- Schloss Freudenberg (Rotkreuz)
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Das Schloss Freudenberg, ursprünglich Landhaus Freudenberg, ist ein Schloss bei Rotkreuz im Kanton Zug in der Schweiz, welches von 1929 bis 1933 errichtet wurde. Es liegt auf einer leichten Anhöhe an der alten Landstrasse von Buonas nach Cham mit Blick auf den Zugersee. Den Bau erliess der Generaldirektor Erwin Hürlimann auf den Grundstücken des ehemaligen gleichnamigen Bauernhofes. Seit dem Bau befinden sich das Schloss und sein Park in Privatbesitz und sind nicht öffentlich zugänglich. Die Vollständige Dokumentation über den Bau (Pläne, Verträge, Abrechnungen, Korrespondenz) ist im Hause erhalten.[1]
Inhaltsverzeichnis
Der Bau des Schlosses
Generaldirektor Erwin Hürlimann liess für sich und seine englische Gemahlin Eleanor, geb. Ridge, auf dem Gebiet mehrerer, zuvor erworbener und dann zum Teil abgerissenen Bauernhöfe ein Landgut anlegen. Die alte Landstrasse Buonas - Cham wurde landeinwärts verlegt, um den Bauplatz auf der leichten Anhöhe über dem Zugersee zu arrondieren; sie bildet mit ihrer mauerbefestigten Schneise die Westgrenze des umfangreichen Anwesens. Die Planung erfolgte durch die britischen Architekten Howard M. Robertson und J. Murray Easton; die Gartenanlagen durch Russell Page.
Die Schlossanlagen
Das Pförtnerhaus
Von der Strasse verhindern Böschungen, Wald und Mauern die Einsicht in das Anwesen. Einzig die Orangerie kann man, wenn man mit dem Zug unterwegs ist, sehen. Eine hohe Mauer mit eingelassenem Tor und ein barockisierendes Pförtnerhaus, welches 1931 erbaut wurde. Das Pförtnerhaus selbst hat ein auffallendes Teilwalmdach, mit apisartigem, zweigeschossigem Vorbau. Diese zwei Teile markierten die Zufahrt, welche Alleeartig mit hohen Bäumen zum Eingang des Schlosses führt. Vor dem Schloss teilt sich die Strasse um ringartig links und rechts des Einganges zu enden.
Das Herrschaftshaus
Das Schloss selbst liegt leicht erhöht über der sanft zum See abfallenden Landschaft. Die optisch symmetrische, zweigeschossige Anlage unter zusammenfassendem, hohem Walmdach besteht aus einem nach Süden gerichteten, breiten Mittelbau und zwei in stumpfem Winkel an seine Nordfront geflügelten Flügeln. Wie ein barockes Schloss besitzt das Schloss Freudenberg eine Garten- und Hoffasade. Die Flügel bilden, zusammen mit dem halbrund vorspringenden, axialen Treppenturm unter Kegeldach, die dreiseitige, eingezogene Hoffront. In der Gartenansicht wirkt das Corps de Logis als selbstständiger Block. Die mittleren sieben der neuen Fensterachsen sind um ein flach abgeschlossenes Attikageschoss erhöht, das seitlich in knappen Voluten abschließt. Ein säulengestützter Balkon betont als grundrissliches Pendant zum Treppenturm die Mitte; zwei weitere Balkone in den abgesetzten, äusseren Fensterachsen. Die im Parterre unter Blindbögen rechteckigen, im Obergeschoss und der Attika stichbogigen Öffnungen sind verhältnismässig zu jenen des Mittelsalons klein. Die Fassaden sind mit einem rötlichen Verputz überzogen. Auf Schmuck und weitere Gliederung ist verzichtet. Eine Vielzahl von Kaminen weist auf die Cheminées in den zum Garten hin angeordneten Gesellschaftsräumen hin. Im Inneren ist die ursprüngliche, neoklassizistische Ausstattung weitgehend erhalten. In zwei Räumen sind antike, englische Täferungen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Gartenanlage
Zur eigentlichen Gartenanlage gehört eine Gärtnerei, welche sich am Südhang des Villenhügels befindet. In der Gärtnerei befindet sich ein langgestrecktes, pultdachförmiges Treibhaus, welche an eine Orangerie erinnert. In der Gärtnerei befinden sich ausserdem Doppelgeschossige Flügelbauten unter Walmdächern, welche man von der Strasse und auch von der Bahnstrecke aus sehen kann. Östlich des Schlosses befinden sich ausserdem, auch zur Gartenanlage gehörend, grosse Rasenflächen und Baumgruppen. Die Gartenanlage erstreckt sich bis zum Zugersee.
Literatur
- Josef Grünenfelder: Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug. Neue Ausg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Basel 2006, ISBN 3-906131-83-1 (Die Kunstdenkmäler der Schweiz 108, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug 2).
- Howard M. Robertson: Modern Architectural Design. 2nd edition. Architectural Press, London 1952.
- Suzanne Kappeler: Ein Garten von Russell Page. In: Ideales Heim. 12, 1990, ZDB-ID 1164605-6, S. 98–102.
Fussnoten
- ↑ Josef Grünenfelder: Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Zug 2006, Herausgegeben der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK sowie der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Kanton Zug; Seiten 424 und 425 sowie 546.
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