- Schleifstraße
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Der Begriff Schleifstraße wird in der Steinindustrie für die Aneinanderreihung von automatisierten Steinschleifmaschinen, die nach dem Durchlaufprinzip (vor allem bei Marmoren und Kalksteinen) aufgebaut sind, verwendet. Ein Förderband führt die Natursteinplatten oder Tranchen an die Schleifscheiben bzw. Schleifköpfe heran und diese schleifen je nach verwendeter Schleifkörnung die Werkstücke bis zur Politur. Bei offenporigem Steinmaterial ist zwischen Mittel- und Grobschliff eine sogenannte Kittstrecke (z. B. bei Jura Marmor) integriert, die die Poren vor den nachfolgenden Schleifgängen verschließt.
Unterschieden wird zwischen Kanten- und Flächenschleifstraßen. Hartgestein und Weichgestein erfordert unterschiedliche Schleifgeschwindigkeiten und unterschiedlichen Maschinen- und Schleifscheibeneinsatz. Als Erfinder der neuzeitlichen Granitschleiftechnologie gilt der Steinmetz Erhard Ackermann in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bei Schleifstraßen, die Kalksteine oder Marmore schleifen, wird in der Steinindustrie von „Marmorschleifstraßen“ gesprochen.Siehe auch
Literatur
- Albrecht Germann, Ralf Kownatzki, Günter Mehling: Natursteinlexikon. 5. völlig überarb. und akt. Aufl., Callwey, Kempten 2003.
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