- Schlacht bei Andernach
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Die Erste Schlacht bei Andernach zwischen dem westfränkischen König Karl II. dem Kahlen und dem ostfränkischen König Ludwig III. dem Jüngeren fand am 8. Oktober 876 südöstlich von Andernach am Rhein nahe Kettig statt und endete mit einer vernichtenden Niederlage Karls des Kahlen.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Ludwig III. erhielt bei der Reichsteilung im Jahre 865 nach dem Tod seines Vaters Ludwigs II. des Deutschen das größte ostfränkische Teilreich zugesprochen, das aus der ostfränkischen Francia (Franken), Sachsen und Thüringen bestand, dazu kam mit dem Vertrag von Mersen 870 auch das östliche Lotharingien hinzu. Mit diesem Vertrag wurde Karl II. der Kahle, König des westfränkischen Reiches, unakzeptable Bedingungen auferlegt. Deshalb wollte er sein Westfrankenreich nach Osten bis zum Rhein hin ausdehnen und versuchte erst, auf dem Verhandlungsweg sein Ziel zu erreichen. Dazu traf sich Karl der Kahle mit den König des Ostreiches, seinem Neffen, Ludwig III. in Sinzig am Rhein. Sein Ziel, den Rhein als Grenze zwischen Ostreich (Deutschland) und Westreich (Frankreich) durchzusetzen, scheiterte an Ludwigs Ablehnung.
Schlacht
Karl II. verlangte nun von Ludwig III. die Herausgabe der linksrheinischen Gebiete und begann mit deren militärischen Eroberung. Es kam zur Schlacht bei Andernach, die später als die Erste Schlacht bei Andernach in die Geschichte einging. Am 8. Oktober 876 schlug Ludwig III. den westfränkischen König Karl II. den Kahlen, seinen Onkel, vernichtend auf der Ebene bei Andernach nahe Kettig und beendete damit alle Expansionsversuche Karls II. nach Lothringen und an den Rhein. Damit war auch die Zugehörigkeit Andernachs und des Rheinlandes zum Ostreich sichergestellt, aus dem sich später das Heilige Römische Reich entwickelte. Die Grenze verlief bis ins Spätmittelalter kaum verändert. 877 starb Karl der Kahle auf der Flucht nach Italien in Avrieux, Savoyen, fast auf den Tag der Schlacht genau. 880 kam es mit den Enkeln Karls des Kahlen, Ludwig III. von Frankreich und Karlmann zum Vertrag von Ribemont, durch den Ludwig III. der Jüngere auch die Herrschaft über das westliche Lotharingien erhielt. Rhein-, Maas- und Scheldemündung gehörten nun zum Ostreich, Metz, Sedan, Straßburg, Toul, Verdun sowie Cambrai und Antwerpen, heute Städte in Frankreich bzw. Belgien, wurden deutsch.
Siehe auch
Literatur
- Ernst Dümmler: Geschichte des ostfränkischen Reiches. 3 Bd., Verlag von Duncker & Humblot, Berlin 1888 (Nachdr. Darmstadt 1960)
- Janet L. Nelson: Charles the Bald. Longman Publisher, London 1992; ISBN 0-582-05585-7; ISBN 0-582-05584-9
- Paul Zumthor: Charles le Chauve. Paris 1957
Weblinks
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