- Kickapoo
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Die Kickapoo sind Algonkin sprechende, mit den Sauk und Fox verwandte Indianer, die auf der Portage zwischen den Flüssen Fox River und Wisconsin River lebten, vermutlich im heutigen Columbia County, Wisconsin, als Europäer erstmals von ihnen im späten siebzehnten Jahrhundert berichteten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kickapoo waren als gefürchtete Krieger bekannt, deren Kriegszüge bis in weit entfernte Gebiete wie Georgia und Alabama im Südosten, Texas und Mexiko im Südwesten und New York und Pennsylvania im Osten führten. Früh im 18. Jahrhundert siedelten Teile des Stammes in der Nähe des Milwaukee Rivers und nach der Vernichtung der Illinois ca. 1765 zogen sie südwärts nach Peoria. Eine Gruppe ging sogar bis zum Sangamon River und wurde unter dem Namen Prärie Band bekannt; eine andere erreichte östlich den Wabash und wurde Vermilion Band genannt.
1809 und 1819 übergaben die Kickapoo unter dem Druck der vordringenden weißen Siedler ihr Land in Illinois an die Vereinigten Staaten, zogen nach Missouri und dann nach Kansas. Um 1852 ging eine große Gruppe nach Texas und weiter nach Mexiko, wo sie sich 1863 einer anderen Abteilung anschlossen. Einige kehrten 1873 und in späteren Jahren ins Indianer-Territorium zurück. Den Übriggebliebenen wurde im östlichen Staat Chihuahua in Nordmexiko ein Reservat eingerichtet; andere Kickapoo leben in Oklahoma und Kansas.
Kultur
Die Kickapoo wohnten in festen Dörfern und wanderten zwischen Sommer- und Winterquartieren; sie bauten Mais, Bohnen und Kürbisse an und jagten Büffel auf den Ebenen. Ihre Gesellschaft war in verschiedene exogamische Clans gegliedert, die von der väterlichen Linie abstammten. Um Angriffen vorzubeugen, verteilten sich die Kickapoo im 19. Jahrhundert auf kleine Dörfer, wodurch die zentrale Stammesautorität an Einfluss verlor und die verschiedenen Gruppen autonom wurden. Von Beginn des europäischen Kontakts an widerstanden die Kickapoo der Anpassung in ökonomischen, politischen und religiösen Dingen und blieben so weit wie möglich bei ihrer traditionellen Lebensart.
Gemäß Schätzungen lebten 1650 etwa 2.000 Kickapoo, 1825 waren es 2.200. Heute leben etwa 550 Kickapoo in den USA und 300 in Mexiko. In den USA sprachen 1990 539 ihre Stammessprache, davon 6 ausschließlich. In Mexiko gab es im Jahr 2000 laut Volkszählung 144 Kickapoo-Sprecher.
Edgar Allan Poe hat sie in einer Kurzgeschichte verewigt.
Im Musikfilm Tenacious D: The Pick of Destiny wird der Name Kickapoo als fiktive Stadt im gleichnamigen Song genannt.
Siehe auch
Literatur
- Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Vol. 15. Northeast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1978 ISBN 0-16-004575-4
Siehe auch
Kategorien:- Indianerstamm in Oklahoma
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