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Schlafbeere Schlafbeere
Systematik Asteriden Euasteriden I Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales) Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae) Gattung: Withania Art: Schlafbeere Wissenschaftlicher Name Withania somnifera (L.) Dunal Die Schlafbeere, Ashwagandha (Sanskrit, zu deutsch etwa ‚Geruch des Pferdes‘), auch Winterkirsche (Withania somnifera) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Withania.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Schlafbeeren sind ausdauernde, 30 bis 150 cm hohe, krautige Pflanzen, die mit verzweigten Trichomen besetzt sind. Die aufrecht oder niedergebeugt wachsenden Sprossachsen sind verzweigt und filzig behaart. Die Laubblätter besitzen 1 bis 2 cm lange Blattstiele, die Blattspreiten sind eiförmig, umgekehrt eiförmig oder langgestreckt. Ihre Länge erreicht 2,5 bis 12 cm, die Breite 2 bis 7 cm. Die Unterseite ist behaart, die Blattoberseite nur entlang der Mittelrippe. Die Basis der Blattspreite ist keilförmig, die Spitze zugespitzt.
Die Blütenstände sind nahezu aufsitzend und bestehen aus Gruppen von vier bis sechs Blüten, eine Blütenstandsachse fehlt. Die Blütenstiele sind etwa 5 mm lang. Der glockenförmige Kelch ist 3 bis 5 mm lang und filzig behaart. Er ist mit dreieckigen, 1 bis 2 mm langen Zipfeln besetzt. Die Krone ist gelblich-grün, eng glockenförmig und 5 bis 8 mm lang. Der Schlund ist filzig behaart, die Kronlappen sind eiförmig, abstehend oder zurückgebogen und 2 bis 2,5 mm lang. Die Staubblätter bestehen aus etwa 1,8 mm langen Staubfäden und gelben, eiförmigen, fein zugespitzten und etwa 1 mm langen Staubbeuteln. Der Griffel steht über die Krone hinaus.
Zur Fruchtreife vergrößert sich der Kelch und wird leicht urnenförmig, braun und durchscheinend, kugel- oder eiförmig, an der Basis abgeschnitten. Er hat einen Durchmesser von 1 bis 2,2 cm und kurze Kronlappen. Die Frucht ist eine Beere, diese ist glänzend, scharlachrot und mit einem Durchmesser von 5 bis 8 mm kugelförmig. Die Samen trocknen zu einem blassen Braun, sind nierenförmig-scheibenförmig und messen 2–2,5 × 2 mm.
Verbreitung
Withania somnifera kommt in ganz Afrika, dem Mittelmeerraum, Vorder- und Südasien sowie China und Mauritius vor.
Inhaltsstoffe
Die Wurzeln enthalten verschiedene Alkaloide wie Anaferin, Anahygrin, Cuscohygrin, Nicotin, Tropin und Withasomnin. Außerdem Withanolide („Steroidlactone“) wie Somniferanolid, Somniwithanolid, Withaferin A und Withasomniferanolid.
Verwendungen
Die Schlafbeere und ihre Wurzel gehören wegen ihrer vielseitigen Wirkungen und der sehr guten Verträglichkeit zu den am häufigsten genutzten Arzneimitteln in der ayurvedischen Medizin und kann in ihrer Bedeutung der des Ginseng für die chinesische Medizin verglichen werden. Sie wird unter anderem bei Altersgebrechen, Impotenz, bei Entzündungen, als Tonikum und bei Schlaflosigkeit eingesetzt.
Traditionell wird sie auch als Aphrodisiakum, Amulett oder Zaubermittel genutzt. Ein Liebestrank, der aus der Wurzel bereitet wird, soll sexuell stimulierend wirken und gefügig machen. Außerdem wird sie bei tantrischen Ritualen zur Verlängerung der Erektionsdauer gebraucht.
Literatur
- Zhang Zhi-yun, Lu An-ming, William G. D’Arcy: Flora of China: Band 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press u. a., Beijing u. a. 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 313.
- Birgit Frohn: Handbuch der psychoaktiven Pflanzen. Pflanzliche Heilmittel gegen psychische Erkrankungen. Weltbild, Augsburg 1999, ISBN 3-89604-741-8.
Weblinks
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