Schloss Waldenfels

Schloss Waldenfels
Schloss Waldenfels

Das Schloss Waldenfels ist eine Schlossanlage in Oberösterreich und liegt 500 Meter südlich des Ortes Reichenthal im Mühlviertel. Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert errichtet und ist seit 1636 im Besitz der Familie Grundemann-Falkenberg. Der heutige Bau stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es wird vermutet, dass die erste Burg um 1290 von den Brüdern Heinrich und Eberhard von Wallsee errichtet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung war 1300, als Fluchtburg. Otwin Waldburger besaß im Jahr 1380 die Burg als Lehen von Herzog Albrecht III.. 1390 verkaufte Hans Geiselberger die Burg an den Herzog, der sie 1396 an die Starhemberger verpfändete. 1415 wird Toman Geizesstetter, 1421 Otto Brodmacher als Pfleger genannt. Als Inhaber der Pfandherrschaft wird 1461 ein Hans von Plankenstein und danach ein Reinbrecht von Polheim genannt. 1471 wurde Waldenfels von böhmischen Adeligen und dem Freistädter Patrizier Zinispan im Zuge von Grenzstreitigkeiten belagert, 1474 von den Hussiten zerstört. Danach wurde Waldenfels als Wohnschloss ohne Hochburg wieder aufgebaut.

1537 wird Sebastian Meissauer, 1579 Joachim Stängel als Pfleger genannt. Letzterer kaufte 1584 die Burg von Kaiser Rudolf II. und die Familie blieb bis 1636 im Besitz des Schlosses. 1594 diente das Schloss während der Türkengefahr als Fluchtburg für die umliegende Bevölkerung. 1636 kaufte Graf Konstantin Grundemann von Falkenberg die Herrschaft, seitdem ist das Schloss im Besitz der Familie. Die Grundemann-Falkenberg wurden 1696 in den Freiherren- und 1716 in den Grafenstand erhoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von rund 700 sowjetrussischen Soldaten bewohnt, 12 Jahre dauerte die Beseitigung der Schäden nach der Besatzungszeit. Graf Ernst Grundemann-Falkenberg zog 1949 für die ÖVP in den Bundesrat und 1962 in den Nationalrat ein und war 22 Jahre Bürgermeister von Reichenthal. Der aktuelle Besitzer ist Dominik Grundemann-Falkenberg.

Bau

Das Schloss liegt auf einem flachen Abhang. Das heutige Aussehen wurde dem Schloss zu Beginn des 17. Jahrhunderts gegeben. Das Schloss ist ein unregelmäßiger Bau und besitzt mehrere Laubengänge und einen Arkadengang aus dem 16. Jahrhundert. Die Wohngebäude sind zweigeschossig und über den Eingang ist das Wappen der Grafen Grundemann angebracht. Der viereckige Hauptturm ist älter als das Schloss, das Dach stammt aus der Barockzeit.

Von der mittelalterlichen Hochburg ist nichts mehr erhalten, sie wurde beim Umbau in das Schloss integriert. Ein Barockbrunnen aus 1702 steht im Innenhof. Der Turnierhof aus dem 17. Jahrhundert ist heute ein Garten und von Arkaden umgeben. Ein Trakt zeigt künstliche Tropfsteine und eine weibliche Aktfigur.

Siehe auch

Literatur

  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, 2. Auflage 1992, Steyr, ISBN 3-85068-323-0

Weblinks

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