Scalabrini

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Giovanni Battista Scalabrini (* 8. Juli 1839 in Fino Mornasco, Provinz Como, Italien; † 1. Juni 1905 in Piacenza) war Bischof von Piacenza und Begründer der italienischen Auswandererseelsorge.

Leben

Er wurde als dritter von acht Söhnen des Weinhändlers Luigi Scalabrini und seiner Frau Colomba Trombetta geboren und erhielt in Como seine Schul- und Seminarausbildung. Am 30. Mai 1863 empfing er die Priesterweihe. Zunächst war er Lehrer am Seminar San Abondio in Como tätig, wurde 1868 dessen Rektor und wurde dann als Gemeindepfarrer in Como eingesetzt. Am 13. Dezember 1875 ernannte ihn Papst Pius IX. zum Bischof von Piacenza.

Als Bischof beschäftigte er sich intensiv mit Fragen der Seelsorge. So besuchte er die Pfarreien seines Bistums im Laufe seines Episkopats fünf Mal im Rahmen von regelmäßigen Pastoralvisiten. In zahlreichen Hirtenbriefen und auf mehreren Diözesansynoden befasste er sich mit den drängenden sozialen Problemen. Dabei wurde er auch auf die Probleme der Emigranten aufmerksam. Er beschäftigte sich intensiv mit den neuen sozialen, moralischen und religiösen Fragen, die die Auswanderung Zehntausender von Italienern nach Amerika in diesen Jahren mit sich brachte. 1887 gründete er deshalb die Congregazione dei Missionari per gli emigrati italiani, die „Kongregation der Missionare für die ausgewanderten Italiener“, die Scalabriniani", die zur Betreuung der italienischen Auswanderer nach Übersee fuhren und dort für die Gründung und Leitung italienischer Pfarreien sorgten. 1888 fuhr eine erste Gruppe von Missionaren in die USA und nach Brasilien. 1895 rief Scalabrini auch eine weibliche Abteilung der Kongregation ins Leben, die Congregazione delle Suore Missionarie di San Carlo Borromeo per gli emigrati (die „Kongregation der Missionsschwestern vom heiligen Karl Borromäus für die Ausgewanderten“ bzw. Scalabriniane). 1901 reiste er selbst nach Nord-Amerika und berichtete Papst Leo XIII. unmittelbar nach seiner Rückkehr von seinen Erfahrungen. 1904 folgte eine weitere Reise in mehrere südamerikanische Länder. Wichtig für die Entwicklung seines theologischen und pastoralen Programms war seine Freundschaft mit Geremia Bonomelli (1831-1914, seit 1871 Bischof von Cremona), mit dem er ab 1868 in enger Verbindung stand.

Seine Grabstätte befindet sich in der Kathedrale von Piacenza. Der Prozess zur Seligsprechung wurde 1936 eingeleitet; 1997 wurde er von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Er gilt als Patron der Auswanderer.

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