Scan-Roboter

Scan-Roboter
Buchscanner
Grundprinzip eines Buchscans
Buchscanner: Buchhalterung mit Glasplatte …
… und eine von zwei Digitalkameras zur Aufnahme der Seiten

Ein Buchscanner ist ein spezieller Scanner, der für die Digitalisierung von Büchern optimiert ist. In der Praxis ist dieser Scanner mit einer speziellen Software kombiniert, welche die Digitalisate in der gewünschten Form speichert.

Inhaltsverzeichnis

Anwendung

Mit dem Buchscanner können gebundene Dokumente (z. B. Bücher, Zeitschriften, Magazine) auf schonende Art gescannt werden, ohne das die Dokumente einer zu großen Belastung ausgesetzt sind. Außerdem muss bei Buchscannern berücksichtigt werden, dass ständig Seiten umgeblättert werden. Dieser Arbeitsprozess soll möglichst schonend und effizient durchgeführt werden.

Eingesetzt werden Buchscanner überall dort, wo größere Mengen Bücher komfortabel gescannt werden müssen. So kommen diese Scanner vorzugsweise in Archiven, Bibliotheken, Kanzleien und Versicherungsanstalten zum Einsatz. Das Ergebnis eines Scan-Vorganges ist eine digitale Bilddatei und wird als Digitalisat bezeichnet. Das Digitalisat stellt eine digitalisierte Seite bzw. auch das digitalisierte Gesamtwerk dar.

Ausführungen

Buchscanner können in drei Kategorien eingeteilt werden:

  • manuelle Buchscanner
    • Auflichtscanner
    • adaptierte Flachbettscanner
  • halbautomatisch
  • vollautomatische Buchscanner (häufig auch Scan-Roboter)

Es gilt die Regel: umso komfortabler das Scannen für Buch und Bearbeiter ist, umso teurer ist das Gerät. Daher werden manuelle Buchscanner auch eher in kleinen Kanzleien (mit geringerem Scan-Volumen) und Scan-Roboter in großen Archiven (für riesige Datenbestände) eingesetzt.

Buchwippe und Buchhalterung

Anders als bei herkömmlichen Kopiergeräten oder Flachbettscannern liegt das Buch bei den Buchscannern nicht mehr mit seinen Seiten nach unten auf einer Glasplatte. Diese Lage und das zusätzliche Gewicht durch den Deckel würde den Buchrücken zu stark belasten.

Das Buch muss beim Scannen mit den offenen Seiten nach oben liegen – die besten Voraussetzungen dafür bietet die Buchwippe. Sie besteht aus zwei unabhängig voneinander in der Höhe verstellbaren Platten, auf denen das Buch so angeordnet wird, dass die Seiten möglichst plan liegen. Die Oberfläche der Seiten kann durch das Anpressen einer Glasplatte zusätzlich geglättet werden. Buchwippen können je nach Bauweise manuell oder mit Hilfe eines Elektromotors bewegt werden.

Kann das Buch nicht vollständig geöffnet werden (z. B. um den Einband zu schonen), kommen Buchwiegen als spezielle Buchhalterungen zum Einsatz. Diese bestehen aus einer gewinkelten Ablage für das Buch. Oft sorgt eine zusätzliche Glasplatte für eine plane Oberfläche. Bei einigen Buchhalterungen wird das Bild über Spiegel zur Kamera bzw. zum Scankopf geführt (z. B. Wolfenbütteler Buchspiegel).

Software

Die Scan-Software beeinflusst maßgeblich die Scangeschwindigkeit, sowie die Nutzbarkeit der Digitalisate. Häufig wird neben dem reinen Scan der Seite noch eine automatische Texterkennung durchgeführt. Zusätzliche Funktionen wie automatisches Drehen und Beschneiden von Seiten oder der automatische ausgleich der Seitenwölbung verbessern die Qualität des Endproduktes.

Umblättervorgang

Während man bei den manuellen Buchscannern die Seiten von Hand umblättert, haben vollautomatische Geräte dafür verschiedene Mechanismen (siehe auch nächstes Kapitel).

Scan-Roboter

Ein Prototyp eines Scan-Robotors, entwickelt von der österreichischen Firma Treventus, gewann bei der Cebit 2007, den Grand Price des European Information and Communication Technology Award.[1]

Vor allem bei älteren Schriftstücken wird schonende Arbeitsweise des Geräts vorausgesetzt, die durch spezielle Blättervorrichtungen mithilfe von Ansaugpumpen erreicht wird. Durch diese kann ein Scan-Roboter vollautomatisch komplette gebundene Dokumente durchgehen und arbeitet dabei schonender, als wenn manuell geblättert werden müsste.

Eingesetzt wird der mittlerweile serienreife automatische Buchscanner ScanRobot SR300 unter anderem bei der Bayerischen Staatsbibliothek, wo er zur Massendigitalisierung von älteren Büchern (bis zurück ins 16. Jahrhundert) und Handschriften benutzt wird und an das Projekt Google Books gekoppelt ist.

Hersteller

Einzelnachweise

  1. Conrad Gruber: Nie mehr Umblättern – Treventus: Erfolgsstory mit Scanroboter. Auf: MONITOR online. Juni 2006

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