- Schloss Börnicke
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Das Herrenhaus Schloss Börnicke befindet sich in Börnicke, einem Ortsteil von Bernau im Land Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Schlossanlage
Die großzügige Schlossanlage nebst Park und einem kleinen romantischen See mit Insel entstand in den Jahren von 1909/11 in einem für die damalige Zeit äußerst modern wirkendem Stil, da er nicht in der üblichen überladenen wilhelminischen Bauweise errichtet wurde. Ein überaus glückliches Zusammenspiel von Architekt und Bauherr machte diese Schöpfung möglich. Fast 100 Jahre später fanden sich der Berliner Architekt Rupert Stuhlemmer und der Bauherr Schloss Börnicke gGmbH mit Brigitte Schulenburg, Hamburg, und Uwe Hamann, Berlin, sowie die Stadt Bernau erneut erfolgreich zusammen und planten den Wiederaufbau der Schlossanlage Börnicke in Bernau bei Berlin. Wesentlicher Mittelpunkt der Bauplanung ist nun die Errichtung des Brandenburgischen Automobilmuseum Schloss Börnicke.[1]
Schloss
Im Auftrag des Berliner Bankiers Paul Robert Ernst von Mendelssohn-Bartholdy (1875–1935) schuf Prof. Bruno Paul (1874–1968) diesen wohlproportionierten einzigartigen Schlossbau. Paul Robert Ernst von Mendelssohn-Bartholdy nutzte bis zu seinem Tod 1935 Börnicke, zunächst in erster Ehe mit seiner Frau Charlotte Reichenheim, dann mit seiner zweiten Frau Elsa Lucy Emmy Lolo von Lavergne-Peguilhen.
1945 zogen noch Mitglieder der schweizerischen Botschaft aus Berlin ins Schloss, da sie sich vor dem Bombenkrieg in Berlin schützen wollten. Im April 1945 übernahmen zunächst die sowjetischen Truppen das Schloss und richten hier ein Lazarett ein. Im Zusammenhang mit der Bodenreform erfolgte ein Wechsel in der Nutzung, die KPD übernahm das Objekt. Wilhelm Pieck verbrachte dort oft seine Freizeit. Dann wurde Schloss Börnicke zum Ferienheim „1. Mai“, 1967 schließlich Heim für behinderte Kinder. 1992 wurde das Heim bzw. die Schule geschlossen. Im Jahr 2003 wurde das Schloss an die Schloss Börnicke gGmbH, Brigitte Schulenburg und Uwe Hamann, verkauft, und es zog wieder Leben in das Gebäude ein. Das teilweise baufällige Gebäude wurde wieder begehbar gemacht und für zahlreiche Veranstaltungen geöffnet. Der im Jahr 2003 gegründete Förderverein Schloss und Gutshof Börnicke e. V. unterstützt den Wiederaufbau durch zahlreiche Veranstaltungen, Führungen und Förderprojekte.
Schlosspark
Der Landschaftspark stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er ist im nordöstlichen Teil durch einen großen Teich geprägt. Der Park war mit einem Netz zahlreicher sich schlängelnder Wege erschlossen, die immer wieder neue Ansichten zum Teich zuließen. Das Schloss wurde von streng geometrischen Gärten eingefasst. An die Terrasse der Südwestseite schloss sich eine große Rasenfläche an. Der Architekturgarten und der Landschaftspark wurden hier als eine Einheit begriffen. Der architektonische Teil übernahm die Funktion der Terrassen und Rasenflächen sowie der Sondergärten wie Blumenzier- und Heckengarten. Der Landschaftspark mit Bootshaus und Tennisplatz – die heute nicht mehr erhalten sind – hatte die Rolle des Spiel- und Sportbereiches.
Gutshof und Anlage
Die umfangreichen Wirtschaftsgebäude, Gutshaus, Ställe, Scheunen und Schnapsbrennerei stammen aus der Zeit vor 1909 – schätzungsweise aus den Jahren 1870/80. Das Gutshaus selber könnte vielleicht in noch früherer Zeit entstanden sein und verfügt über eine klassizistische Putzfassade. Der landwirtschaftlich genutzte Teil ist räumlich leicht vom Schlossbau getrennt. Er besteht aus zwei unterschiedlich großen Vierseitenhöfen – einem kleinen Hof direkt an der Straße gelegen und einen sehr großen dahinter liegenden Hof. Beide Höfe sind mit Kopfstein gepflastert. Die Stallungsgebäude bestehen in der ortstypischen Bauweise aus Feld- und Ziegelsteinen.
Weblinks
Commons: Schloss Börnicke – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
52.66204313.633186Koordinaten: 52° 39′ 43,4″ N, 13° 37′ 59,5″ OKategorien:- Herrenhaus in Brandenburg
- Baudenkmal in Bernau bei Berlin
- Erbaut in den 1910er Jahren
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