Schlesisches Musikfest

Schlesisches Musikfest

Das Schlesische Musikfest wurde 1876 von Bolko von Hochberg gegründet. Neunzehn Veranstaltung davon hat er in selbst Leben geleitet.

Organisiert in einem 2-jährigen Rhythmus, führen vorzugsweise Künstler und Interpreten aus Deutschland, Polen und Tschechien die Meister ihrer Länder auf. Im Jahr 2005 war das Gedenken an das Ende des letzten großen Krieges in Europa und in der Welt vor 60 Jahren ein Schwerpunkt. Mit dem Thema „Erinnern - Versöhnen - Perspektiven öffnen“ kamen Oratorien, Lesungen u. m. aus Musik und Literatur zur Aufführung.

Inhaltsverzeichnis

Historie

Die Schlesischen Musikfeste von 1876 bis 1942 waren glanzvolle und mitreißende Höhepunkte im Musikleben Niederschlesiens. 1878, dem ersten Musikfest in Görlitz wurde auch die erste Musikhalle, zwischen Stadtpark und Neißeufer, eingespielt. Es war ein "ausrangiertes Monstrum" des Görlitzer Gartenbauverein, der darin Ausstellungen, Zirkusvorstellungen und Sommertheater veranstaltet hatte. Der konzertgerechte Umbau wurde durch wurden durch Graf Hochberg, die Provinz Schlesien und die Landstände der preußischen Oberlausitz vorfinanziert. 1896 schenkte Graf Hochberg das Gebäude der Stadt, das wegen ihrer guten Akustik bei Musikern und Zuhörern sehr geschätzt wurde. Die Musikhalle bot Platz für 900 Mitwirkende und für 2 000 Gäste (1 100 Sitzplätze). Über sieben Jahrzehnte hinweg wurden Tradition und Profil der Landschaft über die Grenzen hinaus von Musikern und einem begeisterten Konzertpublikum geprägt. Seit 1889 war fast ausnahmslos Görlitz, die zweitgrößte Stadt Niederschlesiens, Gastgeber der Schlesischen Musikfeste, womit die Stadt einen nennenswerten Beitrag zum geistigen Reichtum Schlesiens leistete.

Unmittelbar nach der Aufführung im Jahr 1906 konnte der Grundstein für eine neue Musikhalle gelegt werden. Sie wurde die größte Konzerthalle zwischen Breslau und Dresden. Der große Saal der neuen Stadthalle bot nun mindestens 2 700 Sitzplätze und auf der Konzertbühne Platz für mehr als 900 Mitwirkende. Die Stadthalle blieb im Bewusstsein der Görlitzer und ihrer Gäste vor allem mit den Schlesischen Musikfesten verbunden, sogar in den 54 Jahren erzwungener Pause.

Neubeginn

Mit der Wende wurde die Rückbesinnung auf die geschichtlichen Wurzeln beflügelt. 1990 konnte gemeinsam mit den Nachbarn jenseits der Neiße, der Versuch begonnen werden, die Schlesischen Musikfeste in Görlitz wieder zu beleben. Dabei knüpft man an die Tradition der Kunst in den früheren deutschen Provinzen an, verlängert die Linien in die Gegenwart und verknüpft sie mit den Kulturen und der Kunst der heutigen Nachbarstaaten Polen und Tschechien.

Damit leistet das Schlesische Musikfest an der Nahtstelle des künftigen Europas zweierlei: Es erinnert an die bleibenden Wirkungen von Künstlern aus den ehemals deutschen Gebieten in Ostmitteleuropa und stellt sie in einen neuen Kontext an der Grenze von Deutschland, Polen und Tschechien. Es verknüpft somit die Gebiete des historischen Schlesiens, lädt zu Entdeckungen auf ungewöhnlichen Pfaden ein und liefert anschaulich ein Beispiel, dass die Region Oberlausitz/Niederschlesien aus sich heraus voller Potentiale steckt.

Stammhaus wird geschlossen

Mit der Schließung der Stadthalle im Januar 2005 fehlt dem 31. Musikfest das Stammhaus. So wurden in diesem Jahr die verschiedensten Orte der Stadt Görlitz zur Heimat des Schlesischen Musikfestes. Neben den Kirchen in Görlitz, standen die Halle von Bombardier, die Comenius Buchhandlung, das Theater Görlitz, das Schlesische Museum sowie Schloß Lomnitz (Tagesfahrt) als Austragungsorte zur Verfügung.

Das hat natürlich Einfluss auf die Musikarrangements: für ein großes Symphonieorchester ist augenblicklich kein Platz mehr.

Weblinks

Homepage der Schlesischen Musikfestspiele


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