- Sauropsiden
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Sauropsida Mississippi-Alligator (Alligator mississippiensis)
Systematik Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata) Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata) Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda) ohne Rang: Sauropsida Wissenschaftlicher Name Sauropsida Huxley, 1873 Die Sauropsida sind ein Taxon (eine systematische Gruppe) der Landwirbeltiere (Tetrapoda), das die traditionellen Klassen der Vögel (Aves) und der Reptilien (Reptilia) samt ausgestorbener Vertreter (Dinosaurier, Flugsaurier, Plesiosauria und andere) zusammenfasst. Die Reptilien selbst sind jedoch im Sinne der Kladistik kein Taxon, sondern eine paraphyletische Gruppe, weil einige Vertreter (wie die Krokodile) näher mit den Vögeln als mit den übrigen Reptilien verwandt sind.
Synapomorphien (gemeinsame abgeleitete Merkmale) der Sauropsiden sind unter anderem das fehlende oder weitgehend reduzierte Tabulare (ein Schädelknochen) und die Einschaltung von Foramina (Öffnungen) oder Fenstern in der Gaumenregion.
Innere Systematik
Entwicklungsgeschichtlich teilen sich die Sauropsiden anhand von Schädelöffnungen in der Wangenregion (Temporalfenster) in die Anapsida (ohne Temporalfenster) und die Diapsida (mit zwei Temporalfenstern). Die Anapsiden umfassen ausgestorbene Gruppen wie die Pareiasauria und die Mesosauria, auch die Schildkröten haben einen fensterlosen Schädel und gelten traditionell darum als einzige überlebende anapside Gruppe. Molekulare Untersuchungen führen hingegen zu dem Schluss, dass sie nahe mit den Archosauriern verwandt sind und die Schädelfenster sekundär verloren haben. Ihre systematische Einordnung ist deshalb umstritten.
Innerhalb der Diapsiden werden unter anderem die ausgestorbenen Ichthyosauria, die ebenfalls ausgestorbenen Sauropterygia (eine Gruppe meeresbewohnender Tiere, unter anderem die Plesiosauria und Placodontia), die Lepidosauria (die heutigen Echsen und Schlangen) und die Archosauromorpha unterschieden. Vermutlich sind Lepidosauria und Sauropterygia enger miteinander verwandt und werden deshalb als Lepidosauromorpha zusammengefasst.
Die Archosauromorpha umfassen neben einigen basalen Vertretern wie den Protorosauria die Archosauria. Die Archosauria teilen sich in die Crurotarsi (die Krokodile und ihre ausgestorbenen Vorfahren) und die Ornithodira. Innerhalb der Ornithodira kam es zur Entwicklung der Flugsaurier und der Dinosaurier, die Vögel haben sich aus den Theropoda, einer Gruppe meist fleischfressender Dinosaurier entwickelt.
Ein mögliches Kladogramm, das nur die bekannteren Taxa berücksichtigt, sieht folgendermaßen aus:
Sauropsida ├─Anapsida (inkl. Schildkröten?) └─Diapsida ├─? Ichthyosauria† └─ N.N. ├─Lepidosauromorpha │ ├─Sauropterygia† │ └─Lepidosauria (Schuppenechsen) │ ├─Schnabelköpfe (Rhynchocephalia, heute nur mehr durch die Brückenechsen vertreten) │ └─Schuppenkriechtiere (Squamata, „Echsen“ und Schlangen) └─Archosauromorpha ├─basale Archosauromorpha† └─Archosauria ├─Crurotarsi (Krokodile und ausgestorbene Vorfahren) └─Ornithodira ├─Flugsaurier† └─Dinosaurier (daraus haben sich die Vögel entwickelt)
Äußere Systematik
Als Schwestergruppe der Sauropsiden gelten die Synapsiden, die durch nur ein Schädelfenster charakterisiert sind und die Säugetiere samt ihrer ausgestorbenen Vorfahren umfassen. Synapsiden und Sauropsiden bilden gemeinsam das Taxon der Amnioten.
Literatur
Wilfried Westheide, Reinhard Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg – Berlin 2004, 712 Seiten, ISBN 3-8274-0307-3.
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