Schloss Himmelberg

Schloss Himmelberg

Schloss Himmelberg bei Metten in Niederbayern diente im 18. Jahrhundert den Äbten der nahe gelegenen Benediktinerabtei Sankt Michael als Sommersitz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das heutige Schloss wurde 1757 im Auftrag des Mettener Abtes Adalbert Tobiaschu nach den Plänen des Laienbruders und Architekten Albert Schöttl als Ersatz für ein älteres Sommerhäuschen errichtet. Der Ostteil des Gebäudes nimmt die zweigeschossige Kapelle auf. Im Westteil befinden sich im Erdgeschoss die Wirtschaftsräume, darüber im ersten Stock ein großer Saal und ein Kabinett.

Bei der Säkularisation wurde das Schloss dem letzten Abt von Metten, Cölestin Stöckl, als Wohnung angewiesen; aus Gesundheitsgründen erlaubte man ihm allerdings bald wieder in die ehemalige Abtei in seine gewohnte Umgebung zurückzukehren, wo er bis zu seinem Tod 1807 blieb. Schloss Himmelberg kam mit anderen Gebäuden des Klosters Metten in den Besitz von Johann von Pronath. Später wurde das Gebäude durch das wiedererrichtete Kloster zurückgekauft.

In den Jahren 1984/85 wurde das Schlösschen grundlegend saniert und restauriert. Der Festsaal des Schlösschens wird heute für Konzerte im Rahmen der Veranstaltungsreihe Konzerte im Kloster Metten genutzt.

Schlosskapelle

Die kleine Schlosskapelle besitzt eine reiche Ausstattung aus der Rokokozeit. Den Altar mit den Seitenfiguren der heiligen Petrus und Paulus sowie die Kanzel schuf der Passauer Bildhauer Joseph Deutschmann, der für das Kloster auch in den Kirchen von Rettenbach und Michaelsbuch tätig war. Das Altarbild und die Fresken stammen von Martin Speer aus Regensburg, der auch den Festsaal des Klosters ausmalte und mehrere Altarbilder für die Klosterkirche lieferte.

Festsaal

Die Decke des Festsaals besitzt reiche Rokoko-Stuckaturen, die von einem Mitglied der Familie Modler geschaffen wurden (wahrscheinlich Johann Baptist Modler). Stilistisch sind sie eng verwandt mit deren Arbeiten in der Neuen Residenz in Passau und in Kloster Aldersbach. Das Mittelfeld zeigt den heiligen Benedikt, der in der Einsamkeit von Subiaco durch den Mönch Romanus aus einem nahe gelegenen Kloster mit Brot versorgt wird. Umgeben ist das Mittelfeld von Darstellungen der vier Jahreszeiten und der vier Elemente.

Literatur

  • Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern II: Niederbayern, bearbeitet von Michael Brix, mit Beiträgen von Franz Bischoff, Gerhard Hackl und Volker Liedke, München/Berlin 1988, S. 218–220.
  • Die Kunstdenkmäler von Bayern. Bd. 4,17: Die Kunstdenkmäler von Niederbayern. Stadt und Bezirksamt Deggendorf, bearbeitet von Karl Gröber, München 1982 (unveränd. Nachdr. der Ausg. München 1927), S. 120–125.

Weblinks

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