.
Die Sauk heute
Heute gibt es noch folgende Osakiwaki- und Mesquaki-Gemeinschaften:
- Sac- und Fox-Nation vom Missouri in Kansas und Nebraska
- Sac- und Fox-Nation, Oklahoma
- Sac- und Fox-Stamm vom Mississippi in Iowa
Sprache
Die Osakiwaki sprechen eine Algonkin-Sprache, heute Sauk-Sprache genannt, die ein Dialekt derselben Sprache ist, den auch die Mesquaki sprechen. Sie ist sehr eng mit der Sprache der Kickapoo verwandt. Ihre Sprache ist heute fast ausgestorben. Wahrscheinlich war die heute ausgestorbene Maskuten-Sprache ebenfalls eng verwandt mit der Sauk-Sprache.
Einzelnachweise
Literatur
- Maximilian zu Wied-Neuwied: Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834. 2 Bände mit Illustrationen von Karl Bodmer, Koblenz, 1840-41. Reprint von L. Borowsky, München, 1979.
Berühmte Persönlichkeiten
- Makataime Shekiakiak (Schwarzer Sperber): Häuptling, Politiker
- Jim Thorpe: Zehnkampf- und Fünfkampf-Olympiasieger, Profi-Footballer, Sauk-Name Wa-Tho-Huk (=Leuchtender Pfad)
Siehe auch
Weblinks
- Sac and Fox Culture and History Links (englisch)
Commons: Sac – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Karl Bodmer – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Indianerstamm in Illinois
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