Schloss Benkhausen

Schloss Benkhausen

Das Schloss Benkhausen ist ein ehemaliges Rittergut westlich des Ortsteiles Gestringen der Stadt Espelkamp und nördlich des Mittellandkanals im Kreis Minden-Lübbecke.

Geschichte

Schloss Benkhausen

Gräfte am Schloss Benkhausen

Das Gut Benkhausen entstand im Jahre 1510 durch die Aufteilung des Gutes Ellerburg zwischen den Erben der Familie von Münch. Zwischen 1657 und 1683 wurde das Schloss in seiner noch heute vorhandenen Form errichtet und 1899 umgebaut. Philip Münch vererbte das Gut 1773 an die Familie von der Bussche, die sich seitdem von der Bussche-Münch nannten.

Georg Karl Franz Freiherr von dem Bussche gen. von Münch wurde am 8. April 1817 zunächst unter Vorbehalt zum Landrat des Kreises Rahden (später Kreis Lübbecke) ernannt. In diesem Amt blieb er bis zu seiner Entlassung auf Gesuch im Jahr 1838. Während dieser Zeit befand sich hier das Landratsbüro.

Auf Teilen des Waldbesitzes entstanden in den 1930er Jahren Munitionsfabriken und Munitionslager sowie nach dem Krieg die Stadt Espelkamp. Von 1945 bis 1955 war das Schloss von den britischen Streitkräften beschlagnahmt. Es war unter anderem Gastquartier für den Feldmarschall Bernard Montgomery. Die Eigentümer durften während dieser Zeit im Pförtnerhaus wohnen bleiben. 1962 wurde das Schloss an die Diakonische Stiftung Wittekindshof verkauft. Der westliche Teil des Komplexes mit dem alten Herrenhaus wurde im September 2010 an die Firma Gauselmann verkauft. Aus dem Herrenhaus soll ein Schulungszentrum entstehen, alle weiteren Gebäudeteile werden weiterhin vom Wittekindshof genutzt.

Schlosspark

Der etwa 8,6 Hektar große historische Schlosspark befand sich nördlich und östlich des Schlosses. Es war eine Grünanlage mit geometrischem Wegeraster. Die Flächen wurden durch Alleen gegliedert. Südlich des Gutes erkennt man auf alten Stichen einen Mühlenstau der Gutsmühle mit einer Insel, die über eine Brücke erreichbar war. Die Brücke überquerte das Flüsschen Flöthe. Die heute noch vorhandene Brücke an der Zufahrt ist vergleichbar. Nur Teile des alten Baumbestandes sind von den historischen Gartenelementen noch erhalten.

Heutige Nutzung

Die gesamte Schlossanlage wird heute vom Wittekindshof genutzt. Rund 130 behinderte Bewohner werden von 70 Mitarbeitern betreut.

Im Jahre 2007 fand das 5. internationale Motorrad- und Gespanntreffen in Schloss Benkhausen statt. Neben einem gemeinsamen Gottesdienst wurden Fahrten mit den Menschen mit Behinderungen durchgeführt.

Zahlreiche Konzertveranstalter und Galeristen nutzen das Ambiente des Schlosshofes bzw. des Schlosses.

Fast jährlich, am 4. Adventswochenende wird das "Winterliche Schlossvergnügen" veranstaltet. Zu den Benkhauser Gartentagen präsentieren unter Einbeziehung des Schlossparks zahlreiche Aussteller aus der Region alles rund um den Garten. .

Seit 2005 finden standesamtliche Trauungen auf Schloss Benkhausen statt.

Im Oktober 2010 wurde das Schloss von Paul Gauselmann aufgekauft.^[1]

Siehe auch

• Liste der Burgen, Schlösser und Festungen in Nordrhein-Westfalen

Literatur

• Heinz Bartocha: Schloss Benkhausen in Espelkamp. In: Schlösser, Burgen, Herrensitze in Ostwestfalen-Lippe. Bielefeld 1986, S. 91–93.
• Leopold Schütte: Zur Geschichte des Rittergutes Benkhausen. In: An Weser und Wiehen. Beiträge zur Kultur und Geschichte einer Landschaft. Minden 1983, S. 189–208.

Weblinks

• Westfälisches Amt für Landschafts- und Baukultur: Schloss Benkhausen

Einzelnachweise

1. ↑ Pressemitteilung des Wittekindshof zum Verkauf des Schlosses abgerufen November 2010

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