Schlichtherle

Schlichtherle

Helmut Schlichtherle (* 1950) ist ein deutscher Unterwasserarchäologe mit Schwerpunkt Pfahlbausiedlungen, Autor und baden-württembergischer Denkmalpfleger.

Leben

Schlichtherle studierte Ur- und Frühgeschichte, Paläontologie und Botanik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, der Georg-August-Universität Göttingen und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1973 war er an der Sondage der jungneolithischen Siedlung von Hornstaad Hörnle beteiligt. 1979 promovierte er mit einem Thema zu neolithischen Ufersiedlungen am Bodensee.

Seine erste Anstellung führte ihn zum Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Seitdem führte er als Referent Projekte zur Erkundung prähistorischer Pfahlbausiedlungen durch und leitete zahlreiche Ausgrabungen am Bodensee und in der oberschwäbischen Seenplatte. Die Arbeiten mündeten in den Aufbau der „Arbeitsstelle Hemmenhofen“. Die Arbeitsstelle in Hemmenhofen, Teilort der Gemeinde Gaienhofen, im Landkreis Konstanz dient der Unterwasserarchäologie am Bodensee und der Moorarchäologie in Oberschwaben als Operationsbasis, umfasst mehrere naturwissenschaftliche Laboratorien und verfolgt mit einem Team von Archäologen und Naturwissenschaftlern siedlungsarchäologische Fragestellungen.

1997 wurde Schlichtherle zur Leitung des Referats „Unterwasserarchäologie“ des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg berufen. Seit der Verwaltungsreform 2005 und der Neuorganisation der Denkmalpflege ist er Leiter des Referates „Unterwasser- und Feuchtbodenarchäologie“ im neu gegründeten Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Die Durchführung von Rettungsgrabungen in den südwestdeutschen Binnengewässern, die Planung von Reservaten und die Koordination von Forschungsprojekten gehören zu seinen Aufgaben.

Er ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und Mitglied der Arbeitsgruppe „Underwater Heritage Management“ im Europae Archaeologiae Consilium (EAC).

Literatur

  • Dr. Helmut Schlichtherle. In: Aus der Tiefe. Forschungsergebnisse und Perspektiven von Unterwasser- und Küstenarchäologie. Internationales Symposium. 10. - 11. November 2007 S. 10f.



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Helmut Schlichtherle — (* 1950) ist ein deutscher Unterwasserarchäologe mit Schwerpunkt Pfahlbausiedlungen, Autor und baden württembergischer Denkmalpfleger. Leben Helmut Schlichtherle studierte Ur und Frühgeschichte, Paläontologie und Botanik an der Eberhard Karls… …   Deutsch Wikipedia

  • Ferienwohnungen Schlichtherle — (Бах,Австрия) Категория отеля: Адрес: Unterbach 1b, 6653 Бах, Австрия …   Каталог отелей

  • Feuchtbodensiedlung — Feuchtbodensiedlungen sind Ansammlungen von Holzbauten auf feuchtem Untergrund wie Seeufern und Mooren. Inhaltsverzeichnis 1 Bauweise 1.1 Fundament 1.2 Baukörper 2 Geschichtliche Entwicklung …   Deutsch Wikipedia

  • Pfahlbau — Hotel im Pfahlbau auf den Philippinen Rekonstruktion der Pf …   Deutsch Wikipedia

  • Pfahlbausiedlung — Die Artikel Pfahlbau, Pfahlbausiedlung und Feuchtbodensiedlung überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte… …   Deutsch Wikipedia

  • Terramare — Vereinfachte Karte der europäischen Kulturen um 1200 v. Chr.; die Terramare Kultur ist hier (viel zu ausgedehnt) blau dargestellt Terramaren sind Siedlungen, die während der mittleren Bronzezeit in der Poebene (in Italien), insbesondere südlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Archäologische Flugprospektion — Historische Luftbildkamera, 1950 Amphitheater, Budapest Luftbildarchäologie oder archäologische Flugprospektion oder Luftbildprojektion ist eine Forschungsmethode der Archäologie, be …   Deutsch Wikipedia

  • Bodenseeraum — w1 Bodensee …   Deutsch Wikipedia

  • Bregenzer See — w1 Bodensee …   Deutsch Wikipedia

  • Konstanzer See — w1 Bodensee …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”