Schloss Varenholz

Schloss Varenholz

Schloss Varenholz ist ein Schloss im Stil der Weserrenaissance in der Gemeinde Kalletal im Kreis Lippe. In dem Schloss befindet sich heute ein Privatschulinternat.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Schloss liegt in der Ortschaft Varenholz der Gemeinde Kalletal, südlich der Weser. Ursprünglich lag das Schloss direkt an der Weser, mittlerweile hat sich der Lauf des Flusses allerdings nach Norden verlagert. Von dem früheren Flussverlauf zeugt heute noch eine vierbogige Brücke aus Bruchsteinen, die die Jahreszahl 1753 trägt.

An der äußeren Ringmauer der Schlossanlagen befindet sich die Evangelisch-Reformierte Kirche Varenholz. Der Kirchenbau besteht aus einem kreuzförmigen Saalbau mit flachgedecktem Schiff aus dem Jahr 1500, dem gewölbten Nordflügel aus dem 14. Jahrhundert und dem Südflügel mit Portal von 1839.

Südlich befindet sich die ursprünglich zum Schloss gehörige Domäne.

Geschichte

Schloss Varenholz vor 1909

Erstmalig wurde im Jahr 1188 eine Burg erwähnt, die sich damals im Besitz der Herren Vornholte befand. 1323 erwarb Simon I. zur Lippe von den Herren von Varenholz die Burg und konnte so seinen Herrschaftsbereich im Norden bis an die Weser ausdehnen.

Die Baugeschichte der heutigen Schlossanlage reicht bis ins Jahr 1540 zurück. Zwischen 1591 und 1600 ließ Graf Simon VI. zu Lippe das Schloss zu einem der bedeutendsten Bauwerke der Weserrenaissance ausbauen.

Unter den Nationalsozialisten diente das Schloss als Schulungsstätte des Bund Deutscher Mädel (BDM). Von 1945 bis 1949 war die UFA Universum Filmgesellschaft in den Gebäuden untergebracht. Anschließend richtete Elisabeth Engels in den Räumlichkeiten ein Internat ein.

Heute befindet sich das Schloss im Eigentum des Landesverbandes Lippe und beherbergt die Schloss Varenholz GmbH, Internatsgesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe.

Sage der „Weißen Dame“

Der Legende nach soll in Varenholz bei klaren Vollmondnächten eine Weiße Dame als gutmütiger Geist schwangeren Frauen erschienen sein. Aus Urkunden ist bekannt, dass seinerzeit eine Hofdame mit Namen Katharina Gerstein auf dem Schloss lebte. Die Hofdame soll zehn Kinder gehabt haben und schön gewesen sein. Als ihr Ehemann aus politischen Gründen ins Exil gehen musste, sei sie spurlos verschwunden und nie mehr gesehen worden. Später trat sie als Geist in Erscheinung. Zum Teil wurde sie auch als Verkünderin bevorstehenden Unglücks geschildert.

Orgel der Schloßkirche

Die Orgel der Schlosskirche wurde 1748 von dem Orgelbauer Christian Klausing (Herford) als einmaliges Instrument mit 9 Registern und angehängtem Pedal erbaut. Das Instrument wurde 1840 um ein selbständiges Pedalwerk erweitert. Das Instrument hat heute 14 Register auf einem Manual und Pedal. Von der historischen Orgel sind das Gehäuse, die Windlade und sieben Register erhalten.[1]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel der Schlosskirche
52.171068.9857

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