Schlosskirche Bernburg

Schlosskirche Bernburg
Schlosskirche Nordansicht

Der barocke Bau der Schlosskirche St. Aegidien gehört zu den prägenden Bauwerken der Stadt Bernburg (Saale). Zugleich erinnern die auch äußerlich noch sichtbaren Bauteile der romanischen Vorgängerkirche - der Vierungsturm und die als Fürstengruft genutzte Apsis - auf eine vielleicht 1000-jährige Bau-, Kirchen- und Gemeindegeschichte an diesem Platz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Über die Gründung der Schlosskirche ist nichts bekannt. Anhand der einzelnen Reste romanischer Baukunst wie Apsis, Vierung und Resten des Querschiffs ist die Anlage in das 12. Jahrhundert zu datieren. Es ist denkbar, dass die Kapelle auf dem Schloss zu klein für die wachsende Bevölkerung des Schlosses geworden war und der Bau einer neuen Kirche notwendig wurde. Die Schlosskirche wurde 1375 erstmalig urkundlich erwähnt.

Der Turm wurde 1608 erhöht und dabei mit einem Zeltdach und einer Laterne versehen. St. Aegidien wurde 1623 Schlosskirche, der Pfarrer Hofprediger. Die Apsis wurde 1625 unter Christian I. zur Fürstengruft der bernburgischen Askanier umgebaut.

Die alte Kirche wurde 1751 an der Abendseite erweitert. Anfang März wurde das Schiff der alten romanischen Kirche bis unter die Fenster abgebrochen und als Barockkirche neu aufgebaut. Am 3. Dezember 1752 fand die Einweihung der neuen Kirche statt.

Der Kirchenraum wurde 1888 umgestaltet. Dabei wurde der Fürstenstuhl abgerissen und die Emporen reduziert. Der Altarraum wurde durch den Einbau einer Konche neu gestaltet. Der Hochaltar mit Kruzifix und die Wandbemalung erfolgten nach dem neogotisierenden Geschmack lutherischer Prägung des 19. Jahrhunderts. Das Wandbild wurde 1902 nochmals verändert.

Im Jahr 1936 kam es erneut zu umfangreichen Arbeiten an der Kirche. Diese umfassten Gruft, Fenster und Außenrenovierungen. Es wurden die Fronten des Hauptschiffs und der Querschiffe sowie des Glockenturms und der Laternentürmchen renoviert.

Der Innenraum wurde 1970 erneut umgestaltet. Die Anzahl der Bänke wurde dabei reduziert, die Konche geschlossen, die Altarwand verputzt und ein Fliesenmosaikkreuz eingefügt. Der alte Beichtraum wurde 1986 zur Winterkirche umgebaut. Da der Dachstuhl mit Hausschwamm befallen war, musste er von 1992 bis 1996 saniert werden. Das Dach wurde neu eingedeckt, und das Äußere der Kirche wurde saniert.

Die Bankheizung wurde 2005 erneuert und zeitgleich ein neuer Taufstein, bestehend aus Bernburger Salz, aufgestellt. 2008 wurde die Konche wieder geöffnet und dabei das Fliesenmosaikkreuz gesichert und eingelagert. Die Konche wurde neu verputzt und die gesamte Altarwand malermäßig instand gesetzt sowie das bis dahin im Nordeingang aufbewahrte Kruzifix neu befestigt.

Orgel

Innenraum mit Blick zur Orgel

Auf der zweiten Empore "thront" die Orgel, die 1914 durch die Orgelbaufirma Fleischer und Kindermann (Dessau) erbaut und 1956 - 1959 durch Hermann Lahmann (Leipzig) umdisponiert wurde. Das Instrument hat 42 Register auf 3 Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]

I Hauptwerk C–

1. Bordun 16’
2. Prinzipal 8’
3. Grobgedackt 8’
4. Gemshorn 8’
5. Oktave 4’
6. Koppelflöte 4’
7. Quinte 22/3
8. Oktave 2’
9. Terz 13/5
10. Mixtur V 2’
11. Zimbel IV 1/2'
12. Fagott 16’
13. Trompete 8’
II Schwellwerk C–
14. Pommer 16’
15. Oktave 8’
16. Rohrgedackt 8’
17. Salizional 8’
18. Prinzipal 4’
19. Nachthorn 4’
20. Nasat 22/3
21. Prinzipal 2’
22. Sifflöte 1’
23. Scharf IV 11/3
24. Oboe 8’
III Brustwerk C–
25. Copula 8’
26. Quintade 8’
27. Prestant 4’
28. Rohrflöte 4’
29. Waldflöte 2’
30. Larigot 12/3
31. Sesquialtera II 4/5’ + 2/3
32. Zimbel IV 2/3
33. Krummhorn 8’
Tremulant
Pedal C–
34. Prinzipalbaß 16’
35. Subbaß 16’
36. Oktavbaß 8’
37. Baßflöte 8’
38. Choralbaß 4’
39. Hintersatz V 4’
40. Sordun 32’
41. Posaune 16’
42. Trompete 8’

Ansichten

Einzelnachweise

  1. Informationen zur [http(:)//www(.)schlosskirche-online(.)de/musik/orgel/index.php Orgel der Schlosskirche]

Weblinks

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