Schlagmausefalle

Schlagmausefalle
Schlagfalle mit getöteter Hausmaus

Mit dem Begriff Mausefalle wird ein Mechanismus zum Fangen von Mäusen bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Typen von Fallen

Schlagfallen/Tötungsfallen

Klassische Mausefalle aus Holz
Schlagfalle aus Kunststoff

Die klassische Mausefalle ist eine kleine, mechanisch arbeitende Apparatur. Normalerweise ist sie aus Holz gefertigt. Meist wird eine Konstruktion genutzt, mit der über ein Lockmittel die Maus zum Betreten der Falle gebracht werden soll. Als Köder dienen oft Nüsse, Rosinen oder Mehl, traditionell auch Speck oder Käse an einem kleinen Metallstift befestigt. Bei Kontakt mit dem Köder wird durch das Gewicht der Maus ein kleines Holzbrettchen herabgedrückt. Das löst eine vorher gespannte starke Feder aus. Diese schnellt einen Metallbügel auf das Tier, um ihm das Genick zu brechen. In den meisten Fällen führt dies zum sofortigen Tod der Maus. Da aber vor allem bei sehr vorsichtigen Mäusen nicht immer eine schnelle und schmerzlose Tötung gewährleistet ist, raten Tierschützer zu prophylaktischen Maßnahmen oder Lebendfallen.

Schlagfallen sollte man nicht in Räumen aufstellen, in denen kleine Kinder krabbeln oder Haustiere umherlaufen, da der Schlag der Falle auch für diese Tiere und für den Menschen zumindest schmerzhaft ist.

Für Ratten existieren entsprechend größere Modelle der Schlagfalle.

Lebendfallen

Käfigfalle mit gefangener Maus (Köder: Schokolade)
Reusenfalle mit Leerung durch die runde Öffnung im Boden.

Viele Formen von Lebendfallen locken die Maus in einen Käfig, der beim Betreten die Eingangsöffnung verschließt. Der Auslöser kann mechanisch oder elektronisch sein, es gibt aber auch Fallen, die es der Maus nur ermöglichen, den Eingang in eine Richtung zu passieren. Es ist wichtig, die Maus möglichst schnell wieder freizulassen, um den Tod durch Stress zu vermeiden. Lebendfallen werden in Zoohandlungen angeboten.

Auch können Mäuse in Reusenfallen (auch Massenfallen genannt) gefangen werden, bei denen der Eingang/Ausgang von innen her geringfügig aufwendiger zu passieren ist als alternative Wege, die jedoch nicht aus der Falle hinausführen. Hier wird die Maus nicht durch Gewalt zurückgehalten, sondern durch ihren eigenen Eindruck, der tatsächliche Ausgang sei keiner. Sofern jede Maus nur einmal in eine solche Falle kommt, hat sie keine Gelegenheit, durch Versuch und Irrtum zu lernen. Die Reusenfalle ist in Form eines kleinen Körbchens gebräuchlich, das umgedreht auf der Öffnung liegt und ein mit Drähtchen versehenes Loch aufweist. Die Passage durch dieses Loch hinein erscheint der Maus einfach, da die Drähtchen nach innen gebogen sind und somit eine ihr bekannte Form bilden. Es wäre der Maus auch durchaus möglich, wieder herauszugelangen, aber angesichts der nun verändert erscheinenden Form präferiert sie die Nagetätigkeit an den Maschen des Körbchens. Schlaue, insbesondere häufiger dort eingesperrte Mäuse finden aber den Weg nach draußen.

Sonstige

Historische automatische Wasserfalle

Chemische Mausefallen bestehen aus einer sehr klebrigen, kaugummi- oder leimartigen Paste, die aus einer Tube auf den Boden aufgebracht werden kann und einen für Mäuse verlockenden Duft verströmt. Die Mäuse kommen in Kontakt mit dieser Paste, werden durch die enorme Klebkraft festgehalten und verwickeln sich durch Befreiungsversuche zunehmend darin. Der Tod tritt meist durch Erschöpfung oder Unterkühlung ein, da ihr verklebtes Fell an Wärmedämmfähigkeit verliert. Diese Fangmethode ist sehr effektiv, da sie viele Mäuse gleichzeitig fangen kann, ohne dass die Falle geleert oder erneut aufgestellt werden muss. Da der Tod jedoch für das Tier qualvoll herbeigeführt wird, sind in Deutschland der Vertrieb und die Anwendung verboten.

Neben den weit verbreiteten, oft industriell gefertigten Fallenarten existieren auch unterschiedliche regional verbreitete oder individuell entworfene Methoden zum Fangen von Mäusen.

Kulturelle Bedeutung

Mausefallen spielen in zahlreichen Zeichentrickfilmen wie Tom und Jerry eine wichtige Rolle, wobei neben den üblichen Konstruktionen auch allerhand abenteuerliche Konstruktionen zum Einsatz kommen. Ein berühmtes Krimi-Hörspiel von Agatha Christie mit dem Titel Die Mausefalle wird seit seiner Uraufführung von 1952 ununterbrochen tagtäglich als Theaterstück aufgeführt. In Anspielung auf sexuelle Themen ist Mausefalle ein beliebter Name für Kneipen und andere Vergnügungsstätten.

Bei vielen Veranstaltungen mit umfallenden Dominosteinen sind Mausefallen als kinetisches Element eingebaut.

Weblinks


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